Wagnerit

Wagnerit (synonym auch Kjerulfin; IMA-Symbol Wag) ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Mg2[F|PO4] und ist damit ein Magnesium-Phosphat mit zusätzlichen Fluorionen.

Wagnerit
Wagnerit aus Werfen, Salzburg, Österreich
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

2003 s.p.

IMA-Symbol

Wag

Andere Namen

Kjerulfin

Chemische Formel Mg2[F|PO4]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Phosphate, Arsenate und Vanadate
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VII/B.03a
VII/B.03-010

8.BB.15
41.06.02.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol monoklin-prismatisch; 2/m
Raumgruppe P21/a (Nr. 14, Stellung 3)Vorlage:Raumgruppe/14.3
Gitterparameter a = 12,07 Å; b = 12,53 Å; c = 9,66 Å
β = 108,5°
Formeleinheiten Z = 16
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 5 bis 5,5
Dichte (g/cm3) gemessen und berechnet: 3,15
Spaltbarkeit unvollkommen nach {100} und {120}
Bruch; Tenazität uneben, schwach muschelig, splittrig
Farbe wein- bis honiggelb, orange, gelblichbraun, hellgrau, weiß, auch fleischrot oder hellgrün
Strichfarbe weiß
Transparenz durchsichtig bis undurchsichtig
Glanz Glasglanz bis schwacher Harzglanz
Kristalloptik
Brechungsindizes nα = 1,568
nβ = 1,572
nγ = 1,582
Doppelbrechung δ = 0,015
Optischer Charakter zweiachsig positiv
Achsenwinkel 2V = gemessen: 25 bis 35°

Da bei natürlich vorkommenden Wagneriten geringe Anteile des Magnesiums durch zweifach positiv geladene Eisenionen bzw. Fluor- durch Hydroxidionen vertreten (substituiert) sein können, wird die Formel in verschiedenen Quellen gelegentlich mit (Mg,Fe2+)2(PO4)F oder Mg2(PO4)(F,OH) angegeben.

Das Mineral entwickelt meist kurz- bis langprismatische, längsgestreifte Kristalle, kommt aber auch in Form körniger oder derber bzw. massiger Mineral-Aggregate vor.

In reiner Form sind Wagneritkristalle farblos und durchsichtig mit glasähnlichem Glanz auf den Oberflächen. Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiß bis hellgrau erscheinen und durch Fremdbeimengungen eine wein- bis honiggelbe, orange bis fleischrote, gelblichbraune oder hellgrüne Farbe annehmen, wobei die Transparenz entsprechend abnimmt.

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