Elefant im Porzellanladen
Ein Elefant im Porzellanladen ist totaler Quatsch! Das kann gar nicht stimmen, weil kein einziger Verkäufer auf der ganzen Welt von so zerbrechlichen Gegenständen ein solches Trampeltier in seinen Verkaufsraum lassen würde. Da wäre er ja auch schon recht blöd, wenn er das täte. Ein Elefant kann nämlich nicht aufpassen, wo genau er in den oft engen Gängen hintreten muss und überlässt dann meistens aus Bequemlichkeit die Positionierung seines nächsten Schritts der reinen Willkür.
Hindernis: Die Logik des Verkäufers
Außerdem kann ein Elefant auch gar nicht sehen, wo genau er, auch wenn er es wollte, hintreten muss, um nichts zu beschädigen. Weil Elefanten gehen nämlich auf vier Beinen und da ist der Kopf bei den Tieren schon oftmals viel weiter vorne als die vier zurückgebliebenen Extremitäten, die alles kaputt machen. Total fatal ist es auch, dass so ein Elefant mal gut und gerne schnell an die vier bis fünf Meter groß wird und in einem Porzellanladen doch eher alles so auf ein bis zwei Meter rumgestellt ist, damit die Menschen die Ware besser in Augenschein nehmen können. Wenn aber ein großer Elefant nun die Dinge beachten muss, die gar nicht für ihn bestimmt sind, dann würde er ja der Evolution entgegen handeln und auch seinem eigenen Interesse! Denn was sollte ein Elefant mit Porzellan anfangen wollen? Also lässt natürlich kein gescheiter Porzellanverkäufer einen Elefanten, der vielleicht sogar auch nur tatsächlich einkaufen will, in seinen allerheiligsten Laden, in den er mutmaßlich viel Geld gesteckt hat.
Hindernis: Die Natur und ihre Widerspenstigkeit
Und wenn solch ein Elefant schon so groß ist, dann muss er es ja auch erst einmal schaffen und richtig anstellen, so er also nicht freiwillig in das Geschäft gebeten, geladen oder chauffiert wird, in den Laden rein zukommen. Wenn der Laden nämlich nicht hoch genug ist, kann er das von vorn herein knicken! Und wenn die Höhe ausreichend ist, was vielleicht wahrscheinlich sein könnte, dann wird der Koloss aber an der Eingangstür seine helle Freude haben! Muss das Urvieh also durch das hoffentlich vorhandene Schaufenster herein marschieren. Wenn das aber auch nur schon auf einem kleinen Sockel gebaut ist, muss der Elefant springen - können die Tiere aber nicht! - oder sich klein machen und bücken, dann aber können sie sich nicht fortbewegen! Deshalb ist unter diesen Umständen auch ein "Elefanten müssen aber bitte draußen bleiben" - Schild total überflüssig!
Und wenn das Fenster total clever vom Verkäufer, der wahrscheinlich dann auch noch nie etwas von LKWs und Autos gehört hat, auf dem Boden aufliegt? Dann muss der Elefant die Glasscheibe zerbrechen und zwar erstens so, dass er auch direkt durchpasst und zweitens so, dass er sich dabei nicht schneidet und verletzt wegrennen muss, weil das seinem Instinkt und Fluchtreflex entsprechen würde! Sollte der Elefant aber all das geschafft haben, wird er recht schnell erkennen, weil Elefanten dennoch kluge Tiere sind, dass es in dem Laden für ihn irgendwie nicht so recht weiter geht und da drinnen, noch weniger, doch echt nichts zu holen oder abzustauben sein wird. Außerdem wird er ja wohl die vor ihm stehenden Regale ebenso als Hindernisse anerkennen und langsam echt müde werden, nachdem er sich schon recht aufwändig in die Gemäuer gewunden hat, gegen alles zu laufen, von dem ihm sein Verstand sagt: "Achtung Hindernis! Nicht weitergehen! Es steht im Weg!"
Hindernis: Straßenverkehr und eine gewisse Auffälligkeit
Aber es wird noch besser! Wie bitte sehr soll es denn geschehen, dass ein Elefant in einen Porzellanladen kommt? Da müsste der Laden ja direkt am Urwald stehen und dann bitte sehr, selbst schuld! Aber wenn man doch weiß, dass Elefanten versuchen könnten, einem Sprichwort Existenzrechte einzuräumen, dann wird man doch wohl klug genug sein, seine Geschäfte etwas in die Innenstadt zu verlagern. Und wenn man schon dort in Sicherheit ist, muss doch der Elefant erst einmal durch die ganzen gefährlichen Straßen angewackelt kommen, Ampeln beachten, richtige Kreuzungen und Abzweigungen nehmen und am besten auch gar nicht entdeckt werden! Denn kein Mensch ist so doof, dass er sich mitten in einer vollen Stadt denkt: "Ach, schau mal an, ein Elefant! Den lass ich aber bitteschön erst einmal zum nächsten Porzellanladen laufen, bevor ich hier überhaupt irgendwie eingreife!"
Hindernis: Einzelgänger? ’N Elefant? Is’ kla’, ne!?!
Es wird krank, aber echt wahr: Nur "ein" Elefant ist absolut absurd! Ein Elefant ist ein Herdentier. Die nehmen den Schwanz vom Vordermann in ihren Rüssel und ab-da-für Polonaise, zwo drei vier! Wenn unter dermaßen bescheuerten Umständen ein Elefant im Porzellanladen landen sollte, dann wird der Elefant ganz bestimmt nicht alleine sein, sondern seine ganze Familie und Sippschaft mitbringen! Deshalb ist es allein schon fast grammatikalisch falsch, dass ein Elefant im Porzellanladen sein wird. Weil aber, wenn die Tiere in der Herde unterwegs sind, mindestens eines so gescheit seien wird, seinem natürlichen Trieb nach Nahrung nachzugehen, wird es die anderen, die womöglich glauben könnten, einen Porzellanladen aufsuchen zu müssen, dazu überzeugen, sich darwinistisch zu verhalten! Und letztlich reicht sogar schon eine kleine Dose Erdnüsse aus, um die ganzen Tiere wegzulocken oder fehlzuleiten.
Hindernis: Es gibt verdammt nochmal keinen Zufall!
Aber die Situation ist noch verrückter! Heutzutage gibt es kaum noch Porzellanläden! Das sind fast ausschließlich nur noch einfach crazy Hirngespinste! Gleichzeitig aber nimmt auch der Bestand der Elefanten, die es sowieso natürlicherweise nur in Afrika und Asien gibt, fortwährend ab! Einen Elefanten im Porzellanladen kann es daher nur dann geben, wenn eine winzige Wahrscheinlichkeit von koexistierenden Zuständen gleichzeitig stattfindet. Und jetzt kommt es! Ein Elefant kann wie jeder weiß gar nicht rechnen! Wie soll er dann etwas stattfinden lassen, von dem er gar nicht weiß, dass es möglich ist! Wäre ja so, als wenn Menschen fortwährend in der vierten Dimension spielen würden. Also totaler Unfug!
Hindernis: Ja, aber was is’n wenn ’n Zirkuselefant durchdreht?
Dann fällta in zwei Meter Entfernung gegen die Gitterstäbe, weil die Beinfessel nicht weiter reicht!