Virtuelle Realität

Annodazumal war die alltägliche Realität virtuell (manntastisch). Die Männer ordneten ihr Umfeld ganz nach ihrem Geschmack:

Die unbeschwerte Zeit

1. Gesoffen wurde bisweilen täglich und das bis zur Ohnmacht 2. Beischlaf wurde nach Lust und Laune praktiziert, unabhänig von irgenwelchenm Treue und "Woah ist das ne Fahne" Gesülze 3. Gewalt, wurde angewandt, so wie es einem danach stand, unabhängig von jeglichem "Ach, wie primitiv!" 4. Das schwache Geschlecht wurde auf zwei Lager aufgeteilt. Die hübschen Exemplare durften das Bett warmhalten und die anderen mussten an den Herd

Im Laufe der Zeit trat ein, womit kein Mann gerechnet hatte, die Frauen verließen den ihnen angestammten Platz und beschwerten sich lautstark über ihre Rolle in der Gesellschaft.
Es ist nicht mit Sicherheit zu sagen, was schließlich dazu führte, dass ihre Klagen Gehör fanden. Vielleicht lag es am Suff der Männer oder an der Virtuosität, mit der manche Frauen es vollbrachten, ihre Liebhaber abhängig zu machen. Sicher ist, dass die Welt verfraulichte. Das ehemals virtuelle, gestandene, männliche Refugium wurde feminin, verweichlichte, Rosen wurden gepflanz statt Hopfen.

Eine Entwicklung, die dazu führte, dass große Teile der Bevölkerung, vornehmend Männer, einen Ersatz brauchten. Fieberhaft wurde nach Lösungen gesucht. Ganze Heerscharen forschten nach einem Ausweg. Schließlich wurde der Computer erfunden und mit ihm tat sich die Möglichkeit auf, neue Welten zu generieren und den Verlust der Virtuellen Realität zu kompensieren. Ein Land, so schön wie der manntastische Urzustand, sollte inmitten des verfraulichten Alltags entstehen. Eine virtuelle Welt. Heutzutage ist der Begriff aus diesem Grunde gleichbedeutend mit einer künstlich erzeugten Realtität - zumindest solange, bis auch dieser neue Bereich reiner ungezügelter Männlichkeit ins Feminie gezogen wird. Dann wird wohl aufs neue der Forscherdrang obsiegen und eine Reise beginnen - in einen Bereich, den niemand je zuvor gesehen hat.