Aeroflot
Аэрофлот
IATA-Code:SU
ICAO-Code:AFL
Rufzeichen:AEROFLOT
Gründung:1923
Sitz:Moskau,
Russland Russland
Drehkreuz:Moskau-Scheremetjewo
Heimatflughafen:Moskau-Scheremetjewo
Unternehmensform:PAO (Öffentliche Aktiengesellschaft)
ISIN:RU0009062285
IATA-Prefixcode:555
Leitung:Michail Polubojarinow bis März 2022
Mitarbeiterzahl:21.600 Aeroflot (2016)
36.600 Aeroflot-Gruppe
Umsatz:495,9 Mrd. RUB
Aeroflot-Gruppe (2016)
Fluggastaufkommen:32,85 Mio. Aeroflot
50,13 Mio. Aeroflot-Gruppe (2017)
Frachtaufkommen:226.590 t (2017)
Vielfliegerprogramm:Aeroflot Bonus
Flottenstärke:171 (+50 Bestellungen)
Ziele:national und international
Website:www.aeroflot.ru

Aeroflot – Russische Luftfahrtlinien (russisch Аэрофлот – Российские авиалинии/Transkription Aeroflot – Rossiskije awialinii), ist die größte russische Fluggesellschaft mit Sitz in Moskau und Drehkreuz auf dem Flughafen Moskau-Scheremetjewo. Aeroflot war zu Zeiten der Sowjetunion mehrere Jahrzehnte lang die größte Fluggesellschaft der Welt. Als Staatsunternehmen befindet sich Aeroflot weiterhin mehrheitlich im Eigentum des russischen Staates, die Mitgliedschaft in der Luftfahrtallianz SkyTeam wurde nach der russischen Invasion in die Ukraine im April 2022 suspendiert. Die Fluggesellschaft Pobeda ist eine 100-prozentige Tochter der Aeroflot.

Geschichte

Anfangsjahre

Der 9. Februar 1923 wird offiziell als Geburtsdatum der russischen Zivilluftfahrt angesehen. Der Rat für Arbeit und Verteidigung gab an diesem Tag eine Entschließung heraus, die die Verwaltung der zentralen Luftflotte bevollmächtigte, die technische Überwachung von Fluggesellschaften und die Gründung eines Zivilluftfahrt-Rates vorzunehmen. Am 8. März 1923 wurde in der jungen Sowjetunion der „Verein der Luftfahrtfreunde“ gegründet, der es sich zum Ziel machte, Geldmittel für den Bau von Flugzeugen zu sammeln und die Vorteile der Luftfahrt zu propagieren. Am 17. März fand die konstituierende Versammlung der „Aktiengesellschaft Dobroljot“ (russisch Добролёт), der ersten Luftfahrtgesellschaft der Sowjetunion, statt. Neben den Vereinsmitgliedern kauften auch Funktionäre die zum Preis von je 1,05 Rubel emittierten Aktien. Lenin soll 60 Aktien gekauft haben.

Im selben Jahr wurden die ukrainische Luftfahrtgesellschaft „Ukrwosduchput“ sowie die kaukasische „SakAvia“ gegründet. Durch Parolen wie etwa „Wer nicht Aktionär von Dobroljot ist, der ist auch kein Bürger der Sowjetunion“ eingeschüchtert, spendeten die Arbeiter ihren Lohn und die Bauern ihre Erzeugnisse an den Verein unter Vorsitz von Feliks Dzierżyński und Michail Frunse oder kauften Aktien von Dobroljot.

Für die erste Flotte der neuen Luftfahrtgesellschaft wurden in Deutschland 15 Flugzeuge vom Typ Junkers F 13 gekauft. Die erste Linie von Moskau nach Nischni Nowgorod wurde am 15. Juli 1923 mit einer F 13, gesteuert von J. N. Moissejew, eröffnet. Ein großer Anteil ausländischer Typen, vor allem deutsche und US-amerikanische, sollten noch bis weit in die 1930er Jahre hinein das Bild der zivilen Luftfahrt der Sowjetunion prägen. Mit der AK-1 flog 1924 der erste einheimische Flugzeugtyp bei Dobroljot. Auslandsflüge konnte die Gesellschaft immer noch nicht ausführen und so verlängerte die Regierung der Sowjetunion den Vertrag mit der deutsch-russischen Fluggesellschaft Deruluft für Flüge von Moskau über Königsberg nach Berlin.

