Uran(VI)-fluorid
Uran(VI)-fluorid (UF6), meistens Uranhexafluorid genannt, ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Uran und Fluor. Es ist ein farbloser, kristalliner Feststoff, der leicht flüchtig, radioaktiv und chemisch äußerst giftig ist. Es ist eine sehr aggressive Substanz, die nahezu jeden Stoff und auch jedes biologische Gewebe angreift. Uranhexafluorid ist beständig in trockener Luft, reagiert jedoch sehr heftig mit Wasser. In den meisten Fällen wird es aus Uran(IV)-fluorid (UF4) durch Umsetzung mit elementarem Fluor (F2) gewonnen.
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Kristallsystem | ||||||||||||||||
Raumgruppe |
Pnma (Nr. 62) | |||||||||||||||
Gitterparameter |
a = 990,0 pm | |||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Uran(VI)-fluorid | |||||||||||||||
Andere Namen |
Uranhexafluorid | |||||||||||||||
Summenformel | UF6 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farblose Kristalle | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 351,99 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Dichte |
5,09 g·cm−3 (20,7 °C) | |||||||||||||||
Sublimationspunkt |
56,5 °C | |||||||||||||||
Dampfdruck |
153 hPa (25 °C) | |||||||||||||||
Löslichkeit |
heftige Zersetzung mit Wasser | |||||||||||||||
Gefahren- und Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
Radioaktiv | ||||||||||||||||
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MAK |
1 mg·m−3 | |||||||||||||||
Thermodynamische Eigenschaften | ||||||||||||||||
ΔHf0 |
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Bei Normaldruck und einer Temperatur von 56,5 °C geht Uranhexafluorid durch Sublimation direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über. Es ist die einzige Uranverbindung, die sich leicht in die Gasphase überführen lässt. Uran(VI)-fluorid hat eine besondere technische Bedeutung bei der Uran-Anreicherung erhalten. Durch Gasdiffusionsverfahren oder Gasultrazentrifugen erfolgt eine graduelle Trennung des für nukleare Anwendungen wichtigen und seltenen Uranisotops 235U vom weitaus häufigeren Uranisotop 238U.