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1516
Der spätere Kaiser Karl V.
wird als Carlos I.
König von Spanien.
Der Jagiellone Ludwig II. wird König von Böhmen, Ungarn, Kroatien und Slawonien.
Die Schweiz schließt nach der Schlacht von Marignano
den „Ewigen Frieden“ mit Frankreich.
1516 in anderen Kalendern
Armenischer Kalender 964/965 (Jahreswechsel Juli)
Äthiopischer Kalender 1508/09
Aztekischer Kalender 10. Rohre – Matlactli Acatl (bis Ende Januar/Anfang Februar: 9. Kaninchen – Chicuhnahui Tochtli)
Buddhistische Zeitrechnung 2059/60 (südlicher Buddhismus); 2058/59 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender 70. (71.) Zyklus

Jahr der Feuer-Ratte 丙子 (am Beginn des Jahres Holz-Schwein 乙亥)

Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) 878/879 (Jahreswechsel April)
Dangun-Ära (Korea) 3849/50 (2./3. Oktober)
Iranischer Kalender 894/895
Islamischer Kalender 921/922 (Jahreswechsel 4./5. Februar)
Jüdischer Kalender 5276/77 (27./28. August)
Koptischer Kalender 1232/33
Malayalam-Kalender 691/692
Seleukidische Ära Babylon: 1826/27 (Jahreswechsel April)

Syrien: 1827/28 (Jahreswechsel Oktober)

Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) 1572/73 (Jahreswechsel April)

Im Jahr 1516 beginnt der für die nächsten 240 Jahre die gesamte europäische Politik prägende habsburgisch-französische Gegensatz: Nach dem Tod Ferdinands II. wird sein Enkel Carlos I. König von Spanien, außerdem König von Sardinien, als Karl II. König von Sizilien und als Karl IV. König von Neapel. Da er sich schon seit dem Vorjahr auch im Besitz der Freigrafschaft Burgund und weiter Teile der Burgundischen Niederlande inklusive der Grafschaft Flandern befindet, sieht sich Frankreich unter König Franz I. an nahezu allen Landesgrenzen von habsburgischen Territorien umgeben.

Ereignisse

Politik und Weltgeschehen

Französisch-Habsburgischer Gegensatz

Eidgenossenschaft / Frankreich / Italien

Florenz und Urbino
Das Ende der Mailänderkriege

Weitere Ereignisse in Europa

  • 29. März: Die Republik Venedig nennt einen per Dekret für Juden eingerichteten Wohnbereich Ghetto.
  • 11. Oktober: Kaiser Maximilian I. spricht die Reichsacht gegen Herzog Ulrich von Württemberg aus weil dieser im Vorjahr den Rittmeister Hans von Hutten ermordet hat. Das hindert Ulrich nicht daran, die Vögte von Weinsberg und Cannstatt, Sebastian Breuning und Konrad Vaut, am 20. November unter dem Vorwurf, sich nach dem Mord hochverräterisch an den Kaiser um Hilfe gewandt zu haben, verhaften und nach Aburteilung aufgrund von durch Folter herbeigeführten Geständnissen am 11. Dezember auf dem Stuttgarter Marktplatz hinrichten zu lassen. Der am gleichen Tag verhaftete Tübinger Vogt Konrad Breuning wird noch ein weiteres Jahr gefangengehalten und gefoltert, bevor er ebenfalls hingerichtet wird. Die Gerichtsverhandlungen werden durch Ulrichs neuen Kanzler Ambrosius Volland geführt. Dessen Vorgänger Gregor Lamparter musste im September außer Landes fliehen, nachdem ihm Herzog Ulrich seinen Rat, auf die kaiserliche Forderung eines sechsjährigen Regierungsverzichts einzugehen, als Verrat ausgelegt hat.
  • Nach dem Tod von Johann I. wird sein Sohn Otto III. Graf von Rietberg.

