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1518
Juan de Grijalva setzt als erster Europäer den Fuß auf aztekisches Territorium. Der Rechenmeister Adam Ries schreibt das Lehrbuch
Rechnung auff der Linihen.
Kardinal Thomas Cajetan führt in Augsburg
ein „väterliches Verhör“ mit Martin Luther.
1518 in anderen Kalendern
Armenischer Kalender 966/967 (Jahreswechsel Juli)
Äthiopischer Kalender 1510/11
Aztekischer Kalender 12. Haus – Matlactli omome Calli (bis Ende Januar/Anfang Februar: 11. Feuerstein – Matlactli ozce Tecpatl)
Buddhistische Zeitrechnung 2061/62 (südlicher Buddhismus); 2060/61 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender 70. (71.) Zyklus

Jahr des Erde-Tigers 戊寅 (am Beginn des Jahres Feuer-Büffel 丁丑)

Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) 880/881 (Jahreswechsel April)
Dangun-Ära (Korea) 3851/52 (2./3. Oktober)
Iranischer Kalender 896/897
Islamischer Kalender 923/924 (Jahreswechsel 12./13. Jänner)
Jüdischer Kalender 5278/79 (5./6. September)
Koptischer Kalender 1234/35
Malayalam-Kalender 693/694
Seleukidische Ära Babylon: 1828/29 (Jahreswechsel April)

Syrien: 1829/30 (Jahreswechsel Oktober)

Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) 1574/75 (Jahreswechsel April)

Ereignisse

Politik und Weltgeschehen

Spanien / Casa de Contratación

Sebastiano Caboto wird von König Carlos I. als Nachfolger des am 2. Februar gestorbenen Juan Díaz de Solís zum piloto mayor der spanischen Casa de Contratación ernannt. Als solcher hat er die Aufgabe, Navigationsmethoden und die Herstellung von entsprechenden Instrumenten zu lehren, Navigatoren auszubilden, sowie das verfügbare Kartenmaterial zu korrigieren und zu verbessern. Er ist darüber hinaus der geographische Berater des Königs in Fragen der Navigation in Übersee.

Die Portugiesen Fernão de Magalhães und Rui Faleiro schließen am 22. März mit König Karl I. von Spanien in Valladolid einen Vertrag, in dem Karl den beiden fünf Schiffe zur Verfügung stellt, mit denen sie die Gewürzinseln finden sollen. Ihnen wird ein Fünftel der Reichtümer zugebilligt, die die Reise einbringt. Sie und ihre Erben sollen in allen neu entdeckten Ländern als Gouverneure regieren. Auf keinen Fall sollen die beiden hingegen im portugiesischen Teil der Erde tätig werden, womit eine Weltumrundung implizit ausgeschlossen wird. Zudem sichert der König zu, innerhalb von zehn Jahren keinem anderen diese Reise zu ermöglichen. Die Finanzierung erfolgt durch die spanische Krone und den Reeder Cristobal de Haro, in geringerem Maße beteiligt sich das Bankhaus der Augsburger Fugger. Der ursprünglich für den 25. August geplante Beginn der Fahrt verzögert sich jedoch. Als Magellan im Mai in Sevilla eintrifft, findet er die Leiter der Casa de Contratación, die mit der Ausrüstung der Armada betraut worden sind, nicht sehr kooperationsbereit. Sie verlangen genauere Instruktionen, die jedoch wegen einer Pestepidemie am Königshof monatelang auf sich warten lassen. Erst im Spätsommer werden fünf in Cádiz vor Anker liegende Handelsschiffe gegen eine Entschädigung beschlagnahmt. Ein am 23. September eingereichter Protest gegen die Enteignung bleibt ohne Erfolg. Über den Winter werden die Schiffe Trinidad, San Antonio, Concepción, Santa Maria de la Victoria und Santiago, allesamt hochseetüchtige, dreimastige Naos, generalüberholt.

