Stosch (Schiff)

Die Stosch war eine Gedeckte Korvette der Bismarck-Klasse, die Ende der 1870er Jahre für die Kaiserliche Marine gebaut wurde. Sie war nach dem königlich preußischen General der Infanterie und Admiral Albrecht von Stosch benannt. Sie war das dritte Schiff der Klasse, zu der fünf weitere Schiffe gehörten.

Stosch
Die Stosch in Kiel, 1894
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Gedeckte Korvette
ab 1884 Kreuzerfregatte
Klasse Bismarck-Klasse
Bauwerft AG Vulcan, Stettin
Baunummer 77
Baukosten 2.521.000 Mark
Stapellauf 8. Oktober 1877
Indienststellung März 1878
Verbleib Ende Oktober 1907 zum Abwracken verkauft
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 82,0 m (Lüa)
72,18 m (KWL)
Breite 13,7 m
Tiefgang (max.) 6,3 m
Verdrängung Konstruktion: 2.843 t
Maximal: 2.994 t
 
Besatzung 404 bis 469 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 × Kofferkessel
1 × 3-Zyl.-Dampfmaschine
indizierte
Leistung
Vorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
2.344 PS (1.724 kW)
Höchst­geschwindigkeit 13,9 kn (26 km/h)
Propeller 1 × zweiflügelig ⌀ 5,2 m
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Segelfläche 2.210 m²
Bewaffnung
  • 16 × Rk 15,0 cm L/22 (1.660 Schuss)

Die Korvetten der Bismarck-Klasse wurden Anfang der 1870er Jahre im Rahmen eines großen Marinebauprogramms bestellt. Sie sollten als Flottenaufklärer und auf ausgedehnten Einsatzfahrten in überseeischen Interessensgebieten des deutschen Kaiserreichs Dienst tun. Die Kiellegung der Stosch war im November 1875, im Oktober 1876 fand der Stapellauf statt und im Juni 1878 folgte die Indienststellung. Als Hauptbewaffnung verfügte das Schiff über eine Batterie von zehn bis sechzehn 15-cm-Ringkanonen und dazu über ein vollständiges Segelrigg, um die ebenfalls vorhandene Dampfmaschine auf langen Einsatzfahrten in Übersee zu ergänzen.

Die Stosch absolvierte während ihrer Karriere einen großen Überseeeinsatz. Zunächst diente sie als Flaggschiff des Ostasiatischen Kreuzergeschwaders von 1881 bis 1885, war dann Anfang 1885 kurzzeitig Flaggschiff des Ostafrikanischen Kreuzergeschwaders und wurde danach noch kurzzeitig in westafrikanischen Gewässern eingesetzt, bevor sie Ende 1885 nach Deutschland zurückkehrte. Während dieser vier Jahre im Ausland war sie an der Schlichtung von Kolonialstreitigkeiten im Zuge der Ausdehnung des deutschen Kolonialreich vor allem in Afrika und im Pazifik beteiligt. Ab Anfang 1886 wurde Stosch umfassend für den Dienst als Ausbildungsschiff für Marinekadetten und Seeleute modernisiert.

Das Schiff diente in dieser Funktion von 1888 bis 1907, lange Zeit auch als Flaggschiff des Schulgeschwaders, wobei sie allerdings weiterhin viele und ausgedehnte Auslandsfahrten unternahm und dabei auch mehrfach zur Wahrnehmung deutscher Interessen in mehr als nur repräsentativer Funktion eingesetzt wurde. Die Auslandsübungsfahrten während dieser Zeit führten das Schiff häufig nach Westindien und ins Mittelmeer, seltener auch nach Südamerika und Westafrika. Weiterhin war das Schiff auch an der Beilegung von Streitigkeiten mit ausländischen Regierungen beteiligt, so unter anderem wegen des Mordes an zwei deutschen Staatsbürgern in Marokko 1895 und während der Venezuela-Krise von 1902 bis 1903. Nach ihrer Stilllegung im April 1907 wurde sie kurzzeitig als Hulk in Kiel eingesetzt, bevor sie im Oktober dieses Jahres zur Verschrottung verkauft wurde.

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