Wahlen zum Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten 1874

Die Wahlen zum Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten 1874 fanden ab dem 1. Juni 1874 statt. Dabei wurden in den Vereinigten Staaten an verschiedenen Wahltagen die Abgeordneten des Repräsentantenhauses gewählt. Die Mehrheit der Staaten wählte am 3. November 1874. Die Wahlen waren Teil der allgemeinen Wahlen zum 44. Kongress der Vereinigten Staaten in jenem Jahr, bei denen auch ein Drittel der US-Senatoren gewählt wurden. Da die Wahlen etwa in der Mitte der zweiten Amtszeit des Republikanischen Präsidenten Ulysses S. Grant stattfanden (Midterm Election), galten sie auch als Votum über die bisherige Politik des Präsidenten.

 1872    1876
Wahlen zum Repräsentantenhaus 1874
Mehrere Termine
293 Sitze

Demokratische Partei
Davor 88  
Danach 182  
 
62,1 % der Sitze
Republikanische Partei
Davor 199  
Danach 103  
 
35,2 % der Sitze
Andere
Davor 5  
Danach 8  
 
2,7 % der Sitze

Gewähltes Repräsentantenhaus
Sitzverteilung:
  • Demokraten 182
  • Republikaner 103
  • Unabhängige 3
  • Unabh. Republikaner 3
  • Unabh. Demokrat 1

  • Mehrheitspartei

    Zum Zeitpunkt der Wahlen bestanden die Vereinigten Staaten aus 37 Bundesstaaten. Die Zahl der zu wählenden Abgeordneten war 293. Die Sitzverteilung basierte auf der Volkszählung von 1870.

    Bei den Wahlen mussten die Republikaner herbe Verluste hinnehmen. Sie verloren 96 Sitze und büßten ihre absolute Mehrheit ein. Auf der anderen Seite gewannen die Demokraten 94 Sitze hinzu. Damit konnten sie mit nunmehr 182 Abgeordneten die Mehrheit im Repräsentantenhaus stellen. Die Hauptgründe für diese enorme Verschiebung der Kräfteverhältnisse waren eine im Jahr 1873 ausgebrochene Wirtschaftskrise, die zum Zeitpunkt der Wahl immer noch anhielt. Die Wähler machten die Republikanisch geführte Bundesregierung dafür verantwortlich. Zum anderen gab es gegen die Regierung von Präsident Grant auch massive Korruptionsvorwürfe, die sich ebenfalls negativ auf das republikanische Wahlergebnis auswirkten. Der Umschwung zu Gunsten der Demokraten war auch ein Signal zum baldigen Ende der Reconstruction, das dann zwei Jahre später vollzogen wurde.

    Wahlberechtigt und wählbar waren nur Männer. Frauen waren noch bis 1920 auf Bundesebene von Wahlen ausgeschlossen. Allmählich wurde aber vor allem in den Südstaaten das Wahlrecht durch Gesetze eingeschränkt, die dieses Recht an ein bestimmtes Steueraufkommen knüpften. Dadurch wurden ärmere Weiße vor allem aber viele Afro-Amerikaner wieder vom Wahlrecht ausgeschlossen.

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