Spanische Expeditionen in der „Neuen Welt“

Der spanische Abenteurer Juan de Grijalva läuft am 1. Mai mit vier Schiffen und 300 Mann von Kuba Richtung Yucatán aus. Er soll im Auftrag seines Onkels, des spanischen Statthalters auf Kuba, Diego Velázquez de Cuéllar, unbekannte Regionen in der Neuen Welt erkunden. Ende Mai erreicht er die Insel Cozumel vor Yucatán und nennt sie Isla de Santa Cruz. Grijalvas Expedition betritt das mittelamerikanische Festland am 8. Juni an der Stelle des heutigen Tabasco. Bei einer friedlichen Begegnung mit dem dortigen Maya-Fürsten Tabscoob werden Geschenke ausgetauscht. Auf ihrer Weiterreise entdecken die Spanier die Mündung eines Flusses, den sie Río Grijalva nennen.

Am 17. Juni setzt Juan de Grijalva bei San Juan de Ulúa als erster Europäer seinen Fuß auf aztekisches Territorium und trifft dort auf das Volk der Totonaken. Damit beginnt die Spanische Eroberung Mexikos. Der örtliche Gouverneur Moctezumas nimmt Kontakt mit den Spaniern auf. Grijalva sendet seinen Untergebenen Pedro de Alvarado mit den bislang erworbenen Wertgegenständen zurück nach Kuba. Dieser entdeckt auf dem Heimweg den Ort Atlizintla, den er nach sich selbst benennt.

Anfang Oktober kehrt Grijalva von seiner Expedition nach Kuba zurück. Auf dem Heimweg stößt er auf eine Insel, wo er eindeutige Spuren von Menschenopfern findet. Er benennt die Insel danach Isla de Sacrificios. Als Gouverneur Diego Velázquez de Cuéllar vom Goldreichtum des Landes im Westen erfährt, beschließt er eine weitere Expedition auszurüsten, mit deren Organisation und Durchführung er seinen Sekretär Hernán Cortés beauftragt.

Heiliges Römisches Reich

Weitere Ereignisse in Europa

  • 18. April: König Sigismund I. von Polen, in Personalunion Großfürst von Litauen aus dem Haus der Jagiellonen, heiratet in zweiter Ehe die italienische Prinzessin Bona Sforza, die im Anschluss gleich zur polnischen Königin gekrönt wird.

Nordafrika

Nach dem Tod seines Bruders Arudsch vor Tlemcen im Kampf gegen die Spanier wird Khair ad-Din Barbarossa Bey von Algier. Noch im gleichen Jahr unterstellt der Korsar den aufstrebenden Barbareskenstaat der Oberhoheit des Osmanischen Reichs.

