Linksverkehr
Definition
Linksverkehr ist, wenn ein paar oder viele - im Extremfall sogar alle! - Straßenverkehrsuser ihr Verkehrsanwendungsverhalten auf der linken Straßenseite ausüben. Man unterscheidet Linksverkehr und Normalverkehr. Im Normalverkehr findet auf belebten Straßen der Verkehr auf der rechten Seite und bei zu viel Platz, dem Heimweg von der Kneipe, Frau-am-Steuer und des nachts in der in der Straßenmitte statt. Irrtümlich spricht man beim Normalverkehr oft vom Rechtsverkehr, was aber inhaltlich falsch ist. Grund dafür ist, dass die Verkehrswissenschaftler hauptsächlich tagsüber forschen und da ja aus Platzmangel überwiegend rechts gefahren wird.
Geschichte des Linksverkehrs
Linksverkehr ist eine Tradition aus dem Altertum und bis ins ausgehende Mittelalter gab es den Linksverkehr noch überall auf der Welt. Linksverkehr hatte nämlich einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Normalverkehr:
Exkurs: Man muss wissen, dass 92% der Menschen Rechtshänder sind und nur 8% Linkshänder. Bis ins Mittelalter war das Verhältnis noch extremer, da waren 91% Rechtshänder, 3% umerzogene Rechtshänder, die vorher Linkshänder waren und weitere 6% hatten gar keine Hände, denn die Verbreitung von Körperstrafen und Lepra war noch flächendeckend.
Dieses Wissen über die Händlertätigkeit der Menschen war ausschlaggebend für den Verkehr, denn die Rechtshänder hatten an ihrer linken Seite ein Schwert baumeln. Mit dem linksseitigen Schwert kann man jedoch nur von links auf ein Pferd steigen, den sonst kommt man nicht richtig hoch oder man piekt unfreiwillig das Ross. Linksverkehr ist also die logische Version des Straßenverkehrs bis ins Mittelalter - beim Rechtsverkehr hätten Herr Ritter und Herr Wegelagerer in der Straßenmitte vom Pferd steigen müssen. Und da wäre es sicherlich zu unvermeidbaren Kollisionen mit vorbeireitenden Burgfräuleins gekommen - denn was heute Frau am Steuer: das wird teuer! heißt, hieß früher ja noch Frau'n auf Pferden: muss vermieden werden!.
Linksverkehr heute
Nachdem die Universität von Twix in Schweden 1522 eine hochwissenschaftliche Untersuchung veröffentlichte, die die richtige Wahl der Straßenseite zum Thema hatte, veränderte sich weltweit der Straßenverkehr - der Normalverkehr kam auf. In der 2.033seitigen Denkschrift veröffentlichte der Kapuzinermönch Sören von Herbertstett, der Urururururururgroßvater des großen Wissenschaftlers Magnus von Herbertstett, dass die rechte Seite und die Straßenmitte doch die besseren Seiten seien. In der Folge änderten mehr und mehr Länder die Straßenverkehrsordnungen daraufhin.
In der königlich preußischen Landstraßenordnung von 1822 heißt es dreihundert Jahre später: "Man befahre die Straße nicht auf der linken Seite, denn die ist nicht gut." Auch in der französischen Revolution 1792 stellte der Nationalkonvent einstimmig fest: "Wer links fährt erhält die Todesstrafe.". So kommt es, dass heutzutage nur noch wenige veraltete und lethargische Länder linksbündig fahren. Dazu sechs Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit und der Gegenwart:
Schweden
Ausgerechnet das Land, in dem der Normalverkehr erfunden wurde, Schweden, änderte erst skandalös spät 1967 die Fahrtrichtung. Bis zum 3. September 1967 00:00 Uhr gab es Linksverkehr. Um 00:00 Uhr mussten alle umdrehen und in die andere Richtung fahren, was kurzzeitig zu einem enormen Verkehrschaos führte. Beispielsweise Herr Jan-Petter Pettersson, ein LKW-Fahrer aus Stockholm war zu dem Zeitpunkt auf einer Autobahn nach Göteborg mit einer Ladung Milch unterwegs und kam nie dort an. Um 00:00 Uhr musste er wieder umdrehen und in Stockholm dann auf der anderen Straßenseite neu losfahren - und als er dann abermals etwa bis Jönköping gekommen war, war die Milch auch schon schlecht.
