Spiegelwelten:Sonne der Freiheit


Dies ist das Mitteilungsblatt der Amerikanensisch-Wanne-Eicklerischen Exilantenvereinigung in Casanera, auf Lipari. Wir, die verfolgten Regimegegner und Dissidenten fanden in dieser kleinen Hafenstadt Schutz vor der Verfolgung in unserer Heimat. Von hier aus stehen wir in Kontakt mit den Daheimgebliebenen und informieren die Welt über die Vorgänge in Amerikanien und dem Vereinigten Königreiche Wanne-Eickel, seit der brutalen Machtergreifung der Usurpatoren Norbert Ruplak und Lyndon B. Johnson.
Hier können unsere Mitglieder frei berichten und hier ist auch der Ort, um mit ihnen in Kontakt zu treten.

13 September 2008/ 2. August 1800

Eintrag der Reinigungsfachfrau Carla Chiaraviglio, Lipari

Grande Dii! Gestern erst sind die Americaniani alle Hals über Testa abgereist und aba dabei Mull Tonnenweise zuruckgelasse! Und Oggi sind es die Tedeschi. Alle furt, pronto! uberall Bottiglie da birra vuote, ma che wie eklig! La merda si trova dappertutto! Porca la miseria! Ich putze hier fast alle Hotel in Casanera, Aber ecco so Riesesauerei abe ich noch nicht erlebt! Mamma mia!

8. September 2008 / 28 Juli 1800

*Eintrag von François de la Tiffe Tondue, Friseurmeister, Leib-Haarpfleger von JFK, Amerikanien

Wie furchtbar! Im Fernsehen hat gerade jemand unseren Präsidenten als "ungekämmt" beschimpft! Wie kann man nur so gemein sein, mir kommen die Tränen! Aber wenn es wahr ist, wenn ER noch lebt, dann, dann braucht er sicher eine Kurpackung und etwas Nerzöl gegen Spliss, die ganze rauhe Witterung da draußen...


06.09.2008 / 26. Juli 1800 OZR

Ein Kamerateam des nun unter neuer freiheitlicher Führung befindlichen Nachrichtenkanals SNC hat sein Lager in Casanera aufgeschlagen und erwartet die Führer der Wanne-Eickler als auch der Amerikanensischen friedliebenden Freiheitsbewegungen zu Interviews. Ein aquanopolitanischer Wachtrupp garantiert für die Sicherheit, sodass endlich ohne Angst in freier Rede die Vertreter dieser Freiheitskämpfer zum ersten Mal vor der Weltöffentlichkeit sprechen können und Auskunft geben werden über die empörenden Umstände ihrer Vertreibung sowie ihre weiteren Pläne.

ICH hätte da eine ganze Menge zu sagen! Eleanor Roosevelt

04.09.2008 / 24.Juli 1800 OZR

  • Eintrag von Horst Jakuschinsky, Rentner aus Unser Fritz

Dat mittem Ruplack is die größte Kacke überhaupt! Diese arrogante Saufnase hätte doch nich mal Ahnung von Politik, wennse inner Wodkapulle vor ihm stehen tun würde! Sieht man ja, wat jetz in unserem Kaff abgeht. Verfolgung überall. Keiner is seines Lebens mehr sicher!
Wenn Ich jünger wär, Ich würd dem so meine Faust in dem seine Fresse reindötschen, sach Ich euch... Dat habbich dem alten Koslowski auch schon gesacht... Aber der hat über mich gelacht... Pah, der wird schon noch sehen, watter davon haben werden tut...
Wenigstens tun andere wat dagegen. Diese Leute aus Aquanopolis fangen jetzt an, da ordentlich aufzuräumen! Dat sind zwar ganz schöne Zwerge, aber insgesamt doch ganz patente Kerle.
Hoffentlich bomben die den Ruplack aus seinem Palast. Wollen wa mal hoffen, dat die Saufnase dann ma endlich zur Vernunft kommt. Und den JFK sollen die Zwerge auch finden. Ein paar waren letztens hier und sagten wat darüber von wegen die siuchen ihn, weil se nich glauben, datter tot is. Wißt ihr, wat Ich glaube: Der Typ is zäher als dat Wiener Schnitzel von meiner Alten, der lebt sicher noch irgendwo... Hoffentlich finden sie ihn, denn dieser Johnson is genauson Torfkopp wie Ruplack

Aber irgendwann... irgendwann is wieder Frieden. Dann is Ruplack wech und Günter wieder da. Ich bete für diesen Tach.

03.09.2008 / 23. Juli 1800 OZR

Information des aquanopolitanischen Verteidigungsministeriums an die friedliebenden vereinigten Freiheitskämpfer aus Wanne-Eickel und Amerikanien. Gegen 19 Uhr Ortszeit hat Aquanopolis einen strategischen Schlag gegen die Energieversogung des VKWE durchgeführt sowie PropagandaAufklärungs- und Informationsschriften für die Bevölkerung abgeworfen, in denen zur Wiedereinsetzung von König Günther aufgerufen wird.

