Versickerungsfähige Verkehrsflächen
Als versickerungsfähige Verkehrsfläche wird eine Oberflächenbefestigung im Straßen- und Wegebau bezeichnet, welche Oberflächenwasser am Ort ihres Auftretens in größerem Umfang versickern lässt. Eine Anwendung als Versickerungsanlage, die weitere Oberflächenwasserquellen aufnimmt, ist seltener. In dem in Deutschland gültigen Merkblatt für Versickerungsfähige Verkehrsflächen der FGSV werden die Flächenbefestigung mit wasserdurchlässigen Pflastersystemen, Pflastersteinen mit Sickerfugen, Drainasphaltschichten und Drainbetonschichten beschrieben. Die Anwendung mit Pflastersystemen ist dabei die am häufigsten verbreitete versickerungsfähige Flächenbefestigung. Zur Entsiegelung werden auch begrünbare Beläge eingesetzt. Diese Flächenbefestigungen sind in der Richtlinie für die Planung, Ausführung und Unterhaltung für begrünbare Flächenbefestigungen der FLL aufgeführt. Wassergebundene Deckschichten sind im bautechnischen Sinne keine versickerungsfähigen Verkehrsflächen.
Erste Anwendungen versickerungsfähiger Verkehrsflächen fanden in den 1980er Jahren statt. In den 1990er Jahren wurden auf Basis des praktischen Einsatzes erste wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt und veröffentlicht. Grundlegende Regeln der Bauweise wurden 1998 in Deutschland im Merkblatt für wasserdurchlässige Befestigungen von Verkehrsflächen der FGSV beschrieben.