Aarhus GF
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Basisdaten
Name Aarhus Gymnastikforening af 1880
Sitz Aarhus, Dänemark
Gründung 26. September 1880
Farben weiß-marineblau
Präsident Lars Fournais
Website agf.dk
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Uwe Rösler
Spielstätte Ceres Park
Plätze 19.433
Liga Superliga
2022/23 3. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Der Aarhus Gymnastikforening af 1880 (Gymnastikverein Aarhus von 1880, kurz AGF) ist ein Sportverein aus Aarhus, Dänemarks zweitgrößter Stadt. Er ist besonders bekannt durch seine Fußballmannschaft, die mehrfach dänischer Meister war und in der höchsten dänischen Spielklasse, der Superliga, spielt. AGF ist jütländischer Rekordmeister (dieser Titel wird heute nicht mehr ausgespielt) und dänischer Rekord-Pokalsieger. Der Verein trägt seine Spiele im Ceres Park aus.

Gründungszeit

Gegründet wurde AGF am 26. September 1880 als reiner Turnverein. Doch bereits 1902 wurde die Fußballabteilung AGF fodbold ins Leben gerufen, die bereits sechs Jahre später ihren ersten Titel gewinnen konnte: den des Meisters von Jütland, damals der höchste erreichbare Titel, denn die dänische Meisterschaft wurde erst ab 1913 ausgespielt. Die AGF-Elf zog als eine der führenden Mannschaften Jütlands immer mehr Zuschauer an, und so beschloss man in Aarhus, ein Sportstadion zu bauen: 1920 wurde das Aarhus Stadion südlich der Stadt eingeweiht, unweit des königlichen Schlosses Marselisborg. Bis dahin hatte man die Heimspiele auf dem Vereinsgelände ausgetragen. Parallel zum Bau des Stadions hielt auch der sportliche Aufstieg an: Schon im folgenden Jahr erreichte AGF erstmals das Finale um die dänische Meisterschaft, das allerdings, genau wie 1923 und 1925, verloren wurde. In jener Saison lief die Mannschaft erstmals in den heutigen Vereinsfarben auf: weißes Hemd und marineblaue Hose.

1942 wurde das heutige Vereinsgelände Fredensvang im Aarhuser Stadtteil Viby eingeweiht, seitdem ist die Mannschaft als de hvide fra Fredensvang (die Weißen von Fredensvang) bekannt.

Die goldenen Jahre

Mitte der 1950er Jahre hatte sich AGF (der Verein hieß weiter Aarhus GF, obwohl sich die Stadt seit 1948 „Århus“ statt „Aarhus“ schrieb – die Handballmannschaft ist indes heute als ÅGF bekannt) zwar längst unter den besten dänischen Klubs etabliert, doch die wichtigsten Titel gingen weiterhin vornehmlich an die großen Teams aus Kopenhagen. Bis 1955 waren de hvide vier Mal Vizemeister und vier Mal Dritter geworden, doch der ganz große Erfolg war ihnen verwehrt geblieben. Doch 1955, in dem Jahr, in dem der dänische Pokal erstmals ausgespielt wurde, platzte der Knoten: Auf Anhieb gewann AGF Pokal und Meisterschaft und vertrat Dänemark auch im erstmals ausgespielten Europapokal. In den darauffolgenden fünf Jahren sollten weitere fünf nationale Titel folgen. Noch heute erinnert man sich in Aarhus gerne an die „Goldene Mannschaft“ jener Jahre (in Dänemark werden dem Meister traditionell Goldmedaillen verliehen) um Spieler wie John Admisen, Aage Rou und Gunnar Kjeldberg.