Friede den Hütten, Krieg den Palästen!! (Verteidiungsministerium des friedliebenden Volkes von Aquanopolis)

02.09.2008 / 22. Juli 1800 (OZR)

  • Eintrag von Eleanor Roosevelt, ehem. Amerikanensische Oppositionspolitikerin

Heute Morgen war in unserer Vereinsstube plötzlich helle Aufregung! unser Wanne Eickler Freund und Genosse Willy Kölsch stürzte herein und berichtete uns, dass er ein kryptische Rubbel-Geheimkarte erhalten habe, von einem Aquanopolischen Agenten. Offenbar will man auf Aquanopolis den Widerstand unterstützen. Das ist eine gute Nachricht und hat vielen hier Hoffnung gemacht. Auch wenn es schon verrückt ist, dass wir auf den Erzrivalen Aquanopolis als Verbündeten setzen müssen.

Auch uns amerikanensischen Exilanten wurde dann plötzlich noch eine Botschaft zugetragen: Eine Brieftaube landete an unserem Fenster und überbrachte uns diese Zeichnung:

Einige unserer Leute haben gleich angefangen zu weinen, als sie dieses Bild sahen. Ich frage mich, was das Bild bedeutet. Es scheint eine Botschaft darin zu stecken, doch welche? Dass JFK sich gerne nackt abbilden liess? naja, das weiß man ja. Dass er einen Vogel hatte? auch das. Einige sind der Meinung, das Bild sage aus, dass Kennedy noch lebt. Also, ich weiß nicht. Scheint mir weit hergeholt. Nun immerhin erinnert der Zeichenstil an den seiner Hofmalerin und Viertfrau. Die soll ja offiziell umgekommen sein. Vielleicht aber hat sie das vor ihrem Tod gemalt. Ich weiß wirklich nicht, was davon zu halten ist. Aber wenn es den Leuten hier Hoffnung macht...

01.09.2008 / 21. Juli 1800 (OZR)

*Eintrag von Dr. Bibo, Wissenschaftler und Alleskönner, zur Zeit im Urlaub auf Lipari

Ich komm zwar weder aus Amerikanien noch aus Wanne-Eickel, aber immerhin habe Ich einst von der Wahl Ruplacks zum König berichtet.... Ich hatte Lust auf einen Tapetenwechsel, und bin eigentlich nur zufällig hier. Doch aus Protest und Solidarität gegenüber den Flüchtlingen bleibe Ich. Hier ist im Übrigen schönes Wetter, wirklich ein ganz reizender Ort für einen Fluchturlaub...

Nun ja...Ich hab einiges erwartet, aber Ich hätte nie erwartet, dass es SO schlimm wird! Meinen Wissenschaftlichen Berechnungen zur Folge wird das Ganze innerhalb der nächsten Tage und Wochen unweigerlich in einen Krieg enden, der so unbeschreiblich grausam wird, dass nicht das Abschmelzen der Polkappen das Ende der Welt bedeutet... Sie verstehen, was Ich meine? Gut!

Ich bitte die Verantwortlichen daher inständig, sich auf ihre geistigen Fähigkeiten zu besinnen und mal scharf darüber nachzudenken, WAS sie der Welt mit ihrem Verhalten antun.

*Eintrag von François de la Tiffe Tondue, Friseurmeister, Leib-Haarpfleger von JFK, Amerikanien

Es ist so furchtbar! Wir mussten buchstäblich Hals über Kopf fliehen!
Jetzt sind wir zwar in Sicherheit, aber, ach wie sehr das Heimweh nagt! Als unser gesegneter Präsident noch lebte, konnte ich ihm jeden Tag das Haar richten, ja ICH! Kann es eine grössere Gnade geben?
Die präsidiale Haarpracht beschäftige 10 Angestellte! Und jeder tat sein Bestes! Aber nur ich durfte in die herrliche, weiche, rote Pracht greifen! Ich durfte jeden Tag die Stirnlocke neu formen, sie mit erlesenen Essenzen und kostbaren Ölen pflegen und Kraft meiner Inspiration neue Düfte und Shampoos für Kennedy kreiern. Wie war das Leben schön und unbeschwert.
Doch dann kam Lyndon Johnson mit seinem ranzigen Stoppelbekranzten Kartoffelschädel. Was sollte ich mit dieser Ausgeburt an abstossender Hässlichkeit denn machen? Als ich ihn auf meinem Stuhl vor mir sitzen hatte, war das einfach zuviel. Ich kotzte auf seine widerliche Birne! Der ganze Schmerz dieser furchtbaren Tragödie konzentrierte sich in meinem Erbrochenen.

Lyndon wollte mich sofort verhaften lassen. Zum Glück reagierte ich blitzschnell, verschüttete das Shampoo, auf dass die Häscher darauf ausrutschten und so konnte ich entkommen.


31.08.2008 / 20 Juli 1800 (OZR)

*Eintrag von Detlev Krabbenfroh, Ehemaliger Abwehrspieler der Fußball-Nationalmannschaft Wanne-Eickel.

