Wunschkennzeichen
Ein Wunschkennzeichen ist ein reguläres Kfz-Kennzeichen (umgsp. Nummernschild), bei dem der Fahrzeughalter Einfluss auf die Vergabe der Kennzeichennummer nehmen kann. Eine solche Einflussnahme ist in vielen Ländern möglich. Die Einflussmöglichkeiten sind dabei allerdings durch kommunale und nationale Regelungen begrenzt. Entgegen allgemeiner Meinungen werden "Wunschkennzeichen" nicht von dem Weihnachtsmann, Christkind oder Feen sondern wie Kfz-Kennzeichen von den Kraftfahrzeug-Zulassungsstellen (früher unter dem Kürzel KZ bekannt und gefürchtet)ausgegeben.
Geschichte
Leider ist es der Menschheit nicht überliefert welches Land die ersten Wunschkennzeichen der Welt einführte; Wissenschaftler glauben aber, dass der Papst Paulaolawelle der I (aus dem Vatikan) 1179 das Kennzeichen VIP 1 (very impotant person) für seinen Dienstwagen, das Papamobil bestellte und auch bekam.
In Deutschland begannen einige örtliche Behörden zwischen 1870 und 1890 wegen vermehrten Fällen von "Scheißerflucht" (Herrchen entfernt nicht die Hinterlassenschaften von seinem Hund) Nummernschilder für Hunde vorzuschreiben. Diese Kennzeichen bestanden aus dem Namen des Hundehalters und einer Zahl die dieser personalisieren konnte. Diese Nummernschilder wurden 1933 durch die Hundereichsmarke ersetzt.
1887 führte man diese Kennzeichen auch für Pferde ein (Gibt es heute noch, durch eines Beschlusses des Amtsschimmels sind aber seit 1900 leider keine Wunschkennzeichen mehr möglich.)
In Dessau hat man 1903 sogar die örtliche Bevölkerung mit Kennzeichen versehen, damit Ordnungshüter Wildpinkler besser überführen konnten! Bei diesen Kennzeichen konnte man gegen eine Gebühr von 20 Kreuzern die Farbe des Nummernschildes aussuchen, es waren die ersten Wunschkennzeichen der Welt die gegen Geld ausgegeben wurden! Die im Volksmund so genannten "Pissschälda" wurden 41 Tage nach Einführung aber wieder abgeschafft.
Seit der Einführung von amtlich, vorgeschriebenen Kfz-Kennzeichen am 28.02.1906 sind auch ohne Aufpreis Wunschkennzeichen möglich, dies erlaubte der Kaiser Wilhelm von und zu Pickelhaube, weil er zum einen auch ein cooles Nummernschild haben wollte, zum anderen erhoffte er sich eine höhere Popularität. Nummernschilder hatten damals nämlich noch einen schlechten Ruf, da es durch sie schwieriger wurde Unfallflucht zu begehen.
Die Wunschkennzeichen und normalen Kennzeichen mussten allerdings als grundsätzliche Farbe weiß haben, ab 1994 weiß mit "Euroband" auf der linken Seite.
Weiterhin müssen Wunschkennzeichen folgende Merkmale aufweisen:
- Die Kombination wurde landesweit noch nie vergeben
- Sie darf nicht zu Verwechslungen mit amtlichen Fahrzeugen führen
Nach dem 2.Weltkrieg wurde ein Gebührenkatalog für Wunschkennzeichen festgelegt, der bis heute noch gültig ist (Die Preise wurden in Euro umgerechnet):
- Namen, (Fußball-)Vereinsabkürzungen, uncoolen Wörtern, etc. = 19,50 €
Beispiel: Hannover(H) SV 235
- Automarken, normale Wörter = 30 €
Beispiele: Eisenach(EA) SY 45; Miltenberg(MIL) KA 467; Berlin(B) MW 9; Aurich(AUR) IS 56; Vogtland(V)W 345 (nur für Autos einer bestimmten Marke)
- coole Wörter = 90 €, zuzgl. Vergnügungssteuer 9.99 €
Beispiele: Kiel(KI) LL 87; Vogtland(V) IP 723
- sexistische, rassistische Wörter; Abkürzungen aus dem 3.Reich, anstößige Abkürzungen aus der DDR (hinzugefügt 1992) = 299 €, gratis dazu gibt es einen praktischen Getränkehalter für das Auto
Beispiele: Segeberg(SE) X 453; beliebige Stadt(??????) NS 8; Landkreis Starnberg(STA) SI 3; Gera(G) AU 45
Wunschkennzeichen außerhalb Deutschlands
In vielen anderen Ländern kann man theortisch alles als personaliesiertes Kennzeichen anmelden, in den USA gibt es hierfür einige einfache Regeln:
- Jeder kann sein Nummernschild selber herstellen!
- Die gültige und angemeldete Zulassungsnummer muss gut sichtbar auf dem Kennzeichen abgebildet sein.
- Alles auf dem Nummernschild darf Farblich gestaltet werden.
- Das Material dieser Wunschnummernschilder ist egal!
Deswegen muss man sich auch nicht wundern, wenn Autos in den USA mit bemalten Klopapier durch die Gegend fahren.
Ratschläge des Autors
Falls sie sich auch ein Wunschnummernschild kaufen wollen, lassen sie es einfach! Bringen sie überhaupt kein Nummernschild an! Dies hat viele Vorteile:
- Fahrerflucht kann nicht verfolgt werden!
- Blitzer werden sie nie identifizieren können!
- Den TÜV, der seit 4 Jahren abgelaufen ist, sieht auch niemand, denn die Plakette klebt nicht auf dem Nummernschild!
- Solange sie auf ihren eigenen Grundstück fahren tun sie nichts Verbotenes!