21. Panzer-Division


Truppenkennzeichen
Aktiv 1. August 1941 bis 8. Mai 1945 (Kapitulation)
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Panzertruppe
Typ Panzer-Division
Gliederung siehe Gliederung
Zweiter Weltkrieg Afrikafeldzug
Unternehmen Theseus
erste Schlacht von El Alamein
zweite Schlacht von El Alamein
Schlacht am Kasserinpass

Abwehr der Operation Overlord

Strandabschnitt Sword
Abwehr der Operation Tonga
Kämpfen um Caen

Ostfront

Kommandeure
Liste der Kommandeure
Insignien
Truppenkennzeichen
Truppenkennzeichen, Variante
Zusatzsymbole des DAK

Die 21. Panzer-Division war ein gepanzerter Großverband des Heeres der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Die Division wurde zunächst als 5. leichten Division gebildet und später im August 1941 erstmals aus dieser aufgestellt. Nachdem der Verband in Afrika erstmals zerschlagen wurde, erfolgte 1943 in Frankreich eine Neuaufstellung.

5. leichte (Afrika-)Division

Aufstellung

Der Verband wurde im Februar 1941 in Nordafrika formiert. Truppenteile kamen von der 3. Panzer Division und wurden mit Heerestruppen und Verbänden die für den Sperrverband Libyen vorgesehen waren ergänzt.

Vorstoß des DAK Frühjahr 1941

Die verstärkte Panzer-Aufklärungs-Abteilung 3 begann ab dem 1. März mit der Aufklärung gegnerischer Positionen. Bei Mugtaa kam es zu einem Abwehrgefecht mit britischen Patrouillen. AB dem 15. gab es Vorstöße in den Fezzan, zur Oase Um-el-Arabneb und entlang der Küstenstraße Via Balbia von Westen in Richtung El-Agheila, das am 24. März erobert wurde.

Am 31. März griff dann das Panzer Regiment 5 mit dem MG-Btl. 2 der Division die britischen, befestigten Stellung auf den Höhen von Marsa-el-Brega an. Dies ermöglichte die Einnahme von Agedabia, dem folgten am 5. April Bengasi, am 9. April El-Mechili durch die Kampfgruppe Ponath (MG-Btl. 8 und Teile Pz.AA 3). Die Truppen der Division erreichten am 14. April die britischen Stellungen vor Tobruk. Die Kräfte reichten nicht zur Eroberung der Hafenstadt und das Afrikakorps musste eine defensivere Strategie akzeptieren.

Operation Battleaxe

Im Juni 1941 gingen die britischen Streitkräfte zur Offensive über und die 5. leichte Division musste einen Angriff westlich des Fort Capuzzo abwehren. Gemeinsam mit Teilen der 15. Panzer Division wurde in einem Gegenangriff der Halfaya-Pass zurückerobert.

Geschichte

Aufstellung durch Umgliederung in Nordafrika

Am 1. August 1941 entstand die 21. Panzer-Division im Afrikafeldzug durch die Umgliederung der 5.  leichte Division. Sie war Teil des Deutschen Afrikakorps unter Generalfeldmarschall Erwin Rommel.

El Alamein

Bei der zweiten Schlacht von El Alamein und dem Rückzug durch Libyen nach Westen Ende 1942 erlitt die Division große Verluste.

Kasserine

Sie führte im Tunesienfeldzug den Angriff bei der Schlacht am Kasserinpass an, verteidigten gemeinsam mit der 164. leichten Afrika-Division und italienischen Verbündeten im März 1943 erfolglos die bereits in römischer Zeit befestigte Enge von Tebaga.

Vernichtung 1943

Im Mai 1943 wurde die Division – wie die meisten deutschen Verbände in Nordafrika – bei Tunis vernichtet.

Wiederaufstellung 1943 in Frankreich

Die Brigade 931 wurde am 15. Juli 1943 im Raum Rennes im besetzten Frankreich umgegliedert und erhielt den freigewordenen Namen 21. Panzer-Division.

Operation Overlord

Bei der Operation Overlord bzw. der Operation Neptune im Juni 1944 lag die 21. Panzer-Division, die seit dem 8. Mai 1944 von Generalleutnant Edgar Feuchtinger befehligt wurde und über etwa 20.000 Soldaten verfügte, südlich der Stadt Caen bei Falaise in der Nähe der östlichen Landezone Sword. Der Gefechtsstand Feuchtingers befand sich in Saint-Pierre-sur-Dives. Es war der einzige deutsche Panzerverband, der sofort nach der Landung hätte angreifen können. Die Division war jedoch nicht umgehend einsetzbar, da sie zwar „v. Rundstedt (Oberbefehlshaber West) in operativer Reserve (hielt), aber er hatte strikten Befehl, sie ohne Genehmigung des OKW, also Hitlers, nicht zu verfügen.“ Feuchtinger konnte die der Division zugeordneten Infanterie- und Aufklärungstruppen am 6. Juni kurz nach 1 Uhr einsetzen, „aber seine Panzer waren in den Stunden der Dunkelheit, während deren sie unbehindert von Falaise nach Caen hätten marschieren können, zur Bewegungslosigkeit verurteilt, weil von der Heeresgruppe B kein Befehl über ihren Einsatz vorlag.“ Erst 6.45 Uhr konnte die 7. Armee eine Freigabe bewirken, „da aber die Nachrichtenverbindungen zerrissen waren, vergingen weitere zwei Stunden, ehe Feuchtinger […] einen Operationsbefehl erhielt.“ Die Landung der 3. britischen Infanteriedivision in Sword konnte durch die Verzögerung nicht mehr beeinträchtigt werden, es gelang der deutschen Verteidigung jedoch, die geplante schnelle Einnahme von Caen zu verhindern.