Naher Osten

Die Schlacht von Marj Dabiq zwischen dem Osmanischen Reich unter Sultan Selim I., dem Gestrengen, und den Mamluken unter der Burdschiyya-Dynastie endet am 24. August mit dem Sieg der Osmanen und dem Tod des Mamluken-Sultans al-Ghuri, dem zahlreiche Emire die Gefolgschaft verweigert haben. Zum Nachfolger wird im Oktober der bisherige Vizekönig in Ägypten Tuman Bay ausgerufen. Die Mamlukenemire, die al-Ghuri die Unterstützung verweigert haben, befürworten nun eine Fortsetzung des Krieges und lehnen alle Verhandlungen ab, obwohl der osmanische Sultan Selim I. Frieden gegen die Anerkennung der osmanischen Oberhoheit anbietet. Die Osmanen rücken daraufhin über Syrien und Palästina in Richtung Ägypten vor. Unter anderem wird Jaffa Teil des Osmanischen Reichs.

Afrika

Entdeckungsreisen

Der Spanier Juan Díaz de Solís erreicht vermutlich als erster Europäer mit seiner aus drei Karavellen bestehenden Expedition die Mündung des Río de la Plata und damit das Gebiet der heutigen Staaten Uruguay und Argentinien. Er segelt mit zwei Offizieren und sieben Matrosen den Fluss hinauf und landet in der Nähe des Zusammenflusses von Río Uruguay und Río Paraná. Bei einem Landgang am 2. Februar werden die meisten der Spanier von Indios getötet. Der 14-jährige Schiffsjunge Francisco del Puerto überlebt und lebt zehn Jahre bei den Indios, bis er von einer weiteren spanischen Expedition gefunden wird.

Wirtschaft

Gewerbe

Herzog Wilhelm IV. und Ludwig X. von Bayern erlassen am 23. April in Ingolstadt eine neue bayerische Landesordnung. Weil darin unter anderem auch der Preis und die Inhaltsstoffe von Bier geregelt werden, wird eine Textpassage dieser Landesordnung später als „bayerisches Reinheitsgebot“ bezeichnet.

Postwesen

  • 12. November: König Karl I. von Spanien schließt mit Franz von Taxis und seinem Neffen Johann Baptista einen erneuerten Postvertrag. In diesem Vertrag bezeichnet König Karl sowohl Franz als auch Johann Baptista als seine Hauptpostmeister (capitaines et maistres des postes) und einzige Post- und Kuriermeister. Franz und Johann Baptista verpflichten sich, Postreiter von Brüssel unter anderem zum französischen Königshof sowie zum Hof Kaiser Maximilians zu stationieren. Auf jeder Wechselstation mit Ausnahme von abgelegenen Routen sollten zwei Pferde gehalten werden. Es dürfen im Rahmen bestimmter Zeitvorgaben ausnahmslos nur königliche Briefe befördert werden. Der Vertrag tritt am 15. November in Kraft.
  • Der englische König Heinrich VIII. ernennt erstmals einen Master of the Posts.

Bergbau

Beim Ort Conradsgrün, wo bislang ein unbedeutender Bergbau betrieben wurde, werden große Silbervorkommen entdeckt. Im folgenden Jahr wird der Ort in Anlehnung an die Bergstadt Sankt Annaberg in Sankt Joachimsthal umbenannt.

Wissenschaft und Technik

Kultur

Kultur

Bildende Kunst

Literatur

Gesellschaft

Religion

Natur und Umwelt

Geboren

Januar bis April

  • 18. Februar: Maria I. (Maria Tudor, Bloody Mary), Königin von England und Irland († 1558)
  • 18. Februar: Kilian Vogler, deutscher Philosoph, Jurist und Hofgerichtsassessor sowie Professor und Rektor an der Universität Tübingen († 1585)
  • 15. März: Alqas Mirza, safawidischer Prinz († 1550)
  • 16./26. März: Conrad Gessner, schweizerischer Arzt, Naturforscher und Altphilologe († 1565)
  • 13. April: Willem de Witt, Dordrechter Patrizier und Regent († 1596)
  • 20. April: Sophia von Alvensleben, Äbtissin des Klosters Althaldensleben († 1590)
  • 23. April: Georg Fabricius, protestantischer deutscher Dichter, Historiker und Archäologe († 1571)
  • April: Benedikt Stokar, französischer Hofrat eidgenössischer Herkunft († 1579)

