William-Herschel-Teleskop
Das William-Herschel-Teleskop (kurz WHT) ist ein optisches Nahinfrorot-Spiegelteleskop mit einem Spiegeldurchmesser des Primärspiegels von 4,20 m. Es steht am Roque-de-los-Muchachos-Observatorium auf der zu Spanien gehörenden Kanarischen Insel La Palma. Das Teleskop, benannt nach dem deutsch-britischen Astronomen und Musiker Wilhelm Herschel, ist dort Teil der Isaac Newton Group. Finanziert wird es von Forschungsräten aus dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden und Spanien.
Teleskop William-Herschel-Teleskop | |
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Gebäude des William-Herschel-Teleskops | |
Typ | Ritchey-Chrétien-Cassegrain Nasmyth Altazimut Spiegelteleskop |
Standort | Isaac-Newton-Gruppe des Roque-de-los-Muchachos-Observatorium La Palma, Kanarische Inseln, Spanien |
Höhe | 2.344 m |
Geografische Koordinaten | 28° 45′ 37,7″ N, 17° 53′ 48″ W |
Wellenlänge | Optisch/Nahinfrarot |
Apertur | 4,2 m |
Bauzeit | 1983–1987 |
Inbetriebnahme | 1. Juni 1987 |
Besonderheit | Zweitgrößtes optisches Spiegelteleskop in Europa |
Zur Zeit des Baus 1987 war das WHT das drittgrößte Spiegelteleskop der Welt mit Einzelspiegel. Es ist derzeit das zweitgrößte Teleskop in Europa und war das letzte Teleskop, das durch Grubb Parsons in ihrer 150-jährigen Geschichte konstruiert wurde.
Das WHT ist mit einem breiten Spektrum an Instrumenten ausgerüstet, die sowohl im optischen wie nahinfraroten Spektralbereich operieren. Diese werden von Astronomen und Astrophysikern genutzt, um ein ebenso breites Spektrum an astronomischer Forschung durchzuführen. Mit dem WHT wurde unter anderem der erste Beweis für ein supermassereiches Schwarzes Lochs (Sgr A*) im Zentrum der Milchstraße geführt und mit ihm gelang die erste optische Identifikation eines Gammablitzes. Das Teleskop hat 75 % klare Nächte, mit einem mittleren Seeing von 0,7".