Spiegelwelten:Jenchuisch-Florentinisches Atomwaffenprogramm '13

Das Jenchuisch-Florentinische Atomwaffenprogramm ging aus den Bestrebungen beider Länder zum Aufbau einer Atomstreitmacht hervor. Die bisherigen Vereinbarungen gehen von einer Aufgabenteilung aus.

Vorgeschichte

Am 13. Januar 2013 erklärte Mascarin XIV. Florentia in aller Öffentlichkeit zur Atommacht, ohne jedoch nur eine funktionsfähige Atomwaffe zu besitzen. Ziemlich genau einen Monat später testete das Unfreie Großreich Jenchu seine erste Atombombe – mit Erfolg. Die Bilanz war dennoch ernüchtert: Sämtliche Uranvorkommen des Landes waren ausgeschöpft. Eine Fortsetzung des Programms war nur möglich, wenn Uran aus dem Ausland beschafft werden konnte. Noch am selben Tag erklärte sich Florentia zu einer Zusammenarbeit bereit und erste Gespräche fanden statt, welche schließlich im Vertrag von Florentia mündeten. Der Plan: In Florentia wird zunächst Uran gesucht. Dieses wird dann mit jenchuischer Technik abgebaut und verarbeitet. Zu diesem Zweck wurde die JMS Blutsturm mit einigen jenchuischen Geologen nach Florentia entsandt, um mit der Suche zu beginnen.

Ablauf

02.03.2013: Arbeitsbeginn

 Florentia: Nach der Unterzeichnung des Vertrages von Florentia am gestrigen Abend durch Admiral Brutan Thlen, in Vertretung für den Obersten Generalsekretär Tehan'Kiljor und Kaiser Mascarin XIV. nimmt das jenchuische Expeditionskommando heute seine Arbeit auf. Der Osten der florentinischen Insel soll bis zum Ende des Monats nach Uran abgesucht werden. Das Team ist für Probebohrungen ausgerüstet mit einer jenchuischen Schürfmaschine vom Typ "Maulwurf X7". Für die Uransuche werden modernste technische Mittel eingesetzt. Das Team besteht aus:

Die Schürfmaschine "Maulwurf X7"
  • Admiral Brutan Thlen, der Oberbefehlshaber des jenchuischen Militärs und Leiter der Expedition.
  • Dr. Oppi Robbenheimer, der Entwickler der jenchuischen Atombombe.
  • Dr. Wilbur Steinwender, der führende Geologe des Landes.
  • Dr. Heinfried Meisenquetscher, der nicht ganz so führende Geologe des Landes.
  • Dr. Kim'So-domie, zwar nicht mal ansatzweise der führende Geologe des Landes, aber ein Tierfreund.
  • Ein Dutzend Assistenten, dass die drei immer mit sich rumschleppen.
  • 10 jenchuische Soldaten als Begleitschutz. Rang "Kanonenfutter"

Das Team wird sich gegen Abend von seinem Landungsort Chenonceaux in Richtung Süd-Westen aufmachen und seine Arbeit aufnehmen. Wenn der Zeitplan eingehalten wird, werden sich am 25. März wieder in Chenonceaux eintreffen und erste Ergebnisse vorlegen können.

15.03.2013: Offizielles Kernwaffenezntrum eröffnet (+Desolater Geisteszustand Tehan'Kiljors)

