Tampa-Affäre
Die Tampa-Affäre ereignete sich im August 2001, als sich die damalige australische Koalitionsregierung von Liberal Party und National Party unter dem Premierminister John Howard weigerte, 438 Boatpeople aufzunehmen, die der norwegische Frachter Tampa von dem nicht mehr seetüchtigen Holzboot Palapa 1 aus Indonesien innerhalb internationaler Gewässer unweit der australischen Seegrenzen gerettet hatte. Der Vorfall führte dazu, dass Australien eine strikte Einwanderungshaft einführte, die bis heute angewendet wird.
Nicht nur, dass sich der acht Tage dauernde Vorfall zu einer diplomatischen Auseinandersetzung zwischen Australien und Norwegen entwickelte, sondern die Tampa-Affäre war ein zentrales Thema der Parlamentswahl in Australien 2001, sodass verschiedentlich sogar in der australischen Presse von der „Tampa election“ („Tampa-Wahl“) geschrieben wurde. Weitere Skandale wie die Children Overboard Affair im Oktober 2001, bei der die damalige Regierung nachweislich die Unwahrheit behauptete und der kurz danach erfolgende Untergang des Flüchtlingsschiffs SIEV X im Oktober 2001 mit 353 ertrunkenen Boatpeople führten die Diskussion um die Migrations- und Asylpolitik Australiens an. Vermutlich war dies ein wesentlicher Faktor, dass die liberalkonservative Regierung unter Premierminister John Howard die Wahl am 10. November 2001 gewann.