Mai bis August

  • 16. Mai: Guglielmo Gratorolo, italienischer Alchimist und Arzt († 1568)
  • 29. Juni: Rembert Dodoens, flämischer Botaniker und Arzt († 1585)
  • 29. Juni: Nikolaus von Dornspach, Bürgermeister von Zittau († 1580)
  • 27. Juli: Aemilia von Sachsen, Markgräfin von Brandenburg-Ansbach († 1591)
  • 28. Juli: Wilhelm, Herzog von Jülich-Kleve-Berg († 1592)
  • 10. August: Johann Habermann, deutscher lutherischer Theologe, Erbauungsschriftsteller und Hebraist († 1590)
  • 13. August: Hieronymus Wolf, deutscher Humanist und Philologe, Begründer der deutschen Byzantinistik († 1580)
  • 18. August: Brigitta von Pfalz-Simmern, Äbtissin im Stift Neuburg († 1562)
  • August: Vincenzo Giustiniani, genuesischer Geistlicher, Generalmagister des Dominikanerordens und Kardinal der römisch-katholischen Kirche († 1582)

September bis Dezember

Genaues Geburtsdatum unbekannt

Geboren um 1516

Gestorben

Erstes Halbjahr

  • 23. Januar: Ferdinand II., König von Sizilien und Aragón, als Ferdinand III. König von Neapel und als Ferdinand V. König von Kastilien und León (* 1452)
  • 26. Januar: Johann Neuhauser, bayerischer Staatsmann
  • 2. Februar: Juan Díaz de Solís, spanischer Seefahrer und Entdecker (* 1470)
  • vor dem 14. Februar: Niccolò Machiavelli, Florentiner Bürger, Cousin und zeitgenössischer Namensvetter des namhaften Florentiner Philosophen (* 1449)
  • 29. Februar: Bernat Fenollar, valencianischer Geistlicher, Kulturförderer und Poet (* zwischen 1435 und 1440)
  • 13. März: Vladislav II., König von Böhmen, Ungarn, Kroatien und Slawonien (* 1456)

Zweites Halbjahr

  • 18. Juli: Marco Vigerio della Rovere, Bischof von Senigallia und Ventimiglia, Kardinalpriester von S. Maria in Trastevere, Erzbischof von Trani und Kardinalbischof von Palestrina (* 1446)
  • 30. Juli: Johann V., Graf von Nassau-Dillenburg (* 1455)
  • 1. August: Louis d’Orléans-Longueville, Großkammerherr von Frankreich, Graf von Dunois, Longueville und Tancarville (* 1480)
  • 7. August: Federico Sanseverino, Kardinal der Römischen Kirche (* um 1462)
  • 9. August (begraben): Hieronymus Bosch, niederländischer Maler (* um 1450)
  • 15. August: Jacques de Croÿ, Benediktinerpater, Kunstmäzen und Fürstbischof von Cambrai, sowie illegitimer Regent des Hochstifts Lüttich (* um 1436)
  • 21. August: Johann III., Graf von Egmond, Statthalter von Holland, Zeeland und Westfriesland, Herr von Baer, Lathum, Hoogwoude und Aarstwoude, sowie Herr von Purmerend, Purmerland und Ilpendam (* 1438)
  • 23. August: Nicolaus Celer, deutscher Theologe und Rektor der Universität Leipzig
  • 24. August: Al-Aschraf Qansuh (II.) al-Ghuri, Sultan des ägyptischen Mamluken-Reichs (* 1441)
  • September: Jacopo da Volterra, italienischer Humanist (* 1434)
  • 16. Oktober: Francesco Fiorentino, italienischer Architekt, Bildhauer und Steinmetz
  • 29. November: Giovanni Bellini, italienischer Maler (* um 1430)
  • 4. Dezember: Ludwig Ebmer, Bischof von Chiemsee
  • 11. Dezember: Sebastian Breuning, Vogt von Weinsberg und politischer Gegner Herzog Ulrichs von Württemberg
  • 11. Dezember: Konrad Vaut, Vogt von Cannstatt und politischer Gegner Herzog Ulrichs von Württemberg (* um 1446)
  • 13. Dezember: Johannes Trithemius, Abt im Kloster Sponheim, vielseitiger Gelehrter und Mystiker (* 1462)
  • 27. Dezember: Jacques d’Amboise, französischer Kleriker, Abt von Jumièges, Abt von Cluny, Bischof von Clermont und Minister Ludwigs XII.
  • 29. Dezember: Johannes Butzbach, rheinischer Benediktiner und Schriftsteller, Prior der Abtei Laach (* 1477)

Genaues Todesdatum unbekannt

Gestorben um 1516

Commons: 1516 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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