Golem
Der Golem ist eine Figur aus der Welt der jüdischen Sagen. Er hat die Form eines Menschen und besteht aus Lehm. Durch einen Zauberspruch wurde er lebendig. Der Golem soll die Juden beschützen.
Die bekannteste Geschichte über den Golem ist die mit Rabbi Löw. Ein Rabbi ist ein Lehrer oder Prediger im Judentum. Judah Löw hat wirklich gelebt, und zwar in Prag vor etwa fünfhundert Jahren. Über ihn wird erzählt, er habe den Golem erfunden. Allerdings gibt es noch ältere Sagen, in denen ein Golem vorkommt.
In der Geschichte mit Rabbi Löw sieht der Rabbi, wie die Juden verfolgt werden. Darum baut er aus Lehm eine Menschenfigur. Er schreibt einen Zauberspruch auf Papier und schiebt es dem Golem in den Mund. Der Golem ist sehr stark und kann allerlei Aufgaben vollbringen. Er ist aber stumm, das unterscheidet ihn vom Menschen.
Der Golem wurde durch Romane und andere Bücher bekannt. Unter anderem hat Jacob Grimm über ihn geschrieben, in der Zeit der Romantik. Im Jahr 1920 erschien ein berühmter Film: „Der Golem, wie er in die Welt kam“. Viele Zeichner von Comics haben den Golem in ihre Erzählungen aufgenommen.
Der Golem erscheint als unheimlich und zerstört viele Dinge, darum ist er meist eine Horror-Figur. Dabei war er an sich nicht böse. Er erinnert an das Monster von Frankenstein. Rabbi Löw macht sein Wesen aber nicht durch Wissenschaft lebendig, sondern durch Zauberei. Darum gehört der Golem zur Fantasy, nicht zur Science-Fiction.
- Rabbi Löw erweckt den Golem, Zeichnung von Mikoláš Aleš
- Rabbi Löw und seine Tochter im Film von 1920
- Plakat zum Film von 1920
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