Welfenschatz

Der Welfenschatz ist der ehemalige Reliquienschatz der Stiftskirche St. Blasius’ und St. Johannis des Täufers, des heutigen Braunschweiger Doms, beziehungsweise der Großteil des Schatzes, der nach 1945 in den Besitz der deutschen öffentlichen Hand übergegangen ist. Beim Schatz handelt es sich um kunsthandwerkliche Gegenstände, die in der Zeit zwischen dem 11. und dem 15. Jahrhundert gefertigt wurden, größtenteils um Goldschmiedearbeiten. Als Welfenschatz wird er erst nach 1866 bezeichnet, als er sich im Privatbesitz der exilierten Familie der Welfen befand, deren Vorfahren ihn einst dem Dom gestiftet hatten.

In der Zeit des Nationalsozialismus ging der Schatz, der mittlerweile von den Welfen an ein Konsortium von Kunsthändlern verkauft worden war, unter umstrittenen Umständen in das Eigentum des preußischen Staates über, nach dem Zweiten Weltkrieg in das der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Versuche der Kunsthändler-Erben, den Schatz wiederzuerlangen, scheiterten. In Deutschland sprach sich die Limbach-Kommission gegen die Rückgabe aus, da es sich beim Schatz nicht um Raubkunst handle, und in den USA lehnte der Supreme Court die Zuständigkeit der US-Gerichte für eine Rückforderungsklage ab.

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