AGF im Profifußball

Nachdem die Aarhusianer im Laufe der 1960er Jahre den Anschluss an die Spitze wieder verloren und die 1970er Jahre größtenteils als klassische Fahrstuhlmannschaft verbracht hatten (das Finale des Pokals, ihres erklärten Lieblingswettbewerbs, konnten sie 13 Jahre lang nicht erreichen), waren sie 1978 bei der Einführung des bezahlten Fußballs als Gründungsmitglied der dänischen Profiliga mit von der Partie und bis zum Ende der Saison 2005/06 die einzige Mannschaft, die immer in der ersten Liga gespielt hat. Eine zweite kleine goldene Epoche fand Mitte der 1980er Jahre statt, als man noch einmal Meister und dreimal Pokalsieger wurde. Einer der wichtigsten Spieler jener Jahre war Flemming Povlsen, der später mit Borussia Dortmund deutscher Meister wurde.

In der Saison 2006/07 spielte Aarhus Gymnastikforening in der Viasat Sport Division, der zweiten dänischen Liga. Nach dem direkten Wiederaufstieg in der darauf folgenden Saison spielte Aarhus wieder in der ersten Dänischen Liga. Zum Ende der Saison 2009/10 stieg man erneut in die Viasat Sport Division ab, in der Folgesaison jedoch gleich wieder auf. 2012 wurde Aarhus Fünfter und qualifizierte sich für die zweite Qualifikationsrunde zur Europa League, wo man jedoch gegen den georgischen Klub FC Dila Gori ausschied.

Nach der Saison 2013/14 stieg der Verein als Tabellenvorletzter in die 1. Division ab, schaffte aber in der folgenden Saison als Tabellenzweiter den direkten Wiederaufstieg.

Erfolge

Europapokalbilanz

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1955/56Europapokal der Landesmeister 1. Runde Frankreich Stade Reims2:40:2 (H)2:2 (A)
1956/57Europapokal der Landesmeister Vorrunde Frankreich OGC Nizza2:61:1 (H)1:5 (A)
1957/58Europapokal der Landesmeister Vorrunde Nordirland Glenavon FC3:00:0 (H)3:0 (A)
1. Runde Spanien 1945 FC Sevilla2:40:4 (A)2:0 (H)
1960/61Europapokal der Landesmeister Vorrunde Polen 1944 Legia Warschau3:13:0 (H)0:1 (A)
1. Runde Norwegen Fredrikstad FK4:03:0 (H)1:0 (A)
Viertelfinale Portugal Benfica Lissabon2:71:3 (A)1:4 (H)
1961/62Europapokal der Pokalsieger 2. Runde Deutschland Bundesrepublik Werder Bremen2:50:2 (A)2:3 (H)
1965/66Europapokal der Pokalsieger Vorrunde Portugal Vitória Setúbal4:22:1 (H)2:1 (A)
1. Runde Schottland Celtic Glasgow0:30:1 (H)0:2 (A)
1979/80UEFA-Pokal 1. Runde Polen 1944 FKS Stal Mielec2:11:1 (H)1:0 (A)
2. Runde Deutschland Bundesrepublik FC Bayern München2:51:2 (H)1:3 (A)
1983/84UEFA-Pokal 1. Runde Schottland Celtic Glasgow1:50:1 (A)1:4 (H)
1984/85UEFA-Pokal 1. Runde Polen 1980 Widzew Łódź1:20:2 (A)1:0 (H)
1985/86UEFA-Pokal 1. Runde Belgien KSV Waregem2:62:5 (A)0:1 (H)
1987/88Europapokal der Landesmeister 1. Runde Luxemburg Jeunesse Esch4:24:1 (H)0:1 (A)
2. Runde Portugal Benfica Lissabon0:10:0 (H)0:1 (A)
1988/89Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Nordirland Glenavon FC7:24:1 (A)3:1 (H)
2. Runde Wales Cardiff City6:12:1 (A)4:0 (H)
Viertelfinale Spanien FC Barcelona0:10:1 (H)0:0 (A)
1992/93Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Schweden AIK Solna(a)4:4(a)3:3 (A)1:1 (H)
2. Runde Rumänien Steaua Bukarest(a)4:4(a)3:2 (H)1:2 (A)
1995UEFA Intertoto Cup Gruppenphase Polen Górnik Zabrze4:14:1 (H)
Deutschland Karlsruher SC0:30:3 (A)
Schweiz FC Basel2:12:1 (H)
England Sheffield Wednesday1:31:3 (A)
1996/97Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Slowenien NK Olimpija Ljubljana(a)1:1(a)1:1 (H)0:0 (A)
1997/98UEFA-Pokal 2. Qualifikationsrunde Ungarn Újpest Budapest3:20:0 (A)3:2 (H)
1. Runde Frankreich FC Nantes3:22:2 (H)1:0 (A)
2. Runde Niederlande FC Twente Enschede(a)1:1(a)1:1 (H)0:0 (A)
2001UEFA Intertoto Cup 1. Runde Slowenien NK Celje2:71:0 (H)1:7 (A)
2012/13UEFA Europa League 2. Qualifikationsrunde Georgien FC Dila Gori2:51:2 (H)1:3 (A)
2020/21UEFA Europa League 1. Qualifikationsrunde Finnland FC Honka Espoo5:25:2 (H)
2. Qualifikationsrunde Slowenien NŠ Mura0:30:3 (A)
2021/22UEFA Europa Conference League 2. Qualifikationsrunde Nordirland Larne FC2:31:2 (A)1:1 (H)
2023/24UEFA Europa Conference League 2. Qualifikationsrunde Belgien FC Brügge1:30:3 (A)1:0 (H)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 66 Spiele, 22 Siege, 15 Unentschieden, 29 Niederlagen, 84:103 Tore (Tordifferenz −19)

