Acemhöyük ist eine archäologische Fundstätte in der Türkei. Der Siedlungshügel liegt im Dorf Yeşilova im zentralen Landkreis der Provinz Aksaray. Der bronzezeitliche Name war möglicherweise Purušḫanda/Purušḫattum oder Ullama. Der Ort war auch eine assyrische Handelskolonie, ein sogenannter Karum. Es handelt sich vielleicht um das aus Texten bekannte Ulama.

Lage

Der Acemhöyük liegt 18 km nordwestlich von Aksaray, am Südostende des Tuz Gölü, in einer fruchtbaren Ebene am Uluirmak oder Melendiz. Die Ruinen gliedern sich, wie in Kültepe, in zwei Teile: Der Stadthügel hat eine Ost-West-Ausdehnung von 700 und eine Nord-Süd-Ausdehnung von 600 Meter, dazu kommt eine Unterstadt, welche teilweise von der modernen Siedlung überbaut ist. Nach Nimet Özgüc ist die Ausdehnung der Unterstadt der des Stadthügels ebenbürtig. Der höchste Punkt, die Zitadelle, wird aufgrund der gelb schimmernden Lehmziegel Sarikaya (gelber Fels) genannt. Dieser liegt 20 Meter über dem Level der Umgebung. Der Stadthügel ist im Süden vom modernen Dorf bebaut und im Zentrum gibt/gab(?) es einen modernen Friedhof.

Perioden

Die oberste und letzte Siedlungsschicht ist aus römisch/hellenistischer Zeit und besteht aus Wohnhäuserfundamenten. Darunter beginnt die eigentliche Schichtenzählung von oben nach unten von I zu V, wobei I heftig gestört ist, was auf die Oberflächennähe zurückzuführen ist. Trotzdem sind einige Öfen und Gebäudereste gefunden worden. Die Häuser der Schicht II scheinen, laut Nimet Özgüc, eilig aus Holz und Lehmziegeln auf den Ruinen der Schicht III gebaut worden zu sein. Dies führt uns zu Schicht III, die heftige Zerstörung durch Feuer aufweist. Schicht III scheint die Blütezeit von Purušḫanda(?) gewesen zu sein. Schicht IV und V sind kaum erforscht oder kaum publiziert, werden jedoch in die frühe Karum bzw. Bronzezeit III gesetzt.

Forschungsgeschichte

Die Ausgrabungen auf dem Acemhöyük begannen 1962 unter dem „General Directorate of Antiquities and Museums“ in Zusammenarbeit mit der Universität Ankara. Von 1962 bis 1988 war die Leitung bei Nimet Özgüç. Seit 1989 leitet Aliye Öztan das Projekt. Ein Teil der Funde sind im Museum Aksaray ausgestellt.

Geschichte

Für den Acemhöyük lässt sich keine Ereignisgeschichte schreiben. Die Schichten IV und V weisen auf eine vorkarumzeitliche Besiedlung hin. Schicht III ist karumzeitlich und stellt die Blütezeit der Siedlung dar. Diese Siedlung ist durch Brand zerstört. Eine Interpretation dieser Brandschicht gibt es nicht. Die Besiedlung des Hügels bricht mit der Karum-Zeit ab und wird erst in römisch/hellenistischer Zeit wieder aufgenommen.

Architektur

Der Sarikaya-Palast

Die Westseite des Palastes ist durch spätere Besiedlung und Wiederverwendung durch moderne Siedler stark gestört. Die 1,5-2 m breiten Mauern sind teilweise noch bis zu 3,80 m hoch erhalten. Der Palast muss um die 50 Räume gehabt haben. Die exakte Anzahl ist aufgrund der Störung nicht mehr feststellbar. Nord-, Ost- und Westseite waren von einer Portikus umgeben, bestehend aus einer Marmorbasis und Holzpfosten. Das Erdgeschoss des Gebäudes wurde zu Lagerzwecken gebraucht. In jedem Raum wurden Tonbullen gefunden. Auch hier (wie in Kaniš) wird davon ausgegangen, dass sich die repräsentativen Räume im Obergeschoss befanden.