Am 29. Oktober 1930 fusionierte Dobroljot mit der Aktiengesellschaft Ukrwosduchput, die 1925 die SakAvia übernommen hatte, zur „Allunionsvereinigung der Zivilluftflotte“ (WO GWF).

Nach Entstehen der Aeroflot

Am 25. Februar 1932 wurde die WO GWF zur „Hauptverwaltung der Zivilluftflotte“ (GU GWF) umgewandelt und ihr sämtliche zivilfliegerische Aktivitäten des Landes unterstellt mit Ausnahme der Polarluftflotte (Poljarnaja Awiazija), für die die Hauptverwaltung Nördlicher Seeweg verantwortlich zeichnete. Die mittlerweile zu einem riesigen Verband der zivilen Luftfahrt angewachsene GU GWF erhielt am 5. März gleichen Jahres als Kurzbezeichnung den Namen „Aeroflot“. Die Flotte der Fluggesellschaft zählte nun über 100 aktive Flugzeuge, darunter einige sowjetische wie ANT-9 und K-5. Einer der wichtigsten Flugzeugtypen der Aeroflot war ab 1939 die in mehreren tausend Exemplaren produzierte Li-2, eine Lizenzversion der DC-3. Bis 1940 war das Streckennetz der Aeroflot auf 138.700 km angewachsen, auf denen in jenem Jahr 400.000 Passagiere und 58.400 t Fracht befördert wurden. Während des Zweiten Weltkrieges wurden sämtliche Aktivitäten in den Dienst des Militärs gestellt. So wurden Transportflüge zur Versorgung des eingeschlossenen Leningrad oder von Partisanen im deutschen Hinterland ebenso durchgeführt wie das Absetzen von Luftlandetruppen oder Verwundetentransporte. Von 1941 bis 1945 beförderte Aeroflot solchermaßen 4,5 Mio. Personen sowie etwa 400.000 t Fracht.

In den Jahren nach Kriegsende sonderte Aeroflot ihre bis dahin genutzten Flugzeugtypen wie die Li-2 aus und ersetzte sie durch neuentwickelte Typen wie Il-12 oder Il-14. Im Jahr 1956 setzte die Gesellschaft als eine der ersten weltweit mit der Tu-104 ein ziviles Strahlverkehrsflugzeug ein. Weitere Meilensteine stellen die Einführung der Turboprop-Verkehrsflugzeuge Tu-114 und Il-18 Ende der 1950er Jahre dar. In großer Zahl wurden ab den 1960er Jahren die Tu-134 und Il-62 in den Bestand aufgenommen.

Die Aeroflot, mit rund 3000 Flugzeugen in den 1960er-Jahren größte Fluggesellschaft der Welt, ermöglichte es Sowjetbürgern, sehr günstig zu reisen. Die Tickets waren teils günstiger als eine Bahnfahrt und der Spiegel schrieb 1967, mit einem Korb Kirschen, den man schwarz in Moskau verkaufte, hätte man das Ticket von der Krim nach Moskau amortisieren können. Die Flüge waren insgesamt auch signifikant kürzer als zum Beispiel in den USA. Gemäß Sommerflugplan 1966 fanden täglich 1.700 Flüge statt; insgesamt flogen im Jahr 1966 48 Millionen Passagiere mit der Aeroflot, deren Liniennetz 565.000 Kilometer umfasste.

Im Jahr 1975 begann Aeroflot den Flugbetrieb des Überschallverkehrsflugzeuges Tu-144, der knapp drei Jahre später wieder eingestellt wurde.

