Struwwelpeter

Struwwelpeter. So heißt der Titel eines Buches, welches vom Erziehungsministerium unter Konrad Adenauer in den 50ern herausgegeben wurde. Es beinhaltet alltägliche praktische Tipps für den Umgang mit unartigen Kindern. Viele prominante Autoren aus der westdeutschen intellektuellen Elite haben an diesem Buch fleißig mitgearbeitet, darunter Strache, Stoiber, Arnold Schwarzenegger, Adolf Hitler, Vin Diesel, Paris Hilton und ein paar Türsteher.

Moderne Versionen dieses Buches finden sich in der harmlosen, niedlichen, für sensible Kinder perfekt geeignete und in Bilderbuchform gestalltete Serie "Happy Tree Friends". Einen pädagogisch dagegen völlig ungeeigneten Gegensatz stellt die brutale, äußerst gewalttätige Horrorserie "Teletubbies" dar, welche zu psychischen Dauerschäden mit Sicherheit führt.

Gliederung

Das Buch Struwwelpeter zeichnet in jedem Kapitel einen Präzedenzfall eines besonders schlimmen Kindes auf und gibt Ratschläge zur richtigen Reaktion, um das Kind gemäss bürgerlicher Normen zu resozialisieren.

Kapitel eins: Der Daumenlutscher

Gemeint ist das chronische Daumenlutschen, welches in der bürgerlichen Gesellschaft unerwünscht ist. Die Eltern haben zwei Optionen: Entweder Zunge abhacken, oder die Daumen abschneiden. Besonderes Glück hat die "Frau Mama", wenn der sadistische Schneider während ihrer Abwesenheit vollendete Taten schafft. Da das Buch patriarchalisch geprägt ist, wird bei der sexuellen Version des Daumenlutschens stets empfohlen, die Zunge der Frau, nicht jedoch den Penis des Mannes abzutrennen. Aus Protest gegen diese Tendenz entstand 1970 eine feministische Version des Buches mit der Überschrift: "Die Lesbbelpetra".

Kapitel zwei: Der Nascher

Der Nascher beschreibt eine Geschichte eines Süssigkeiten stehlenden Jungen, der irgendwann statt dessen zufällig eine Überdosis an Medikamenten verschluckt und sich zu Tode kotzt.

Im Anhang wird den Eltern empfohlen, diesem Zufall ein wenig nachzuhelfen, indem giftige Tabletten in die Bonbonschachtel beigemischt werden.

Kapitel drei: Der Halbstarke

Er trägt Bikerhosen, fährt besoffen und ohne Führerschein gestohlene Motorräder und prügelt sich mit der Polizei.

Das Buch empfiehlt hier, dass die Eltern die Militärnotrufnummer wählen, damit der Aufstand schnellstens niedergeschlagen und die arme Polizei in Sicherheit gebracht wird.

Kapitel vier: Der Hungerstreikende

Auch Suppenkasperl genannt. In diesem Artikel werden Tipps zur gewaltsamen Zwangsernährung beschrieben: Zuerst werden die Zähne eingeschlagen, damit man einen Schlauch einführen kann, über welchen dann das Hundefutter direkt in den Magen gepumpt wird.

Im Notfall das Kind einfach verhungern lassen!

Kapitel fünf: Die Brillenschlange

Berta Brillenschlange ist kurzsichtig. Deswegen werden ihr die Augen ausgestochen. Sie kommt auch in modifizierter Form bei der genialen Kinderserie Happy tree friends vor.

Kapitel sechs: Der Ungläubige

Klare Sache: Wer bereits als Kind nicht an Gott glaubt, ist des Teufels! Daher sollten die Eltern dafür sorgen, dass ihr ungläubiger Sohn wenigstens an den Weihnachtsmann glaubt.

Wenns nicht klappt: Einfach das Kind an den Weihnachtsbaum anhängen und leuchten lassen.

Kapitel sieben: Der Träumer

Auch der fliegende Gustav genannt. Daher sollte er sich als Pilot bei der Bundeswehrmacht melden.

Kapitel acht: Der Exot

Selbst wenn beide Eltern des arischen Blutes sind, so kann das Kind dann trotzdem ein wenig asiatisch aussehen. Kein Problem: Einfach die NPD wählen und der Rest erledigt sich von selbst...

Kapitel neun: Der Junkie

Mit 10 fangt er zum rauchen, mit 11 zu saufen, mit 12 zu kiffen und mit 13 zu kocksen an. Auch hier gibt es eine geniale Lösung: Begehen beide Eltern kollektiven Selbstmord, so ist es das beste Erziehungsmittel, um dem Kind klar zu machen, dass es Verantwortung übernehmen muss.

Kapitel zehn, der härteste Fall: Der Revoluzzer!

Eltern solcher Kinder sind wahrlich vom Schicksal unendlich Mal verflucht worden. Revoluzzer haben die Eigenschaft, dass sie sich nicht nur den Eltern verweigern, sondern auch noch von antiautoritären Alternativen plappern. In diesem Fall gibt es wirklich nur noch einen Ausweg: Man muss das Kind mit Teletubbies-Sendungen foltern. Mindestens acht Stunden täglich. Dann ist die Gehirnwäsche perfekt.

Siehe auch

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