Valerensäure

Valerensäure ist ein bicyclisches Sesquiterpen, das im Echten Baldrian (Valeriana officinalis) vorkommt. Dort dient sie als Indikator, da sie in den meisten anderen Arten der Gattung Valeriana nicht enthalten ist. Valerensäure ist nicht zu verwechseln mit Valeriansäure, welches ein Trivialname für Pentansäure ist, welche ebenfalls im Echten Baldrian vorkommt.

Strukturformel
Allgemeines
Name Valerensäure
Andere Namen

(2E)-3-[(4S,7R,7aR)-3,7-Dimethyl-2,4,5,6,7,7a-hexahydro-1H-inden-4-yl]-2-methylacrylsäure (IUPAC)

Summenformel C15H22O2
Kurzbeschreibung

farb- und geruchloser Feststoff

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 3569-10-6
EG-Nummer (Listennummer) 609-163-8
ECHA-InfoCard 100.112.154
PubChem 6440940
ChemSpider 4788689
Wikidata Q75850
Eigenschaften
Molare Masse 234,34 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

140–142 °C

Löslichkeit
  • schwer löslich in Wasser
  • gut löslich in Ethanol
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa).

Valerensäure wirkt muskelrelaxierend, spasmolytisch und ZNS-dämpfend.

Valerensäure ist ein allosterischer Modulator des GABAA-Rezeptors und wirkt Chloridstrom-verstärkend (Chloridstimulation). Dieser Effekt beschränkt sich allein auf Kanäle, die β2- oder β3-Untereinheiten enthalten. Die Säure dockt wahrscheinlich über die Loreclezol-Bindungsstelle an und ist als Anxiolytikum erheblich wirksamer als ihr Ethylester. Die Rezeptor-modulierende Aktivität wird von der isosteren Tetrazol-Verbindung, in der die Carboxygruppe durch einen ebenso sauren Tetrazolring ersetzt ist, um eine Größenordnung übertroffen.

Zusätzlich hemmen Valerensäure und verwandte Sesquiterpene den Abbau des Neurotransmitters γ-Aminobuttersäure (GABA).

Am 5-HT5A-Rezeptor wirkt Valerensäure als Partialagonist.

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