Die Flotte der Aeroflot erreichte bis mehr als 10.000 Flugzeuge, davon etwa 700 größere Verkehrsflugzeuge, sie versorgte das Land flächendeckend. Im Jahr 1982 umfasste allein das Inlandroutennetz rund 1 Mio. Kilometer mit 3600 angeflogenen Zielen. Die Transportleistung betrug in jenem Jahr 500 Mio. Passagiere und 14 Mio. Tonnen Fracht. Im Ausland wurden 111 Ziele in 90 Ländern angeflogen. Die Aeroflot betrieb auch Hubschrauber und Agrarflugzeuge wie z. B. die Mi-6 oder An-2.

Aeroflot-Filialen waren während des Kalten Krieges Anlaufstellen für Kuriere und Verbindungsleute der sowjetischen Geheimdienste und gemäß Schätzungen zu über 50 Prozent mit Personal aus ausgebildeten KGB-, aber vor allem GRU-Agenten besetzt. Die Aeroflot-Beschriftung diente auch als Tarnung von militärischen Transportflugzeugen, Aufklärungsflugzeugen und Versuchsflugzeugen, die auf Grundmustern basierten (zum Beispiel Il-18, Il-76) die auch wirklich im Einsatz der Aeroflot waren. Die Flugzeuge der Gesellschaft fertigten zudem strategische Luftaufnahmen an. Bei der Privatisierung der Gesellschaft sei die Durchtränkung der Gesellschaft mit dem Geheimdienstnetzwerk und dessen mächtigen Interessen laut Alex Goldfarb als eine besondere Herausforderung während des Kaufs von Beteiligungen durch Boris Beresowski erkannt worden. Der durch die Fürsprache von Beresowski eingesetzte Manager Nikolai Gluschkow berichtete, er hätte bei einem Personalbestand von 14.000 Mitarbeitern im Jahr 1996 den Geheimdiensten einfach für jene 3000 Mitarbeiter, welche ihm gar nicht operationell unterstanden, Rechnungen für deren Gehälter versendet.

Zerfall der Sowjetunion

Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 ging auch der Zerfall der Aeroflot und ihrer Flotte von über 5.000 Flugzeugen einher. Zahlreiche Gesellschaften wurden regional selbständig und bildeten hunderte Einzelgesellschaften. Einzelne daraus hervor gegangene Gesellschaften konkurrieren heute mit der Aeroflot. Seit 1992 ist diese eine offene Aktiengesellschaft und im RTS-Index gelistet. 1993 richtete sie sich neu aus und benannte sich in „Aeroflot – Russian International Airlines“ (ARIA) um.

Seit dem 14. April 2006 ist Aeroflot Mitglied der Luftfahrtallianz SkyTeam, der beispielsweise auch Air France angehört. Zu diesem Zeitpunkt war sie die erste russische Fluggesellschaft in einer weltweiten Allianz. Im Februar 2010 wurde bekannt, dass Aeroflot binnen zwei Jahren mit Rossija sowie weiteren fünf kleineren russischen Regionalfluggesellschaften unter der Marke Aeroflot fusionieren soll: Vladivostok Avia, Kavminvodyavia, Orenair, Saravia und SAT Airlines.

Am 30. März 2014 musterte Aeroflot ihre letzten von ehemals sechs Iljuschin Il-96-300 aufgrund deren bereits länger bemängelten Unwirtschaftlichkeit aus.

In den Jahren 2014 und 2015 flog die Aeroflot Verluste ein im Zusammenhang mit der Rubel-Abwertung und Wirtschaftskrise. 2016 schrieb die Gesellschaft wieder Gewinn, unter anderem nach einer Passagierzunahme um 10 Prozent nach der Einstellung der Flüge von Transaero.

Bei Antritt des neuen CEO Michail Polubojarinow 2020 wurde ein Wachstum von 60 Millionen Passagieren der Gruppe im 2020 auf 130 Millionen 2028 angepeilt. Aeroflot sollte dabei die internationale Premium-Airline sein, während ein Teil der Aeroflot-Strecken günstiger von Pobeda übernommen werden sollten.

Am 6. März 2022, gut 10 Tage nach dem Russischen Überfall auf die Ukraine, stelle Aeroflot den Flugbetrieb ins Ausland ein. Die beiden CEOs von Aeroflot und Pobeda traten zurück.