Japan
Im fernen Japan gibt es bis heute Linksverkehr. Selbst die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki 1945 hatten nicht die Macht, dies Fehlverhalten zu ändern. Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass sich 60% der Japaner wieder eine Rückkehr ins Mittelalter wünschen und lieber von Samurai als von korrupten Politikern regiert werden würden - so ist dieser Anachronismus gut zu verstehen.
England
In England gibt es auch noch Linksverkehr. Da gibt es aber auch noch alles Mögliche, was in anderen Ländern schon längst als unsinnig entlarvt wurde: eine eigene Währung, Monarchie, Haushaltsfritösen und Cricket. Die Engländer sind aus reiner Frackigkeit gerne etwas anders als der Rest der Welt - und werden wohl auch noch bis in alle Zukunft auf der falschen Seite zum Cricket fahren.
Malta
Malta ist ein Land, das ausschließlich von europäischen Touristen lebt. Es hat den Linksverkehr behalten, um die Besucher zu verwirren und ein besonderes Fotomotiv zu behalten. Das ist besonders wichtig, da Malta außer ein paar ruinösen Kreuzfahrerburgen und einem Fußballstadion auf einem Parkplatz keine weiteren Sehenswürdigkeiten hat. Sobald der Tourist den Flughafenterminal oder das Hafengebäude verlässt, begegnet er Falschfahrern noch und nöcher. Allerdings sind die Fahrer rund um diese beiden Gebäude eigens vom Tourismusverband Maltas geschult und jederzeit bremsbereite, zuvorkommende Zeitgenossen.
Gibraltar
Während in anderen Ländern, die heutzutage noch Linksverkehr haben, die Insellage den Übergang für Reisende erleichert, herrscht in Gibraltar pures Chaos. 24 Stunden am Tag, jeden Tag im Jahr. Die südliche Landspitze Spaniens gehört politisch noch zu England und das Mutterland versucht vergebens die Fahrtrichtung zu diktieren. Eigentlich soll man auf dem kargen Felsen links fahren und ein paar Wagemutige halten sich auch daran. Allerdings gibt es dort viele spanische Besucher, die ein paar Meter weiter bei sich zuhause dem Normalverkehr frönen und auch bei ihren Einkaufsbesuchen in der steuerbefreiten Zone Gibraltars lieber auf der rechten Seite oder der Straßenmitte fahren. Und so ist Gibraltar das Nummer-eins-Land der Frontalzusammenstöße.
Australien
In Australien gibt es auch bis heute Linksverkehr. Die Australier erlernten die linkslastige Verkehrsteilnahme von ihrer Kolonialmacht, den Engländern. Schon kurz nach der Befreiung von der cricketspielenden Fremdherrschaft, gab es in Australien eine Volksabstimmung zur Einführung des Normalverkehrs. Diese billigte mit fast einstimmiger Mehrheit die Einführung. Doch kurz nachdem man 1901 unabhängig und normal verkehrend wurde, bemerkte man eine schreckliche Entwicklung: haufenweise Kutschen verunglückten im australischen Busch bei Unfällen mit Kängurus. Die hüpfenden Landplagen waren schon evolutionär so sehr auf den Linksverkehr eingestellt, dass man es einfach nicht schaffte, den bebeutelten Hüpfern das neue Konzept beizubringen. Der Tod des australischen Ministers für entkolonialisierten Sport bei einem Känguruunfall im Herbst 1904 war dann der Anlass zur Wiedereinführung des Linksverkehrs. Dieser Missstand hält auch dort bis heute an.
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