Bastard Operator from Hell

Der Bastard Operator from Hell, kurz BOfH genannt, ist das Vorbild für alle System- und Netzwerkadministratoren. Er hasst, wie für Administratoren üblich, alle Nutzer, da diese grundsätzlich nur sein Netzwerk verlangsamen und unsicher machen (und ihn somit der Bandbreite für sinnvollere Aktivitäten, etwa niederländische Live-Streams, berauben); außerdem belästigen sie ihn ständig mit ihren sinnlosen Anrufen zu trivialen Standardproblemen (z.B: "Mein Rechner funktioniert nicht."). Es wird gemunkelt, dass der BOfH eine Erfindung von Simon Travaglia ist.

Seit geraumer Zeit hat der BOfH einen Lehrling, den pickelgesichtigen Jüngling (PJ), den er zu einem ebenbürtigen Bastard ausgebildet hat.

Tätigkeitsbereich

Der BOfH war ursprünglich in der Netzwerkbetreuung tätig, hat jedoch nun auch die Systembetreuung übernommen - nach einer Auseinandersetzung, die irgendwas mit einem neuen Einkaufssystem und verschwundenen Geldern zu tun hatte.

Die allzu häufigen Telefongespräche laufen wie bei der Netzwerk- und Systembetreuung üblich ab; ein Nutzer ruft an und der BOfH löst sein Problem - dies freilich in einer Art und Weise, dass die betreffende Person nie wieder anrufen wird (Beispiel: Er lässt den Nutzer das Telefon abklemmen - oder er nutzt "rm -rf *", damit der Anrufer mehr Speicherplatz erhält - ruft aber "die heißeste Mieze vom Campus" an, löscht er nicht ihre Dateien, sondern die aller anderen).

Auch in der Wartung seiner Technik ist der BOfH ein Profi, insbesondere im Umgang mit einem sehr bewährten Werkzeug, dem Vorschlaghammer. Doch auch kleine Fische wie Festplatten meistert er problemlos, mit einem Gummihammer, der keine Spuren hinterlässt, jedoch leicht einen Headcrash verursachen kann - ein tragischer "Unfall".

Ständig müssen zwecks Aufrüstung der Technik Neuanschaffungen getätigt werden - und es gibt viele verschiedene Wege diese "durchzusetzen"; etwa einen mit zehn Jahre alter, "hochmoderner" Technik vollgepackten Rollwagen durch die Tür des Aufzugs schieben, während dieser aufgrund eines "technischen Defekts" leider ein Stockwerk höher wartet. Eine andere Möglichkeit ist es, die Rechner anderer Abteilungen auszuschlachten und mit Software zu versehen, die falsche - weil nicht mehr vorhandene - Hardware vorgaukelt...

Unfälle

Sehr häufig ereignen sich in den Storys unseres SysOPs tragische Unfälle, wobei ein gewisser Zusammenhang zwischen der Häufigkeit, mit der eine Person (z.B. der Chef) verunfallt, und deren Unbeliebtheit beim BOfH zu bestehen scheint. Nicht selten kündigen die Betroffenen nach solchen Erlebnissen, was natürlich einen unersetzlichen Verlust darstellt.

Um solchen "Unfällen" auf die Sprünge zu helfen, hat der BOfH verschiedenste Einrichtungen. Dazu zählt das sauerstoffentziehende Feuerlöschgas des Rechnerraums, das, da ein echter Bastard den Schalter mit Epoxydharz blockiert hat, nicht mehr abgeschaltet werden kann, wie auch einige mit Technik vollgepackte Regale, die äußerst stabil mit Scharnieren am Boden befestigt sind, und bei gewissen Ereignissen ("unliebsame Person" geht daran vorbei) in den "horizontalen Modus" wechseln können.

Auch unterlaufen dem BOfH bei der Einrichtung neuer Technik regelmäßig und natürlich vollkommen unbeabsichtigt kleine Fehler, so "verirren" sich zum Beispiel einige mit einem "redundanten" Netzwerkkabel verbundene Mikrofone in den Konferenzraum, als dieser neu verkabelt wird; und auch die Infrarot-Kameras, die sich unerklärlicherweise in den verschiedensten Räumen finden, ermöglichten so manche Erpressung...

Freunde und Feinde des BOfH

Wie zu erwarten, haben die Feinde des BOfH in seiner Umgebung definitiv nichts zu lachen. Für seine "Freunde" (wobei er darunter eher eine Person versteht, die mit ihm zusammen arbeitet) hingegen winken je nach Tätigkeitsbereich lukrative finanzielle Möglichkeiten.

Der pickelgesichtige Jüngling (PJ)

Der PJ ist der Assistent des BOfH. Die beiden verbindet eine stabile Beziehung, die auf gegenseitigem Ansehen und Respekt beruht - und auf der Angst vor noch höheren Stromstärken. Der PJ ist für den BOfH in vielerlei Hinsicht wichtig, besonders dann, wenn der Chef versucht, den BOfH loszuwerden und gerade kein belastendes Material der Überwachungsanlage greifbar ist. Auch dem PJ unterlaufen hin und wieder Fehler - etwa die Fehlkonfiguration eines Backup-Servers, so dass einige sehr private Bilder aus dem Management allen Angestellten zugänglich gemacht werden und zusätzlich im Präsentationsverzeichnis des Geschäftsführers landen...

George und die Reinigungskräfte

George ist der Hausmeister des Firmengebäudes, in dem der BOfH arbeitet. Mit ihm trifft sich unser SysOP regelmäßig im Pub, um über die neusten Pläne aus den Mülleimern des höheren Managements aufgeklärt zu werden - durchschnittlich kassiert George 20 australische Pfund pro Information.

Mit den Reinigungskräften hat der BOfH außerdem einen Pakt darüber abgeschlossen, welche geheimen Unterlagen in das mülleimerbasierte Verschlüsselungsgerät (Reißwolf) gehören, und welche in den dicken, braunen Umschlag mit der Aufschrift "Inventurverzeichnis - Tastaturen" im mittleren Fach seiner Ablage...

Der Chef

Eine austauschbare Randfigur, die nichts anderes zu tun hat, als (zu ihrem eigenen Schutz) regelmäßig die sündhaft teuren Bestellungen des BOfH zu unterzeichnen...

Die Erbsenzähler

Die Erbsenzähler (Buchhalter und Rechnungsprüfer) sind die mit Abstand größten Plagegeister in der ganzen Firma und die wohl gefährlichsten Gegenspieler des BOfH. Sie sind nicht nur die schlimmsten (und dümmsten) Nutzer, nein, oftmals versuchen sie auch gegen den BOfH zu intrigieren oder sich auf andere Art und Weise von seiner Herrschaft zu befreien.
So unterstellten sie tatsächlich einmal ihr Netzwerk einem externen Unternehmen, wobei sie aber leider nicht beachtet hatten, dass eben dieses Unternehmen, welches durch eine Verkettung günstiger Umstände (oder in Folge eines seltsamen Zufalls) ganz oben auf der Bewerberliste stand, von einem engen Freund des BOfH geleitet wurde. Ihnen wurde ein hochmodernes (und selbstverständlich schweineteures) Netzwerk verkauft, das eigentlich nur zwei Personen wirklich verstehen und bedienen können, nämlich der BOfH und sein Freund. Dieser übergab die Administration des Netzwerkes kurz darauf (in Folge eines geschickten Outsourcing-Programms zur Kosteneinsparung) wieder an den BOfH.

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