Kamelwrestling
Kamelwrestling bezeichnet eine traditionsreiche, afrikanische Wettkampfart. Bislang nur in abgelegenden Eingeborenstämmen praktiziert, wird Kamelwrestling auch als Touristenattraktion immer beliebter. Derzeit ist der Kamel-Bulle Jaknuk am erfolgreichsten und führt die offizielle Rangliste der Kamelwrestler an.
Geschichte
Die Entstehungszeit des Kamelwrestling liegt schon sehr weit zurück. Die Wurzeln liegen wohl irgendwo um 253 v. Chr. bei den allseits sehr beliebten Kamelkämpfen. Diese fungierten als eine Art "Rittertunier" im arabischen Raum: Tief vermummte Araber versuchten sich mit Holzstangen gegenseitig vom Kamel zu stoßen. Problematisch war nur, dass Kamele längst nicht so wendig und schnell sind wie Pferde. Man gab den Turnierkamelen deshalb besonderes Aufputschmittel um sie gestärkt ins Rennen zu schicken. Doch waren die Kamele jetzt nicht nur während des Kampfes, sondern auch noch mindestens zwei Stunden danach wie unter Strom. Man war sich schnell klar, dass man das irgendwie nutzen konnte. Es gab nun zwei Möglichkeiten: Entweder verdiente man verdiente viel Geld mit besonders leistungsfähigen Karavanen oder eben mit Kamelwrestlingkämpfen. Man entschied sich für letzteres, was aus heutiger Sicht eine gute Entscheidung war. Spezielle Manegen wurden angelegt um die neue Sportart publikumstauglich zu machen.
Teilnahme
Grundsätzlich ist jedem Kamel gestattet, an einem Kamelwrestlingwettkampg teilzunehmen. Doch wurden in den letzten Jahren die Regeln mehrmals überarbeitet, weswegen die Teilnahmekriterien nun sehr streng sind. So muss man schriftlich bestätigen, dass es sich bei dem Tier wirklich um ein Kamel handelt und nicht über ein Andromedar, ein Pferd oder eine griechische Landschildkröte. Diese Urkunde gilt aber erst als gültig, wenn der Kameleigentümer, der örtliche Bürgermeister, ein Stupidedia-Diktator und das Kamel selbst sie unterzeichnet haben. Außerdem muss sie über eine Minute in Kamelmist gelegen und einen Tagesritt unter einem Kamelsattel überstanden haben. Damit nicht genug, wird vor jedem Wettkampf das Kamel genauestens überprüft: Das richtige Aufputschmittel? Kein zu langes Fell? Gleiche Größe der beiden Höcker? Nicht schwanger? Und natürlich: Wurden die Zähne geputzt? Erst jetzt dürfte das Kamel antreten, wenn denn das gegnerische Kamel die Kontrolle ebenfalls überstanden hat. Eben wegen diesen strengen Vorschriften finden jährlich nur etwa zwölf Wettkämpfe statt, die dafür aber umso beliebter sind. Die Arena in Al Adschma (Lybien) gilt dabei als erste Anlaufstelle.
Ablauf
Nach der routinemäßigen Überprüfung der Teilnahmekriterien (siehe oben) werden immer bis zu fünf Kamele gleichzeitig in die Arena geführt. Diese Zeremonie wird meist unter großem Beifall und mit lauten Zurufen begleitet - immerhin stehen hier große Wetteinsätze auf dem Spiel. Die Kamele stellen sich in einer Reihe auf und heben auf Befehl eines Dompteurs eine Hufe. Damit ist der Beginn des Kamelwrestling offiziell eingeleitet. Eine Glocke ertönt und ein 10 minütiger Countdown wird eingeblendet. Die Kamele müssen nun zwei Dinge tun, um zu gewinnen: Einem anderen Kamel in den Schwanz beißen und dann noch einen dreisekündigen Höckerstand im Sand versuchen. Wird ein Kamel zweimal gebissen, ist es disqualifiziert. Die Kamele sind sich ihrer Aufgaben genauestens bewusst und versuchen mit allen Mitteln zu gewinnen. Oft kommt es zu Rangeleien zwischen den Kamelen, da die Zuschauer die Tiere mit ihren Anfeuerungsrufen fast in den Wahnsinn treiben. Hat ein Kamel beide Vorgaben geschafft, wird das Spiel beendet und der Sieger gekührt. Bisher ist so ein vollständiger Sieg nur sechs Mal vorgekommen - davon sind zwei von Jaknuk errungen worden.
Zuschauer
Jahrhundertelang waren die Zuschauer arabischer Abstammung, doch durch den arabischen Frühling hat auch die westliche Welt von den Wettkämpfen Wind bekommen. So gilt in Lybien und Ägypten Kamelwrestling als Publikumsmagnet, ähnlich den Stierkämpfen in Spanien. In die größte Arena in Al Adschma finden neben den drei Wettbüros über 3000 Menschen Platz. Seitdem bei Galileo Big Pictures ein Bild von Jaknuk gezeigt wurde, auf dem er gerade seinen Höckerstand macht, reisen vorallem deutsche Touristen in die Nordafrikanischen Länder um auf ihren Favoriten zu setzen. Diese werden oft in den Arenen von der mitreisenden Stimmung erfasst und feiern lauthals die Kamele an.
Wetteinsätze
Seit westliche Touristen die Wettkämpfe besuchen, verzeichnen die örtlichen Wettbüros Rekordeinahmen. Wo vorher nur um ein Glas Ziegenmilch oder höchstens um ein trockenes Fladenbrot gewettet wurde, werden heute bis zu 600 Dollar auf ein Kamel gesetzt. "Die ansteckende, ausgelassene arabische Stimmung und der prall Geldbeutel der Touristen sind ein Segen für uns", bestätigt Rhadmar Fadabi, Leiter des offiziellen Kamelwrestlingkomitees in Kairo.