Am 11. April 2022 wurde die Gesellschaft auf die als „Schwarze Liste“ bezeichnete EU-Flugsicherheitsliste gesetzt und ihr damit der Betrieb in der EU untersagt. Grund dafür ist, dass die russische Föderale Agentur für Lufttransport russischen Gesellschaften erlaubt, ausländische Luftfahrzeuge ohne gültiges Lufttüchtigkeitszeugnis zu betreiben. Am 27. April 2022 wurde die Skyteam-Mitgliedschaft „vorübergehend suspendiert“.

Vor dem Krieg hatte Aeroflot 56 Länder angeflogen, im Mai 2022 noch 13 Länder. Für die Zeit nach Sommer 2022 wurde zu diesem Zeitpunkt erwartet, dass Aeroflot einen Teil der Flotte als Ersatzteilspender verwenden werde. Im ersten Halbjahr 2022 beförderte Aeroflot 17 Millionen Passagiere, 7,4 % weniger als im Vorjahr.

Flugziele

Aeroflot bedient ein dichtes Netz an Verbindungen innerhalb Russlands. Bis März 2022 flog Aeroflot darüber hinaus zahlreiche europäische Metropolen wie beispielsweise London, Madrid, Paris, Rom und Wien an. Des Weiteren wurden mehrere Langstreckenziele, darunter Bangkok, Hongkong, Peking, Los Angeles, Havanna und Tokio angeflogen.

In Deutschland wurden Berlin Brandenburg, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, München, Stuttgart und Hannover angesteuert, während in Österreich neben Wien saisonal auch Salzburg und Innsbruck und in der Schweiz Zürich und Genf bedient wurden.

Flotte

Aktuelle Flotte

Mit Stand Oktober 2023 besteht die Flotte der Aeroflot aus 171 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 7,7 Jahren:

Flugzeugtyp Anzahl bestellt Anmerkungen Sitzplätze
(Business/Comfort/Economy)
Durchschnittsalter

(Oktober 2023)

Airbus A320-200 52 fünf inaktiv; 47 mit Winglets ausgestattet; 140 (20/-/120)

158 (8/-/150)

8,3 Jahre
Airbus A320neo 6 einer inaktiv 156 (12/-/144) 2,8 Jahre
Airbus A321-200 32 sechs inaktiv; 25 mit Winglets ausgestattet; 170 (28/-/142)
183 (16/-/167)
7,9 Jahre
Airbus A321neo 3 196 (12/-/184) 2,6 Jahre
Airbus A330-300 12 fünf inaktiv 296 (28/-/268)
300 (36/-/264)
302 (34/-/268)
11,6 Jahre
Airbus A350-900 7 einer inaktiv 316 (28/24/264) 2,9 Jahre
Boeing 737-800 37 drei inaktiv; mit Winglets ausgestattet; 158 (20/-/138)

164 (8/6/150)
168 (12/6-/150)

7,8 Jahre
Boeing 777-300ER 22 drei inaktiv; 402 (30/48/324) 7,8 Jahre
Irkut MS-21 50 Zulauf zwischen 2020 und 2026 geplant 169 (16/-/153)
Gesamt 171 50 7,7 Jahre

Um hohe Importsteuern für im Ausland hergestellte Flugzeuge (die die deutliche Mehrheit der Flotte ausmachen) zu vermeiden, lässt Aeroflot ihre Airbus- und Boeing-Flugzeuge auf den Bermudas registrieren. Deren Luftfahrzeugkennzeichen beginnen daher mit den entsprechenden Staatszugehörigkeitszeichen VP-B oder VQ-B anstelle der mit RA- beginnenden für in Russland registrierte Flugzeuge.

Eine neue Lackierung wurde im Jahr 2020 erstmals an einem Airbus A350 von Aeroflot angebracht. Die Grundfarbe ist weiß und der Schriftzug „Aeroflot“ wurde vergrößert.

