Ader
Das Wort Ader ist ein bayrisches Kompositwort und setzt sich aus den beiden Worten "Ah" und "Der" zusammen. Ausgesprochen werden kann dieses Wort nur mit einer langen Betonung auf dem "e". Wie von einem schwulen Franzosen, der ein Baguette im Arsch hat. Der vollständige Satz der sich aus diesem Kompositwort bildet lautet dann "Ah, der...!" und lässt im bayerischen Lebensraum viel Platz für Interpretationen.
Wortherkunft
Ader entstand während des 30 jährigen Weißwurstkrieges in Bayern. Zu dieser Zeit wurde das Wort allerdings noch als Fragewort benutzt. Da der Bayer durch ein ständig anhaltendes Kampftrinken, in dem er selbst seine beiden letzten Hirnzellen versoffen hatte, sich nicht mehr an den Namen des anderen erinnern konnte stieß der gemeine Bayer zu dieser Zeit häufiger nickend ein "ADER?"(Ah, der...‽) aus, um den Namen seines Gegenüber fragend zu erfahren. Nach Ende des Weißwurstkrieges und des fießen Kampftrinkens fand Ader nurnoch bewertend Anwendung unter der bayerischen Bevölkerung
Syntax
Ader wird in Bayern dazu verwendet, um Auskunft über einen Dritten zu geben. Es bildet sich aus den Bausteinen Ader + [Subjekt] + [Objekt] + [Verb]. Ältere Bayern hängen meistens noch das fragende Wort "Gell?"(dt. richtig?) an das Ende des gebildeten Satzes, was ein Überbleibsel aus der Zeit des Weißwurstkrieges darstellt.
Beispiele:
- Ader Oasch hoad mei Bier gsuffa. (dt. Ah, der unfreundliche Mensch hat mein Bier ausgetrunken.)
- Ader Wichsä hoad mid meiner Fraa gschnaxld. (dt. Ah, der unmögliche Typ hat mit meiner Frau den Beischlaf vollzogen.)
- Ader glane Sagg had koan Zaster, gell? <altbayerisch> (dt. Ah, der kleine Mann hat kein Geld dabei, richtig?)
Interpretation
Wer sich über einen längeren Zeitraum in Bayern aufhält oder aufhalten möchte sollte in der Lage sein Bedeutung von Ader richtig zu Interpretieren. Da der Bayer im allgemeinen sehr redefaul ist wird man gezwungen sich den Rest des Satzes selbst zusammen zu reimen. Entscheidend hierbei ist die Art der Aussprache. Ein neutrales oder verschmitztes Aussprechen ist meist ein Zeichen von Verachtung oder nicht weiter nennenswerten Geschehnissen. Wohingegen ein eher seufzerartiger Unterton das Schlimmste vermuten lässt.
Beispiel:
Sie sitzen im Wirtshaus und fragen ihren Gegenüber warum sein Sitznachbar nicht mehr zurückkommt, da dessen Glas ja noch halb voll sei. Als Antwort erhalten sie in 428% aller Fälle: "ADER!" (Ah, der...!). Dies kann nun mehrere Bedeutungen haben:
- Er ist auf der Toilette eingeschlafen.
- Er hat sein Bier nicht bezahlt und sich schnell aus dem Staub gemacht.
- Er hat sein Bier nicht bezahlt und wurde rausgeworfen.
- Er hat der Bedienung in den Ausschnitt gekotzt und ist danach auf der Toilette eingeschlafen.
- Er hat der Bedienung in den Ausschnitt gekotzt, sein Bier nicht bezahlt und sich schnell aus dem Staub gemacht.
- Er hat der Bedienung in den Ausschnitt gekotzt, sein Bier nicht bezahlt, wollte sich aus dem Staub machen, ist aber auf der Toilette eingeschlafen und wurde rausgeworfen.
- Er hat sein Bier bezahlt, der Bedienung in den Ausschnitt gekotzt, wollte auf der Toilette schlafen aber wurde trotzdem rausgeworfen.
Bibliographie
- "Der bayerische Weißwurstkrieg - Eine Legende." - König Edmund Stoiber IX, Heyne Verlag, 1873, München, Bd. 11