Bekannte Spieler

Trainerchronik

  • A. G. Pettersson (1919–1922)
  • Mr. Brown (1922–1924)
  • Harald Hansen (1925–1927)
  • Alfred Rasmussen (1927–1931)
  • Fritz Molnar (1932–1935)
  • William von Würden (1936–1937)
  • Søren Jensen (1938–1939)
  • Knud Aage Andersen (1939–1940)
  • Gerhard Müller (1941–1951)
  • Peter Vesterbak (1952–1954)
  • Géza Toldi (1954–1956)
  • Peter Vesterbak (1956–1958)
  • Walther Pfeiffer (1959–1960)
  • Géza Toldi (1960–1964)
  • Henry From (1965–1966)
  • Erik Kuld Jensen (1967–1968)
  • Kaj Christensen (1969–1973)
  • Jimmy Strain (1974)
  • Henry From (1974–1975)
  • Jørn Bjerregaard (1976)
  • Erik Christensen (1977–1979)
  • Poul Erik Bech (1980–1983)
  • Jürgen Wähling (1984–1986)
  • Jens Harmsen (1986)
  • Allan Hebo Larsen (1987–1988)
  • Jens Harmsen (1989)
  • Ole Brandenborg (1990)
  • Lars Lundkvist (1990–1993)
  • Peter Rudbæk (1993–2000)
  • Lars Lundkvist & Kent Nielsen (2000)
  • Ove Christensen (2000–2001)
  • John Stampe (2001–2002)
  • Hans Petersen (2002)
  • Poul Hansen (2002–2003)
  • Sören Åkeby (2004–2005)
  • Brian Steen Nielsen & Jesper Tollefsen (2005)
  • Ove Pedersen (2006–2008)
  • Erik Rasmussen (2009 bis 20. Mai 2010)
  • Peter Sørensen (1. Juli 2010 bis 26. Februar 2014)
  • Jesper Fredberg (27. Februar 2014 bis 30. Mai 2014)
  • Morten Wieghorst (1. Juni 2014 bis 5. Dezember 2015)
  • Glen Riddersholm (6. Dezember 2015 bis 30. September 2017)
  • David Nielsen (2. Dezember 2017 bis 21. Mai 2022)
  • Uwe Rösler (seit 14. Juni 2022)
Commons: Aarhus GF – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Fakta. agf.dk, archiviert vom Original am 18. Januar 2016; abgerufen am 18. Januar 2016 (dänisch).
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