Ehemalige Flugzeugtypen

Eigentümerstruktur der Fluggesellschaft

Die Fluggesellschaft Aeroflot befindet sich mit einer von knapp 51,2 % bis ins Jahr 2020 auf über 57 % angestiegenen Beteiligung mehrheitlich im Besitz des russischen Staates (Rosimuschtschestwo). Weitere größere Teile der Aktien halten oder hielten der russische Zentralverwahrer NRD (34,6 %), Aeroflot Finance (4,5 %), Aviakapital Service (1,75 %) und Rostec (1,5 %). Außerdem sind über 11.000 russische Privatanleger an der Aeroflot-Gruppe beteiligt. Knapp 41 % der Aktien wurden Anfang 2020 unter anderem an der Moskauer Börse gehandelt. Das Grundkapital der Fluggesellschaft beträgt gut 1,11 Mrd. Rubel.

Aeroflot-Gruppe

Aeroflot hat zahlreiche Beteiligungen an russischen Fluggesellschaften und Firmen, die im Bereich der Luftfahrt tätig sind. Neben den 100%igen Tochterfluggesellschaften Donavia, Orenair und Pobeda hält die Aeroflot-Gruppe Mehrheitsanteile an Rossija (75 % minus eine Aktie) und Aurora (51 %). Andere Mehrheitsbeteiligungen bestehen am Anbieter von u. a. Bordverpflegung Aeromar (51 %, zusammen mit LSG Sky Chefs) und am Verwaltungsunternehmen Scherotel (100 %), welches das Flughafenhotel Novotel und Loungen in den Terminals D, E und F am Flughafen Scheremetjewo betreut. Die 100%ige Tochter A Technics bietet mit eigenen Hangars an den Flughäfen Moskau-Wnukowo und Orenburg Wartungsdienstleistungen für Flugzeuge an. Ebenso verfügt Aeroflot über 100 % der Anteile an der eigenen Aeroflot-Flugschule unweit des Flughafens Scheremetjewo. Die Finanztochter Aeroflot Finance gehört der Gruppe zu 99,99 %. Diese hält ebenfalls Anteile an Aeroflot und verkaufte im September 2017 4,84 % an der Fluggesellschaft.

Am 21. September 2021 befanden sich 352 Flugzeuge in der Flotte der Gruppe, wovon 67, die Suchoi Superjet, russischer Bauart waren.

Zwischenfälle

Die Unfall-Datenbank von AirDisaster.com listet seit 1953 insgesamt 127 Unfälle auf, in die Maschinen der Aeroflot verwickelt waren. Insgesamt kamen dabei 6.875 Menschen an Bord der Maschinen sowie 20 Menschen am Boden ums Leben.

In der Unfall-Datenbank von Aviation Safety Network gibt es keinen vollständigen Gesamtüberblick über Aeroflot-Unfälle in der gesamten Sowjetunion.

Bei der Einordnung dieser Zahlen ist jedoch zu berücksichtigen, dass die sowjetische Luftfahrt eine völlig andere Struktur hatte als im Westen üblich. Die Aeroflot umfasste die komplette zivile Luftfahrt sowie einen Teil der militärischen Flugzeuge, zeitweise trugen etwa 10.000 Flugzeuge des zivilen Fluggeräts den Namen Aeroflot. Viele Piloten waren Offiziere der Reserve, und insgesamt war diese Fluggesellschaft sehr eng mit den sowjetischen Luftstreitkräften verwoben. Beispiele für Unfälle:

Bis 1991

Hier sind Unfälle aufgeführt, von denen Flugzeuge mit sowjetischen Luftfahrzeugkennzeichen (CCCP-Hinweis: kyrillische Buchstaben, entsprechen lat. / gesprochen wie SSSR) betroffen waren. Solche mit russischen Kennzeichen (RA-) werden im Folgeabschnitt erwähnt.

