Völker Vietnams

Vietnam ist ein multiethnisches Land. Etwa 88 % der Bevölkerung sind ethnische Vietnamesen (Việt oder Kinh). Daneben sind 53 ethnische Minderheiten staatlich anerkannt. Alle Minderheiten außer den Hoa und den Khmer wurden unter der französischen Kolonialherrschaft als Montagnards zusammengefasst.

Die größten Minderheiten sind Tai-Völker (Tày, Thái, Nùng etc.) sowie die Mường, Khmer, Hmong und Hoa (ethnische Chinesen).

Angehörige der Tai-Völker leben vor allem in den Bergen Nordvietnams. Sie sprechen mehrere miteinander eng verwandte Tai-Sprachen. Die in Vietnam als Thái bezeichnete Minderheit ist nicht mit dem Thai-Volk in Thailand zu verwechseln. Westliche Sprachwissenschaftler gliedern die Thái Vietnams meist weiter nach einzelnen Sprachen auf. Einige der Tai-Völker Vietnams sind eng verwandt oder sogar identisch mit einigen nationalen Minderheiten in China und Laos.

Die Mường leben im Norden von Zentralvietnam und sind sprachlich eng mit den ethnischen Vietnamesen verwandt.

Die Khmer leben im Mekong-Delta in Südvietnam; sie sind mit der Mehrheitsbevölkerung Kambodschas identisch. Ihre gesellschaftliche Stellung ist durch die historischen Konflikte zwischen Vietnam und Kambodscha beeinträchtigt.

Die Hoa (ethnische Chinesen) leben vor allem in den Städten und am flachen Land. Die meisten Hoa sprechen Kantonesisch, kleinere Gruppen sprechen Hakka, Min Nan, Chaozhou und andere Dialekte. Bis zur Volkszählung von 1979 waren sie die größte Minderheit Vietnams; bei der letzten Volkszählung im Jahr 2019 waren sie nur mehr die neuntgrößte Minderheit, da seit der Wiedervereinigung Vietnams eine Abwanderungsbewegung von Hoa ins Ausland eingesetzt hat.

Die kleinsten Minderheiten haben nur einige Hundert Angehörige. Unter den 96.208.984 Bewohnern bei der Volkszählung 2019 sieht die Verteilung wie folgt aus:

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