Caen

Die 21. Panzer-Division blieb bis zum Verlust der Schlacht in der Normandie bei den Kämpfen um Caen im Einsatz, wurde dabei jedoch im Kampf und durch Nachschubmangel erheblich geschwächt.

Vernichtung 1944

Der Rückzug der deutschen Kräfte aus Nordfrankreich endete für die Division im Kessel von Falaise, wo der Verband von alliierten Verbänden vernichtet wurde.

Wiederaufstellung 1944

Im September 1944 fand in Lothringen dann die dritte Neuaufstellung statt. Rund um die Panzer-Brigade 112 wurde nun durch Umgliederung des Verband und Übernahme des Verbandsnamens wieder eine 21. Panzer Division gebildet.

Elsass und Saar

Ab Ende September 1944 kämpfte die Division im Elsass und an der Saar.

Verlegung an die Ostfront

Zu Beginn des Jahres 1945 wurde die Division an die Ostfront verlegt, wo sie von Februar bis Mai 1945 in Ostdeutschland und Polen kämpfte.

Kapitulation

Die Reste der Division gerieten kurz vor Kriegsende an der Lausitzer Neiße in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurden zu großen Teilen in den schlesischen Steinkohleminen eingesetzt. Die wenigen Überlebenden wurden erst Anfang der 1950er-Jahre entlassen.

Kommandeure

  • Generalmajor Johann von Ravenstein – 1. August bis 29. November 1941 (in Gefangenschaft geraten)
  • Oberst Gustav-Georg Knabe – 29. November bis 1. Dezember 1941 (mit der Führung beauftragt)
  • Generalmajor Karl Böttcher – 1. Dezember 1941 bis 11. Februar 1942
  • Generalmajor Georg von Bismarck – 11. Februar bis 21. Juli 1942
  • Oberst Alfred Bruer – 21. Juli bis 1. August 1942 (mit der Führung beauftragt)
  • Oberst/Generalmajor Georg von Bismarck – 1. bis 31. August 1942 (gefallen)
  • Oberst Kurt Freiherr von Liebenstein – 1. bis 18. September 1942 (mit der Führung beauftragt)
  • Generalmajor Heinz von Randow – 18. September bis 21. Dezember 1942 (gefallen)
  • Oberst/Generalmajor Hans-Georg Hildebrandt – 1. Januar bis 25. April 1943
  • Oberst/Generalmajor Heinrich-Hermann von Hülsen – 25. April bis 13. Mai 1943 (mit der Division in Gefangenschaft gegangen)
  • Generalmajor/Generalleutnant Edgar Feuchtinger – 15. Mai 1943 (Neuaufstellung) bis 15. Januar 1944
  • Generalmajor Oswin Grolig – 15. Januar bis 8. März 1944
  • Generalleutnant Franz Westhoven – 8. März bis 8. Mai 1944
  • Generalleutnant Edgar Feuchtinger – 8. Mai 1944 bis 25. Januar 1945
  • Oberst Helmut Zollenkopf – 25. Januar bis 12. Februar 1945
  • Generalmajor/Generalleutnant Werner Marcks – 12. Februar bis 8. Mai 1945

Bilder

Gliederung

1942 Nord-Afrika 1943 Tunesien 1944 Westfront 1945 Ostfront
  • Panzer-Regiment 100
  • Panzer-Regiment 22
  • Panzergrenadier-Regiment 125
  • Panzergrenadier-Regiment 192
  • Panzer-Aufklärungs-Abteilung 580
  • Panzer-Aufklärungs-Abteilung 21
  • Panzerjäger-Abteilung 200
  • Panzer-Pionier-Bataillon 220
  • Panzer-Versorgungstruppen 200

Literatur

  • Heinz-Dietrich Aberger: Die 5. (lei.)/21. Panzer-Division in Nordafrika: Dem Gedenken der gefallenen Kameraden, die in Libyen, Ägypten, Tunesien und auf dem Grunde des Mittelmeeres ruhen und denen, die in Gefangenschaft verstorben sind Preußischer Militär-Verlag, 1994, ISBN 3-927292-17-6.
  • Chris Ellis: 21st Panzer Division: Rommel’s Africa Korps Spearhead. Ian Allan Ltd., 2001, ISBN 0-7110-2853-2.
  • Bernd Hartmann: Panzers in the Sand: The History of Panzer-Regiment 5, Volume 1: 1935–1941. Stackpole Books, 2011, ISBN 978-0-8117-0723-7 (englisch).
  • Bernd Hartmann: Panzers in the Sand: The History of Panzer-Regiment 5, Volume 2: 1942–1945. Stackpole Books, 2011, ISBN 978-0-8117-0773-2 (englisch).
  • Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe * 1933–1942 * Band 1. 1. Auflage. Podzun-Pallas-Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1998, ISBN 3-7909-0623-9.
  • Thomas L. Jentz: Die deutsche Panzertruppe * 1943–1945 * Band 2. 1. Auflage. Podzun-Pallas-Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1999, ISBN 3-7909-0624-7.
  • Jean-Claude Perrigault: 21 Panzer Division. Normandy, Tarnopol, Arnhem.
  • Rolf Stoves: Die gepanzerten und motorisierten deutschen Großverbände 1935–1945. Nebel Verlag, Eggolsheim 2003, ISBN 3-89555-102-3.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 4: Die Landstreitkräfte 15–30. Biblio-Verlag, Osnabrück 1976, ISBN 3-7648-1083-1.
Commons: 21. Panzer-Division – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ken Ford: Die Mareth-Linie 1943. The end in Africa. Osprey Publishing, 2012, ISBN 978-1-78096-093-7.
  2. Chester Wilmot: Der Kampf um Europa. Büchergilde Gutenberg, Zürich 1955, S. 296 f.
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