Kilo
Kilo, das; neutrum = weibliches Feindbild. Das „Anschleichen“ ist die häufigste Fortbewegungsart des Kilos. Es pirscht sich an sein meist weibliches Opfer unter dem Decknamen „Energiewert“ in lebensnotwendigen Nahrungsmitteln an.
Das Kilo bedient sich einer natürlichen Mutation, die sofort einsetzt, sobald das Opfer den Mund öffnet und den Wirt des Kilos verspeist: Das Volumen des Kilos, das im Ursprungszustand meist nur einigen Gramm enspricht, vervielfacht sich sofort auf 1000 Gramm und setzt sich in schwabeliger fettiger Form im Körper des Verzehrenden fest. Bevorzugte Regionen sind Bauch, Beine und Po des weiblichen Körpers. Das Opfer bemerkt die Attacke des Kilos erst bei dem Hinzuziehen von gefürchteten taktischen Messgeräten, wie z.B. der Waage oder das Anprobieren der Lieblingsjeans.
Gegenmaßnahmen
Trotz der erschreckend ansteigenden Zahl der Opfer während der letzten Jahre, wurden noch keine effizienten Gegenmaßnahmen entwickelt. Im Gegenteil, das Kilo hat sich mittlerweile auch auf die männliche Population ausgeweitet und wird weitläufig als „Bierbauch“ bezeichnet.
Es haben sich schon einige Selbsthilfegruppen organisiert, die verzweifelt versuchen, zum Beispiel durch „Gewicht sehen“ das Kilo zu entlarven, bevor es den Körper befällt. Falls sich allerdings die Opfer schon im fortgeschrittenem Stadium der Kilo-Attacke befinden, ist es ratsam, in die USA auszuwandern, da in diesen Regionen das „Kilosammeln“ als eine Art Sport betrachtet wird und gesellschaftlich hoch angesehen ist.
Erfolgreich ist auch das britische Herangehen an das Problem. Statt der hohen Anzahl von deutschen Kilos wird die bedeutend geringere Quantität an britischen Stones (dt.: „Steinen“) gezählt. Drei Kilo Zusatzgewicht wären dann nicht einmal ein halbes Steinchen, also längst nicht so schlimm wie drei Kilo.