Jan Delay
Jan Delay (* irgendwann in den 1970ern, vermutlich in einem Reagenzglas) ist eine im deutschsprachigen Bereich einigermaßen bekannte personifizierte akustische Foltermethode.
Herkunft
Jan Delays Herkunft ist fragwürdig. Genau genommen ist bislang nicht einmal zweifelsfrei geklärt, wer oder was Jan Delay eigentlich ist. Obwohl er sich selbst als Mensch bezeichnet, als Geburtsdatum den 20.Februar 1976 und als Geburtsort die Hansestadt Hamburg angibt, zweifeln zahlreiche Skeptiker an dieser Aussage.
Eine Verschwörungstheoretische Kommision unter Leitung Amerikanischer Wissenschaftler will herausgefunden haben, dass Jan Delay im Zuge des kalten Krieges von Sowjetischen Wissenschaftlern aus einem Grashüpfer und einer abgeschossenen Flugente gezüchtet wurde, um den westlichen Imperialismus möglichst grausam zu bekämpfen. Im Zuge der Abrüstung der 1980er Jahre wurde das Projekt dann vermutlich aufgegeben, doch Jan Delay soll in den Wirren der zusammengebrochenen Sowjetunion aus dem Labor geflohen sein, was die Russische Regierung mit Blick auf die stets perfekte Achtung der Pressefreiheit jedoch bis heute geheim halten will
Eine weitere Theorie seitens der Präastronautikanhänger um Erich von Dänniken stellt Delay als Abgesandten der Außerirdischen dar, der geschickt wurde, um auszuloten, wie viel die Menschheit ertragen kann. Obwohl auch diese Theorie seine Berechtigung und Befürworter besitzt, fehlen letztendlich die stichhaltigen Beweise.
Karriere
Anfänge
Erste Bekanntheit erlangte Jan Delay gegen Ende der 1990er Jahre als Mitglied einer undefinierbaren Kombo namens „Absolute Beginner“, deren Name bereits viel über die Qualität aussagte. Gemeinsam mit zwei weiteren Typen, an die sich heute jedoch (vermutlich zu Recht) kein Schwein mehr erinnert quälten sie sich durch diverse Musikrichtungen und verwaltigten eigene, sowie Kompositionen fremder Künstler. Speziell Jan Delay sorgte schnell für Landesweites Entsetzen, nachdem er Nenas „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ dermaßen schaurig vortrug, dass sich die Originalinterpretin kurz darauf zu einem Comeback genötigt fühlte, um ihr Frühwerk nicht komplett vernichtet sehen zu müssen. Ganz Deutschland dankte Jan Delay darauf für das zweifelhafte Comeback der 80er Jahre.
Solokarriere
Nachdem die Beginner so lange im Geschäft waren, dass der Name nicht mehr zu rechtfertigen war (obgleich es qualitativ durchaus anders auszusehen vermochte) startete Jan Delay seine Solokarriere. Er zog sich einen Anzug an, tauschte seine schiefe Käppi gegen einen zweifelhaft modischen Hut und näselte so lange penetrant ins Mikrofon, bis Udo Lindenberg im Suff annahm, dort würde sein potentieller Nachfolger auf der Bühne stehen. Lindenberg adoptierte Jan Delay und gemeinsam tingelten sie als Vater und Sohn über die Theaterbühnen Deutschlands, wobei sie vor allem an jenen Orten sehr erfolgreich waren, an denen die Ohrstöpsel ihrer Zuhörer/Opfer gut abdichteten.
Auch ohne Udo Lindenberg startete Jan Delay nun durch. Seine Musik, vor allem die Single „Oh Johnny“ faszinierte die Massen, denn keiner konnte sich einen Reim darauf machen, was dieses seltsame Mutantenwesen auf der Bühne da ins Mikro quakte. Es war einfach nicht für menschliche Ohren verständlich. Diese Faszination vor dem Grauen brachte Jan Delay den endgültigen Durchbruch als Musiker. Auch das Militär begann sich nun für ihn zu interessieren und prüfte die Möglichkeit, feindliche Gebiete mit seiner Musik zu beschallen um dort jedliches intelligentes Leben in den totalen Wahnsinn zu treiben.