 Jenchu: Am Nachmittag öffnete das neue Kernwaffenzentrum, bekannt unter der Bezeichnung AT-01, in Jenchu seine Forten. Vorsitzender des Zentrums wird der momentan im Ausland befindliche Wissenschaftler Dr. Oppi Robbenheimer. Unter dem tosenden Beifall hunderter Jenchuer, die dazu gezwungen worden waren, hielt der Oberste Generalsekretär Tehan'Kiljor folgende Rede: "Heute ist ein großer Tag für eine große Nation. Jenchu ist auf seinem Weg zur nuklearen Weltmacht wieder einen Schritt weitergekommen. Während unsere tapferen Forscher noch immer in Florentia auf der Suche nach Uran sind, haben wir daheimgebliebenen unsere gesamte Tatkraft und Energie in die modernste und wichtigste Anlage unseres Landes gesteckt: AT-01!"
Allgemeiner, erzwungener Beifall.
"Hier wird das Uran aus Florentia eintreffen. Es wird zu Atombomben verarbeitet, die wir auf dem eigens angelegten Gelände testen werden. Ich versichere meinen Bürger an dieser Stelle ausdrücklich, dass bei diesen Tests natürlich keiner von Ihnen zu Schaden kommen wird. Hier werden die klügsten und tatkräftigsten Personen unseres Landes Hand in Hand an einem noblen Ziel arbeiten: Die ganze Spiegelwelt in Angst und Schrecken versetzen!"
An dieser Stelle glitt die Rede ein wenig ins Absurde. Der Diktator sah sich immer wieder nervös, geradezu paranoid um, als er weitersprach:"Ich merke doch, was hier läuft! Erst die Katastrophillianer, die mich verleugnen! Und dann werde ich in der Weltöffentlichkeit auch noch als verrückt dargestellt! Lächerlich! HuhuhuhuuHÄHÄHÄHÄHÄHÄHÄHÄHÄHÄÄÄ!", lachte er. Die Zuhörer waren so erstaunt, dass sie die furchtbaren Strafen vergaßen, die ihnen drohten, wenn sie nicht applaudierten und die Soldaten, die sie dafür hätten bestrafen sollen, vergaßen das Auspeitschen. Der Oberste Generalsekretär ging nach einer Weile Gelächter zu einem krampfartigen Heulen über und rief Dinge wie "Geht weg!" oder "Lasst mich in Ruhe!". Schließlich brüllte er:"Ihr werdet mich nie bekommen! Ich werde euch zerschmettern! Eure Welt wird mir gehören! Mir! Ganz allein MIR!!!" Dann brach er zusammen und wurde abtransportiert. Offiziellen Informationen zufolge hat er sich mittlerweile wieder gefangen. Des Weiteren wurde der Anfall mit einem angeblichen, terroristischen Gift-Angriff erklärt. Der Diktator sei geistig wie körperlich so perfekt und vollkomen wie immer, heißt es weiter.

25.03.2013: Admiral Thlen kehrt von erster Uranexpedition zurück!

 Florentia: Im Konferenzraum der JMS Blutsturm, welche bei Chenonceaux vor Anker liegt.

Admiral Thlen hat die Expedition ein wenig mitgenommen

Der Raum ist gerammelt voll, sowohl mit Florentinern, als auch Jenchuern.
Admiral Brutan Thlen tritt mit zerrissener, verdreckten Uniform ans Rednerpult. Er räuspert sich. Als er zu sprechen beginnen will, gibt es eine Rückkopplung. Ein unangenehmer Pfeifton geht durch das ganze Schiff. Ein unwichtiger Tontechniker aus dem Hintergrund nimmt sich des Problems an. Thlen beginnt erneut.
Brutan Thlen: Liebe Freunde, florentinische Kollegen, unwichtige Soldaten und teilweise wichtige Wissenschaftler. Am heutigen Abend gibt es etwas zu feiern. Nach fast einem Monat ist es mir und meiner Expedition endlich gelungen: Wir haben im Nordosten der florentinischen Insel mehrere Uranvorkommen gefunden!
Allgemeiner Applaus.
Brutan Thlen: Sicher, es war nicht immer ganz einfach und einige von uns mussten auch ihr Leben lassen. Aber ich frage Sie: Hätten Sie an meiner Stelle nicht dasselbe gemacht? Hätten Sie die Soldaten etwa keine menschliche Brücke über einen reißenden Fluss bilden lassen, um rüber zu kommen, wobei alle fünf dieser Soldaten vom Fluss mitgerissen werden? HÄTTEN SIE DAS VIELLEICHT NICHT GEMACHT?!? HÄÄÄÄ?!?
Entgeistertes Schweigen der Zuhörerschaft.
Brutan Thlen: *räuspert sich* Wie auch immer, unsere Mission war erfolgreich. Doktor?.
Dr. Oppi Robbenheimer tritt vor und schaltet einen Diaprojektor ein. Eine Karte Florentias wird an die weiße Wand geworfen.

Die erhofften Uranvorkommen

Dr. Robbenheimer: Als wissenschaftlicher Leiter der Expedition war es meine Aufgabe zu entscheiden, ob das Uran, dass die Geologen im Boden fanden, für unsere Zwecke nutzbar ist. Auf dieser Karte können Sie alle Uranvorkommen innerhalb unseres Suchradius sehen. Unsere Ingenieure sind bereits mit der Ausarbeitung eines Plans zur Errichtung einer Uranmine hier,...
Blendet ein anderes Dia ein

Die erste Mine

Dr. Robbenheimer: …der im Verlauf des Jahres diese beiden hinzugefügt werden sollen.
Schaltet auf ein anderes Dia um

