Wetterau-Main-Tauber-Stellung
Die Wetterau-Main-Tauber-Stellung (WMTS), später von den Westalliierten auch Kleine Siegfried-Linie (englisch Little Siegfried Line) genannt, war ein zwischen 1936 und 1937 erbauter militärischer Bunkergürtel zwischen Büdingen und Klingenberg in den heutigen Bundesländern Hessen und Bayern. Die Verteidigungslinie sollte ursprünglich von Laubach in der Wetterau über die Mainlinie bis Röttingen an der Tauber führen.
Zusammen mit der Neckar-Enz-Stellung und der Bayerisch-Tschechischen Grenzstellung sollte sie das Deutsche Reich vor einem schnellen Angriff von Ost und West schützen, der zur Abspaltung der südlichen Hälfte Deutschlands hätte führen können. Im Anhalt an die Regelungen des Versailler Vertrages bot ihre letztlich gewählte Lage die westlichst gelegene, taktisch-technisch sinnvolle Möglichkeit, den Vormarsch eines Angreifers zu verzögern. In ihrer Entwicklungsphase kam erstmals eine Standardisierung der Baupläne zum Einsatz, die später beim Westwall und Atlantikwall konsequent umgesetzt wurden.