Um sich ein Hintertürchen aufzuhalten, hat sich Jan Delay mittlerweile durch Mitose geklont und ein optisch identisches Alter Ego namens „MC Fitti“ geschaffen. Sollte es den Behörden (oder Heino) irgendwann gelingen, Jan Delay auszuschalten, würden dessen Grashüpfergene auf diese Art überleben können und sich in einem nahezu grausam schlechten Hipsterrapper manifestieren.
Duell mit Heino
Jan Delays Erfolge riefen Heino auf den Plan. Bis zum Auftauchen Jan Delays galt die Musik des alternden Sonnenbrillenfossils mit der angetackterten Wasserstoffperücke als effektivste akustische Foltermethode – Eine Position, die Heino unbedingt halten wollte. Um sich wieder ins Gespräch zu bringen brachte Heino ein sogenanntes „Rock“-Album auf den Markt, auf dem er Songs anderer Künstler ungefragt unhörbar machte und bereits vorab eine Medienkampagne startete, laut der „sich alle Künstler furchtbar über dieses Album aufregten und es verbieten wollen“, auch wenn sich zuvor noch keiner der angesprochenen darüber geäußert hatte. Passend dazu stellte der Schlagerbarde sich von nun an als peinlicher Abklatsch eines Rockmusikers dar. Das Album ging durch die Decke, Heino war die Nummer 1.
Jan Delay musste reagieren. Und er reagierte damit, es Heino einfach gleichzutun. Im Jahr darauf brachte auch Jan Delay ein eher peinlich klingendes „Rock“-Album auf dem Markt, ob dessen Qualität selbst auf Sankt Pauli das Licht ausging. Passenderweise stellte sich Jan Delay nun als peinlicher Abklatsch eines Rockstars dar und startete eine Medienkampagne, in deren Verlauf er alles und jeden beleidigte, der gerade genug Quote brachte, um damit den ersten Platz in den Klatschspalten füllen zu können. Vor allem seinen Intimfeind Heino versuchte Jan Delay scharf anzugreifen und bezeichnete ihn als „Nazi“, worüber Heino sich derart aufregte, dass er glatt einen Hexenschuss im Harkenkreuz bekam.
Man draf sich bereits auf das nächste Duell zwischen Heino und Jan Delay freuen. Nächstes Mal wollen sich beide an Techno versuchen. Amnesty International hat bereits Protest eingelegt.
Charakteristika und Wirkung
Auch wenn es wie bereits eingangs erwähnt nicht völlig geklärt ist, welcher Gattung Jan Delay angehört und zu welchen Zweck man ihn gezüchtet/gesandt hat, so muss man annehmen, dass es kein freundliches Geschenk an die menschliche Rasse war.
Charakteristisch für Jan Delay ist sein bereits jetzt legendäres Quakorgan, durch welches er in (zu!) regelmäßigen Abständen wirre, quietschende Laute ausstößt, die vergleichbar mit den Schreien eines durch den Fleischwolf gedrehten Wandererpel sind. Generationen von Forschern beschäftigen sich intensiv mit diesen Lauten, die bislang noch nicht endgültig entschlüsselt und in eine menschliche Sprache umgewandelt werden konnten. Ebenfalls noch ungeklärt ist, wie Jan Delay diese Laute erzeugen kann. Polnische Wissenschaftler gehen davon aus, dass Jan Delay hinter seinem Nasenbein über mehrere, etwa 50cm lange Polypen verfügen muss, die angsichts seiner sonstigen Physiologie von seiner Nasenscheidewand aus ins Gehirn hineinwachsen und dort auf das Sprachzentrum drücken, was die undefinierbaren Lautäußerungen erklären würde.
Diese Theorien konnten bislang jedoch nicht bewiesen werden, da man Jan Delay dafür fangen und serzieren müsste, was jedoch bislang zum Leidwesen der Forschung keinem gelungen ist.
Eine kurze Langzeitstudie der Universität Hamburg hat zudem schreckliches zu Tage gefördert: So konnten anhand von Medizinischen Studien bewiesen werden, dass übermäßiges hören der Musik Jan Delays langfristig zu schweren Hirnschädigungen führt, da das menschliche Gehirn dessen Tonfrequenzen nicht vernünftig verarbeiten kann und in eine selbstzerstörische Schwingung gerät, in deren Folge das Gehirn des Betroffenden irgendwann in einem Schwall aus cremiger Masse explodieren wird. Es ist anzunehmen, dass Jan Delay dies weiß.
Jan Delay macht nur Musik, um damit langfristig die Menschheit auszurotten.
Und keiner wird ihn aufhalten können.
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