Labersülz

Labersülz ist die lauwarme Zubereitung von Laber (siehe auch Schwätz, Fasel, Schwurbel oder Babbel) nach traditionellem Herstellungsverfahren unter Hinzufügung von Sülz (Sulz von althochdeutsch sulza, „Salzwasser“). Die etymologische Verwandtschaft mit »Salzwasser« leitet sich vom erhöhten Speichelfluss eines Sülzers ab.
Labersülz ist hervorragend geeignet zum Schwafeln um den heißen Brei.

Hübsch angerichtet - ein Genuss!

Zubereitung

Laber und Sülz werden zu gleichen Teilen und unter Zugabe von lauwarmem Wasser zu einer breiigen Konstistenz verquirlt (vergl. gequirlte Kacke). Auf scharfe Gewürze wird traditionell verzichtet. Es kann gegebenenfalls etwas Zucker hinzugefügt werden, um der Labersülz eine süßliche Note zu verleihen. Echte Gourmets kommen aber um das Raspeln von naturbelassenem Süßholz nicht herum. Labersülz wird oft in mündlicher Form angeboten, ist aber auch als Konserve schriftlich erhältlich.

Serviervorschlag

Man serviere eine gute Labersülz auf einem flachen Teller. Als Garnitur eignen sich Gemeinplätzchen, zum Dippen reiche man leere Phrasen. Wer mag, kann gern seinen Senf hinzu geben. Geeignet sind besonders die mittelscharfen Qualitäten.

Wo wird Labersülz gereicht

Labersülz ist eine gesellige Speise. Sie wird quer durch alle Schichten angeboten. Man genießt Labersülz auf Vernissagen oder am Stammtisch, im Bundestag oder beim Friseur. Mancherorts wird die Labersülz mit Champagner hinuntergespült.
Im kommerziellen Sektor bewährt sich Labersülz beim Abschluss von Versicherungen, in Meetings mit Marketingexperten, beim Brainstorming, auf Symposien, bei Podiumsdiskussionen und Expertenrunden über Fußball, Doping, Umweltschutz, Rechtschreibung, Multikulti, Gesundheitsreform, Jugendkriminalität oder Politik im Allgemeinen.

Verschiedene Qualitäten

Vermutlich von Laber am Sülz aus verbreitete sich die Zubereitung weltweit.

Die gemeine Labersülz

»Man steckt halt nicht drin. Manche sagen so und manche so. Und was ist heute schon noch sicher? Zahlen muss es eh wieder der kleine Mann. Wie immer. Oder etwa nicht? Muss ja. Nützt ja nix.«

Die intellektuelle Labersülz

»Aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt - das wurde abgeschafft.« (Eva Herrmann)

Die Multikulti-Labersülz

»Multikulturalität meint tatsächlich nicht nur eine Realität, sondern beinhaltet auch ein starkes Ideal. Es handelt sich um einen Doppelbegriff, der gleichzeitig beschreibt und ethisch fordert. Er hält fest, was faktisch ist und er geht auf etwas, das sein soll.« (Claudia Roth)

Die kulturell-elitäre Labersülz

»Das Werk beschreibt den Versuch, sich gleichzeitig innerhalb und außerhalb der Kunstwelt zu bewegen, und zwischen den verschiedenen Systemen von Kultur und Politik, von Kunst und Gesellschaft, zu oszillieren.« (nach Gene Ray)

Überdosierung

Überdosiereung von Labersülz führt zu Übelkeit, Erbrechen und Ohrenkrebs sowie zu mentalen und intellektuellen Fehlleistungen und Impotenz.

Siehe auch

Laberlachs, Labertasche, Kritzenschnack, Reden, ohne etwas zu sagen

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