Funde

Auf den Tonbullen im Sarikaya Palast wurden unter anderen die Siegelabrollung des Šamši-Adad, der Dugedu (Tochter des Jaḫdun-Lim von Mari) und des König Aplakahnda von Karkemiš gefunden.

Inschriften

Inschrift auf der Siegelabrollung Šamši-Adads:

dUTUsi dIskur
Sakin dEnlil
Šamši-Adad Appointee of the god Enlil /Šamši-Adad Berufener des Enlil

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Özgüç, Nimet: „Excavations at Acemhöyük“, Anadolu (Anatolia) 10 (1966)
  2. Acemhöyük. University of New England, abgerufen am 2. Januar 2014 (englisch).
  3. Er wurde von Ila-Kabkabi, dem Vater von Šamši-Adad I. getötet

Literatur

  • Özgüç, Nimet: „Excavations at Acemhöyük“, Anadolu (Anatolia) 10 (1966).
  • Aliye Öztan:
  • 1979 Acemhöyük Sarıkaya Sarayında Bulunan İki Taş Tabak/ Two Stone Plates from the Sarıkaya Palace at Açemhöyük Belleten XLIII/ S. 170, 381-384, 385-388
  • 1986 Acemhöyük Taş Kapları Belleten LII/203 (1988) 393-406
  • 1990 1989 Yılı Acemhöyük Kazıları XII. Kazı Sonuçları Toplantısı, Cilt I, Ankara, S. 247–258
  • 1992 1991 Yılı Acemhöyük Kazıları XIV. Kazı Sonuçları Toplantısı, Cilt I, Ankara, S. 281–300
  • 1993b 1992 Yılı Acemhöyük Kazıları XV. Kazı Sonuçları Toplantısı, Cilt I, Ankara, S. 245–255
  • 1993c L.Özen – S.Tazegül, Acemhöyük‘den Bir Grup Gümüş Eser, 1992 Yılı Anadolu Medeniyetleri Müzesi Konferansları, Ankara, S. 146–149
  • 1994 1993 Acemhöyük Kazıları XVI. Kazı Sonuçları Toplantısı, Cilt I, Ankara, S. 189–192
  • 1996 1994 Acemhöyük Kazıları XVII. Kazı Sonuçları Toplantısı- I, S. 209–213
  • 1997b Acemhöyük Gümüş Hazinesi Belleten LXI/ 231, S. 233–271
  • 1997c Acemhöyük Eczacıbaşı Sanat Ansiklopedisi, İstanbul, S. 14–15
  • 1998 "Preliminary Report on the Arıbaş Cemetery at Acemhöyük" Essays on Ancient Anatolia in the Second Millennium B.C. Bulletin of the Middle Eastern Culture Center in Japan Vol. X, S. 167–175
  • 1999 M.G.Drahor- M. Bayrak- O.M.İlkışık ile birlikte, Acemhöyük'ten Manyetik ve Elektromanyetik -VLF Sonuçlari / Magnetic and Electromagnetic –VLF Results from Acemhöyük. DEÜ Mühendislik Fakültesi, Fen ve Mühendislik Dergisi. Cilt: 1 Sayi 2, S. 81–99
  • 2001 “1998-1999 Acemhöyük Kazıları” 22. Kazı Sonuçları Toplantısı I (Ankara), S. 119–128
  • 2002 “2000 Yılı Acemhöyük Kazıları” 23. Kazı Sonuçları Toplantısı 2. Cilt. Ankara, S. 327–334
  • “Acemhöyük Kazıları 2001” 24. Kazı Sonuçları Toplantısı (Kültür Bakanlığı, baskıda)
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Koordinaten: 38° 24′ 42″ N, 33° 50′ 8″ O

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