Schulbuch
Bei einem Schulbuch handelt es sich um eine Aufgabensammlung in Form gebundener Zettel. Sie dienen dem Lehrer als Quell unendlicher Hausaufgaben, dem Schüler als Schutzschild feindlicher Übergriffe und dem Buchdrucker als letzte mögliche Einnahmequelle seit Erfindung des Internets.
Schulbuch im Wandel der Zeit
Mit Erfindung des Unterrichts in geschlossenen Klassenzimmern wurde es zunehmend gefährlich, Lehrinhalte am Original zu vermitteln. Die zunehmende Zahl der Verletzten und Getöteten veranlasste Johannes Gutenberg den Buchdruck zu erfinden. Schulbücher im Schwarzdruck auf gelbem, ungebleichtem, holzhaltigem Papier waren jahrhundertelang für die Wissensvermittlung völlig ausreichend. Klare Aufgabenstellungen vermittelten klares Wissen. Unterstützend zum Schulbuch wurde ein Aufgabenheft genutzt, in das die Aufgaben abgeschrieben und um die Lösung ergänzt wurden. Schulbücher ließen sich bei pfleglichem Umgang über Jahrzehnte wieder verwenden, da 3*3 stets 9 ist, selbst nach der Währungsreform.
Nach der vierten Gallienreise von Kultusminister Albert Uderzo fiel dem Monochromaten und LSD- Konsumenten auf, dass bunt alles viel schöner ist. Jahrelang versuchte Uderzo durch unzählige erfolglose Schulbuchentwürfe (Asterix 1-2050) den Stein der Weisen bunt zu bekommen, stieß jedoch auf Widerstand bei Xerox und der Toilettenfrauengewerkschaft Druck und Papier.
Mit erstarken des rechtsfreien Internets unter Karl-Theodor zu Guttenberg ging der Absatz von Buch- und Druckerzeugnissen in Deutschland um 97 % zurück. Durch erhebliche Wettschulden des Kultusministers bei den Buchdruckern war die Regierung schließlich gezwungen, den Schulbuchmarkt zu privatisieren. Seitdem erscheinen Schulbücher in einer Auflösung von mind. 16,7 Mio Farben und im Pirellikalender-Format. Die Preise der Schulbücher stiegen in den zurückliegenden 17 Jahren um ca. 9 % pro Monat. Der Umsatz von Schulbüchern der deutschen Druckindustrie macht heute ca. 88 % am Gesamtumsatz aus. Begünstigt wird das unter anderem dadurch, dass Schulbücher Ländersache sind, die das Land an den Klassenlehrer delegiert und jeder das Buch nehmen kann, das am besten in seine Aktentasche passt. Die restlichen 12 Prozent am Gesamtumsatz teilen sich Playboy und Sudoku Rätsel-Hefte.
Schulbuch heute
Schulbücher sind heute von Comics nur noch durch den Fachmann zu unterscheiden. Lustige Ausmalbilder, Lach- und Sachgeschichten, Rätsel, großformatige Fotos, ganzseitige Warnungen Burger Kings vor Mäc Donalds und knifflige Ausschneideformen versuchen erfolgreich den Schüler vom Lernen fernzuhalten, wie die Pisa-Studie jährlich wieder belegt. Sämtliche Schulbücher müssen nach dem aktuellen Schuljahr entsorgt werden. Im Druck überwiegen hochglänzendes Premiumpapier (230g/m²), laminiert, reißfest, unbrennbar, unempfindlich gegen Fingerabdrücke und reflektionsarm. Zukünftig wird 3D-Hologrammdruck auf synthetische Leinwand mit Holz-Keilrahmen den Papierdruck ablösen.
Schulbuchverlage
- Bob-der-Baumeister-Verlag (Bücher für das Wintersemester, nur nordöstliches Bayern, Gymnasialstufe)
- Dr-Oetker-Verlag (Bücher für den Sportunterricht, Schleswig-Holstein und Bremen östlich der Weser)
- Verlag-und-Verlogen (Realschule Brandenburg Nord-Nord-Ost bis zum 64. Breitengrad, zusätzl. Töpfern und Serviettenfalten)
- Druckhaus-Dixi (Sonderschulbücher abwischbar und Sparbücher, nordwestliches Bayern)
- Überdruck-GbR (Pixibücher und Deutsch für Quereinsteiger, Hessen West ausschließlich Fulda)
- Fulda Herndeggel (Deutsch hessische Mundart, Fulda)
- Schlecker e.K. (Sexualkunde-Praxisbuch und das Kochbuch für Studenten)
- Print-a-Dent (Schulbücher Ostfriesland, mundgemalt und vom Künstler signiert)
- Jawoll-Verlag (Schulbuchrohlinge für die Waldorfschule Berlin und Krasnojarsk)
- Medienhaus Dagobert Duck (Schulbücher auf CD und DVD zum selber ausdrucken, Ausg. seit 2007 mit interaktivem Helpdesk)
- Grunz & Schnief (schreibgeschützte Mathe und Schulgartenbücher, Grundschule Bielefeld am Anger, auch lesegeschützt lieferbar)
- Lockheed Martin (Ethikbücher alle Schulen, werbebannerfinanziert)