Es ist einfach nicht zu glauben, was zur Zeit in meinem Heimatland und zudem noch in Amerikanien abgeht. Das gesamte Alltagsleben ist völlig auseinandergebrochen, es herrscht ein Zustand von Angst und Verfolgung, vor der weder Bekanntheit, noch Vernunft und erst recht nicht Routine sicher ist! Selbst für die Harmlosesten Vorgänge wird man verhaftet;
Ich beispielsweise habe mich lediglich meinem üblichen Tagespensum an Training gewidmet - Ich habe als Ausdauertrainig den Kanal von einem Ufer zum anderem durchschwommen. Immer hin und her. Dies tue Ich inzwischen seit knapp 15 Jahren täglich, dass ist doch wohl hinreichend bekannt...?!? Aber letzte Woche hat mich plötzlich so ein Schiff mit Soldaten gestoppt und eingekesselt. Ich soll versucht haben, illegal über die Grenze zu entfliehen. So ein Schwachsinn! Wenn Ich es gewollt hätte, hätte Ich es auch getan. Inzwischen habe Ich es ja auch getan. Direkt nachdem die Soldaten um mich aus dem Wasser zu holen die Waffen einen kurzen Moment weggelegt haben bin Ich per tauchstation entwischt und unter dem Schiff durch. Anschließend habe Ich noch die Köttelbecke (Emscher) durchtaucht, um da raus zu kommen. Es war widerwärtig, sage Ich...
aber was soll man machen? Wer will schon in einem Land leben, in dem die Dummheit herrscht und die Menschen unterdrückt werden. Ich bin froh, hier zu sein. Danke an Lipari!

*Eintrag von Aldo Moro, Exil-Politiker. (Erst in Amerikanien im Exil, nun hier.)

Wie die Abendausgabe der örtlichen Boulevardpresse schreibt, soll es sich bei der Asche unseres Königs nicht um menschliche Überreste, sondern um verbrannte Hühnerkacke handeln! Großer Gott und wenn es wahr wäre? Wenn unser Herrscher noch lebt? Andererseits soll die Entdeckung von Aquanopoliern gemacht worden sein. Und denen kann man nicht unbedingt trauen. Aber in diesen Tagen greift man nach jedem Strohhalm!
Viele unserer Genossen fallen sich weinend in die Arme und zum ersten mal seit dem Unglück zeichnet sich auf dem einen oder anderen Gesicht wieder der Schatten eines Lächelns ab.

*Eintrag von Anvady Tatanka, Ex-Fußballstar, Amerikanien

Ich kann es immer noch kaum glauben, dass wir in Sicherheit sind, meine Frauen, meine Großmutter und ich. Nachdem wir vorgestern so überstürzt aus der Heimat fliehen mussten und uns kein Land Asyl gewähren wollte. In der Schweiz hiess es "Das Boot ist voll" - was immer diese bizarre Metapher bedeuten soll: Das Boot ist besoffen?
In US-Amerika hatte man Angst, meine Großmutter sei eine Selbstmodattentäterin der Al-Qaida, weil sie einen Kopftuch trug (Es war windig, sie kämpft mit einer Mittelohr-Entzündung). In Deutschland sagte man uns, wir seien doch eh nur Wirtschaftsflüchtlinge und keine politisch verfolgte. Außerdem habe ich es ja nur auf die tollen Sozialleistungen Deutschlands abgesehen, vorallem mit meinen zwei Frauen, von denen eine auch noch schwanger ist. Da ist mir die Sicherung durchgebrannt und ich habe mit meinem Tomahawk den Schreibtisch des Ausländerbeamten gespalten. Und ob wir politisch verfolgte sind!
Nach der Ermordung unseres geliebten Herrschers John F. Kennedy und seiner Familie gab es in den Städten Brookline, Newburyport aber auch in Old York verständlicherweise Massenpanik. Die Menschen brachen weinend auf der Straße zusammen, andere erlitten Herzinfrakte und einige nahmen sich spontan das Leben. Viele beteten, errichteten Mahnwachen und Lichterketten. Dann tauchte plötzlich diese brutale Leibgarde von Johnson auf. 5 Reiterstaffeln säbelten und schlugen alles nieder was sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte: Frauen, Kinder, Alte und kleine Hunde.

Ich habe einen dieser brutalen Schläger vom Pferd gerissen und ihm ordentlich die Fresse poliert. Sofort erging Haftbefehl gegen mich. Nur mit knapper Not konnte ich meine Familie holen und mit ihnen ein Boot besteigen und fliehen. nach der Odysse sowohl durch Ozeanien als auch durch die Alte Welt, landeten wir schliesslich auf Lipari. Lipari ist bereit, unbürokratisch Flüchtlinge aus Amerikanien und Wanne-Eickel aufzunhemen. Dafür sei der Liparischen Regierung und dem Volk gedankt.


Sommer des Schreckens

Staatsstreiche, Wahlmanipulation & Militärschläge: Chaos in den Spiegelwelten!
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Geschehnisse und Berichte


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