Zentrale Sensitivierung
Das Konzept der Zentralen Sensitivierung (ZS) beschreibt die veränderte Aktivität der Neuronen, die im Zentralen Nervensystem Schmerz verarbeiten, wodurch Schmerzen verstärkt werden (Hyperalgesie) und auch normalerweise nicht-schmerzhafte Reize wie Berührungen Schmerz auslösen (Allodynie).
Die Prozesse der ZS unterliegen komplexen Anpassungen. So kann eine verstärkte Erregung der Schmerz auslösenden Sensorzellen (Nozizeptoren) etwa an der Haut oder einem inneren Organ im Rückenmark zu lang andauernden oder sogar chronischen Überaktivitäten führen, die dann die Ursache chronischer Schmerzen sein können. Dieser Effekt wird auch sekundäre Hyperalgesie (sekundäre Schmerzüberempfindlichkeit) genannt.
Eine anhaltende pathologische ZS trägt wahrscheinlich bei verschiedenen Krankheiten zur Aufrechterhaltung chronischer Schmerzen bei. Dazu gehören die Rheumatoide Arthritis und die Arthrose, Fibromyalgie, Kopfschmerzen, Neuropathische Schmerzen, komplexe regionale Schmerzsyndrome und Schmerzen nach einer Operation.