Die beiden anderen Minen

Dr. Robbenheimer: Ob wir weitere Expeditionen durchführen, noch mehr Uran finden und weitere Minen errichten, liegt nicht in meinem Ermessen. An dieser Stelle hätten wir da noch eine Bitte, welche die anwesenden Inquisitoren seiner Majestät Mascarin XIV. doch überbringen mögen: Die JMS Blutsturm ist sicherlich längst als Flaggschiff unseres Programms anzusehen. Doch es allein verfügt kaum über die notwendigen Kapazitäten, die für die nächsten geplanten Schritte nötig sind. Wir bitten deshalb um die Erlaubnis, einen jenchuischen Militärstützpunkt hier in unserem Landungsort Chenonceaux einrichten zu dürfen. Von hier aus könnten wir den Aufbau der Minen und die Verschiffung des Uran in die Verarbeitungsstätten nach Jenchu viel besser koordinieren. Wir warten eure Entscheidung ab, Kaiser Mascarin XIV. Wenn wir auch die Genehmigungen für unsere weiteren Pläne erhalten haben, können wir mit dem Programm sofort weitermachen.

Der gewünschte Standort des Stützpunktes.

Brutan Thlen: Das wärs dann für dieses Mal. Vielleicht findet die nächste Zwischenstandskonferenz ja schon im neuen Militärstützpunkt statt. Auf jeden Fall wird dann endlich auch unser großartiger Führer Tehan'Kiljor anwesend sein!

Thlen verlässt den Raum.

27.03.2013: Ein niederschmetterndes Ereignis

 Vatikan: Im Büro von Admiral Thlen an Bord der JMS Blutsturm. Ein Soldat stürmt herein.
Soldat: Herr Admiral! Herr Admiral!
Brutan Thlen: Was ist denn? Sag schon! Sind es die Engländer?
Soldat: Nein, Herr! Viel schlimmer!
Brutan Thlen: Ach, der werte Herr Ackermann persönlich? Na, dem werd ich aber was erzählen!
Soldat: Nein, Herr! Sie verstehen mich falsch!
Brutan Thlen: Dann rede endlich!
Soldat: Wir wurden irgendwie... versetzt.
Brutan Thlen: Versetzt? Willst du mich verarschen?
Thlen stürmt am Soldaten vorbei, aus der Tür hinaus zur Reling des Schiffes.
Brutan Thlen: Was zum...?
Zufälliger Vatikanbewohner: Droht eine neue Sintflut oder warum stellen Sie sich mit einem Schiff auf diesen Berg?
Die JMS Blutsturm hängt mit dem Rumpf zwischen zwei nahe beieinander stehenden Bergspitzen, mitten im vatikanischen Hinterland.
Brutan Thlen: Wie zur Hölle konnte das nur passieren?
Soldat: Ich weiß es nicht. Aber wir stecken hier fest.
Brutan Thlen: Das seh' ich selber! Hey, Sie da unten! Könnten Sie uns irgendwie hier runterhelfen?
Zufälliger Vatikanbewohner: Ich könnte für Sie beten.
Brutan Thlen: Da scheiß ich drauf. Ich funke unseren Führer an. Dem wird das garnicht gefallen...

29.03.2013: Fern, fern der Heimat...