Portugiesisch-Indien

Weitere Ereignisse in Asien

Wirtschaft

Wissenschaft und Technik

Mathematik

Lehre und Forschung

Kultur

Kultur

Bildende Kunst

Literatur

Religion

Martin Luther

  • 3. Februar: Papst Leo X. wendet sich mit einem Breve an den Protomagister und Generalprior der Augustiner-Eremiten, um auf jenen Priester seines Ordens so einzuwirken, dass er dem Volk keine neuen Lehren verkünde. Während sich die sächsischen Augustinereremiten im März fast gänzlich hinter Luther stellen, klagen ihn die sächsischen Dominikaner im gleichen Monat wegen Ketzerei in Rom an. Der Papst beauftragt daraufhin den Hoftheologen Silvester Mazzolini mit einem Gutachten zu Luthers Thesen.
  • 26. April: Während der Heidelberger Disputation, einem theologischen Streitgespräch an der Universität Heidelberg, legt Martin Luther seine Theologia crucis dar. Bei den an der Disputation beteiligten Professoren der theologischen Fakultät findet Luther keine Zustimmung, aber er gewinnt viele Anhänger unter den Studenten und Magistern der Artistenfakultät. Spätere Reformatoren wie Martin Bucer, Erhard Schnepf, Franciscus Irenicus, Martin Frecht und Johannes Brenz befinden sich unter den Zuhörern.
  • Im Juli eröffnet die römische Kurie ein Verfahren gegen Luther, dessen Ergebnis ihm als citatio am 7. August zugestellt wird. Er soll sich binnen 60 Tagen in Rom einfinden, um sich gegen den Vorwurf der Häresie zu rechtfertigen. Sein Landesherr Friedrich der Weise erwirkt bei der Kurie Luthers Verhör auf dem Reichstag zu Augsburg.
  • 23. August: In einem päpstlichen Breve wird Luthers notorische, also offenkundige Ketzerei festgestellt, die Beweiserhebung ist damit schon weitgehend abgeschlossen.
  • 7. Oktober: Martin Luther trifft in Augsburg ein, um dem päpstlichen Gesandten Thomas Cajetan Rede und Antwort zu stehen.
  • 12. Oktober: Das drei Tage dauernde Verhör von Martin Luther durch den Kardinal Thomas Cajetan, den päpstlichen Gesandten, beginnt nach dem Reichstag zu Augsburg. Luther verweigert unter Berufung auf das Evangelium den Widerruf seiner 95 Thesen und flüchtet vor drohender Verhaftung am 20. Oktober mit Hilfe von Freunden nächtens aus der Stadt. Über Nürnberg erreicht Luther am 31. Oktober Wittenberg.
  • 9. November: In der von Cajetan mitformulierten Dekretale Cum postquam stellt Papst Leo X. fest, der Papst könne kraft seiner Schlüsselgewalt Sündenstrafen nachlassen durch die Austeilung des Schatzes der Verdienste Christi und der Heiligen. Der Ablass für die Toten wirke fürbittweise. Eine Begründung durch Bibel- oder Kirchenväterzitate wird nicht gegeben. Diese nachgereichte Präzisierung der Bulle Unigenitus Dei filius aus dem Jahr 1343 erlaubt es, Luthers Position als häretisch zu kennzeichnen.
  • Kurfürst Friedrich der Weise antwortet auf den Befehl, Luther nach Rom auszuliefern, ausweichend, die Thesen seien noch nicht zur Genüge von Gelehrten ausdiskutiert, weshalb Luther in Sachsen nicht als Ketzer betrachtet werde.

Sonstiges

Gesellschaft

Aus Straßburg wird ein Ausbruch der Tanzwut berichtet.

Katastrophen

  • In Europa beginnt eine neuerliche Pestwelle, die in Teilen bis 1525 anhält.
  • 1518/1519: Die von den Spaniern nach Amerika eingeschleppten Pocken lösen verheerende Epidemien unter den Ureinwohnern aus.

Geboren

Geburtsdatum gesichert

  • 20. Januar: Christoph Fischer, deutscher lutherischer Theologe († 1598)
  • 2. Februar: Johannes Hommel, deutscher evangelischer Theologe, Mathematiker und Astronom († 1562)
  • 7. Februar: Johann Funck, deutscher evangelischer Theologe († 1566)
  • 13. Februar: Anton Brus von Müglitz, Bischof von Wien und Erzbischof von Prag († 1580)
  • 28. Februar: Franz III., französischer Thronfolger und Herzog der Bretagne († 1536)
  • 8. März: Sidonie von Sachsen, Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg und Fürstin von Calenberg-Göttingen († 1575)
  • 21. April: Johannes Kentmann, deutscher Mediziner und Naturforscher († 1574)
  • 22. April: Antoine de Bourbon, Herzog von Vendôme, Titularkönig von Navarra († 1562)
  • 8. August: Conrad Lycosthenes, deutscher Humanist und Enzyklopädist († 1561)
  • 19. August: Kaspar Brusch, deutscher Humanist, katholischer Theologe, Historiker und Dichter († 1557)

Genaues Geburtsdatum unbekannt

Gestorben

Todesdatum gesichert

Genaues Todesdatum unbekannt

Gestorben um 1518

Commons: 1518 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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