 Vatikan: Die überlebenden Besatzungsmitglieder der JMS Blutsturm (6 Soldaten, Oppi Robbenheimer, Kim'So-domie, 3 Assistenten und ein Vertreter der florentinischen Inquisition) stehen in einer Reihe an Deck. Admiral Thlen läuft seit einigen Minuten an dieser Reihe auf und ab.
Brutan Thlen: Männer, wir müssen den Tatsachen ins Gesicht sehen! Das hier ist Feindesland. Wie auch immer wir hier her gekommen sind, eins steht fest: Wir befinden uns in einer seltsamen, religiösen Monarchie. Zudem ist es verflucht kalt. Wir müssen irgendwie hier weg- und zurück nach Jenchu kommen. Und dabei die Blutsturm möglichst mitnehmen.
Unwichtiger Soldat #3: Ja... das sagen Sie uns jetzt seit zwei Tagen immer wieder...
Brutan Thlen: HALTS MAUL! Wenn ich nachdenke, hast du den Mund zu halten!
Dr. Robbenheimer: Vielleicht sollten wir erstmal von diesem Gebirge runterkommen und in zivilisiertere Bereiche dieses Landes gelangen.
Brutan Thlen: Und wie stellst du dir das vor, Robbenheimer?! Die Bergwände sind so steil, da kommen wir niemals heile runter. Ich habs! Soldaten, ihr rutscht vor und brecht euch beim Aufprall unten die Knochen. Dann baut ihr aus euren Knochen eine Art Leiter...
Dr. Robbenheimer: Ich hätte da eine bessere Idee.
Brutan Thlen: (stöhnt genervt) Und die wäre?
Dr. Robbenheimer: Wir haben doch immernoch den 'Maulwurf X7' im Laderaum. Den holen wir einfach raus und graben damit eine Art Wendeltreppe in den Berg. So kommen wir erstmal unkompliziert nach unten.
Vertreter der Inquisition: Dann beeilen sie sich lieber. Angesichts dieser schrecklichen Ereignisse kann ich nicht mehr lange für eine funktionierende Zusammenarbeit garantieren.
Brutan Thlen: Sparen Sie sich das! Es ist ja nicht unsere Schuld, dass wir hier gelandet sind.
Eine halbe Stunde später steht der Maulwurf X7 an Deck.
Dr. Robbenheimer: Ok, wir sehen erstmal nach, was noch von der Expedition im Kofferraum ist. Wir müssen das Ding zu leicht wie möglich machen!
Einer der Soldaten öffnet den Kofferraum und entnimmt ihm einen schmierigen Pappkarton, auf den jemand mit Edding die Worte "Vorsicht! Radioaktivität! Hochgefährliches Uran!" gekritzelt hat.
Brutan Thlen: Was is'n das jetzt wieder?
Dr. Robbenheimer: Das ist das Uran, dass wir auf der Expedition durch unsere Probebohrungen gesammelt haben! Die hatte ich völlig vergessen...
Brutan Thlen: Würde das Uran da ausreichen, um eine Atombombe zu bauen?
Dr. Robbenheimer: Eine kleine, möglicherweise...
Brutan Thlen: Ok! Alle Mann kümmern sich um den Maulwurf X7! Grabt mir diese Treppe nach unten. Und Oppi, du bemühst dich um eine neue Atombombe.
Dr. Robbenheimer: Wie zur Hölle soll ich das machen? Sind Sie so naiv? Glauben Sie vielleicht, drei Kilo Uran reichen, um eine...
Brutan Thlen: Bla bla bla... Lass mich mit deinem Wissenschaftsgerede in Ruhe. Bau die Bombe und halt die Klappe. Ich geh erstmal duschen...

06.04.2013: Das Ende (?)

Offizielle Darstellung der Flucht

 Jenchu: Das Unglaubliche ist geschehen: Entgegen allen Erwartungen konnte die JMS Blutsturm aus den Prophetenbergen entkommen. Mittels eines riesigen Propellers, der an Deck gestellt und von den Schiffsmotoren angetrieben wurde, hob das Schlachtschiff ab und kehrte nach Jenchu zurück. Der triumphale Empfang in Port Suad war hervorragendes Propagandamaterial und wurde auch als solches verwertet. Der Diktator Tehan'Kiljor empfing die Männer der Blutsturm bald darauf im Goldpalast von Pjonjun. Sie alle erhielten den "Orden der Tapferkeit" und Admiral Thlen wurde - trotz seiner katastrophal gescheiterten Eroberung - zum "Jenchuischen Vizepräsidenten der Kolonie Vatikania" ernannt. Anschließend hielt Tehan'Kiljor vor dem Goldpalast einer Rede, in der das Atomwaffenprogramm für gescheitert erklärte: "Wir haben unser Bestes gegeben. Doch die freiheitliche, demokratische Entschlossenheit unseres wunderbaren Landes war der brutalen hartherzigkeit Hauke Ackermanns und der Engländer gnadenlos unterlegen. Ich bin in meiner einzigartigen Weisheit auf die Idee gekommen, den Kurs der Militärpolitik gnadenlos umzukehren. Es hat doch keinen Sinn, Milliarden von Zön für Atomwaffen zu verpulvern, die am Ende dann doch nicht funktionieren, obwohl wir mit diesen Geldern unser Volk vor dem Hungertod retten könnten". Erstauntes Schweigen unter den Zuhörern. "Deshalb habe ich beschlossen von nun an wieder Milliarden von Zön in erprobte, konvetionelle Waffen zu investieren, obwohl wir mit diesen Geldern unser Volk vor dem Hungertod retten könnten". Die Anwesenden konnten ein enttäuschtes Stöhnen nicht unterdrücken und wurden dafür ausgepeitscht. Im Folgenden erklärte Tehan'Kiljor alle Punkte des Vertrags von Florentia für nichtig, da man schließlich kein Uran dort finden konnte. Am Ende ging er nochmals auf den sich anbahnenden Konflikt mit Katastrophillia ein. In den letzten Wochen avancierte dieser nördliche Nachbar Jenchus zum Hauptinhalt auslandsfeindlicher Propaganda. Das Land ist in Jenchu inzwischen als "brutales Riesenreich des Todes" bekannt, das die "friedliebende Nation Jenchu überfallen und ausrauben" will. Es bleibt nur abzuwarten, inwieweit sich dieser Konflikt noch zuspitzen wird.

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