  • Am 18. Dezember 1943 stürzte eine Douglas DC-3/C-47A-25-DL der sowjetischen Aeroflot (Luftfahrzeugkennzeichen CCCP-L825) bei Schneefall und niedrigen Wolken einen Kilometer südwestlich von Ramenye (Region Kalinin, Sowjetunion) auf eine Wiese. Von der Maschine aus sollten Versorgungsgüter für Partisanen abgeworfen werden, jedoch wurde das Zielgebiet in schlechtem Wetter nicht gefunden. Alle 14 Insassen, fünf Besatzungsmitglieder und 9 Passagiere, wurden getötet.
  • Am 4. Dezember 1945 wurde eine Douglas DC-3/C-47B-10-DK der Aeroflot (CCCP-L950) während eines nächtlichen Anflugs bei Nebel und niedrigen Wolken gegen den Mast eines Radiosenders geflogen. Die Maschine stürzte nahe dem Flughafen Novosibirsk-Severny (Sowjetunion) ab. Bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) wurden alle 16 Insassen getötet, vier Besatzungsmitglieder und 12 Passagiere.
  • Am 5. März 1947 entschieden sich die Piloten einer Douglas DC-3/C-47B-10-DK der Aeroflot (CCCP-L952) auf dem Flug von Tiflis nach Moskau, die Strecke abzukürzen und über den Hauptkamm des Kaukasus (Sowjetunion) zu fliegen. Die Maschine flog in Wolken ein und prallte gegen einen Berghang. Durch diesen CFIT (Controlled flight into terrain) wurden alle 23 Insassen getötet, vier Besatzungsmitglieder und 19 Passagiere. Das Wrack wurde erst ein Vierteljahr später zufällig gefunden, am 20. Juni 1947.
  • Am 22. April 1947 musste eine Douglas DC-3/C-47 der Aeroflot (CCCP-L1204) nach einem doppelten Triebwerksausfall mitten in einer unbesiedelten Region in der arktischen Tundra, auf der Taimyrhalbinsel notgelandet werden. Die Notlandung überlebten alle Insassen, jedoch starben neun von ihnen auf dem Weg, um Hilfe zu holen (siehe auch Flugunfall der Douglas DC-3 CCCP-L1204 der Aeroflot).
  • Am 16. Mai 1947 wurde eine Douglas DC-3/C-47A-1-DK der Aeroflot (CCCP-L1048) bei Anflugbedingungen unter den vorgeschriebenen Wetterminima am Flughafen Chabarowsk (Sowjetunion) gegen den Turm einer Rundfunkstation geflogen und stürzte ab. Durch diesen CFIT (Controlled flight into terrain) wurden alle 22 Insassen getötet, fünf Besatzungsmitglieder und 17 Passagiere.
  • Am 12. August 1951 stürzte eine Lissunow Li-2 der Aeroflot (CCCP-L4314) nach einem zweifachen Triebwerksausfall beim Flugplatz Wiljuisk ab. Zwei der sechzehn Personen an Bord starben.
  • Am 30. April 1953 musste eine Iljuschin Il-12P der Aeroflot (CCCP-L1777) auf dem Flug von Moskau nach Kasan infolge eines Vogelschlags in der Wolga notgewassert werden. Die Notwasserung überlebten alle 23 Insassen, jedoch ertrank ein mit einem dicken Mantel bekleideter Fluggast später in dem Fluss (siehe auch Aeroflot-Flug 35).
  • Am 15. August 1958 verunglückte eine Tupolew Tu-104 der Aeroflot (CCCP-L5442) auf dem Flug von Chabarowsk nach Irkutsk, wobei alle 64 Insassen starben. Die Piloten waren in eine Zone mit Schlechtwetterbedingungen eingeflogen. Die Maschine geriet in starke Aufwinde, wodurch es zum Triebwerksausfall und Strömungsabriss kam (siehe auch Aeroflot-Flug 04).
  • Am 17. Oktober 1958 stürzte eine Tupolew Tu-104A der Aeroflot (CCCP-42362) auf dem Flug zwischen Peking und Moskau-Wnukowo nach der Zwischenlandung auf dem Flughafen Omsk bei Kanasch, Sowjetunion ab. Alle 71 Fluggäste sowie die neunköpfige Besatzung kamen ums Leben. Die Maschine stieg aus einer Höhe von etwa 10.000 m beim Durchfliegen eines starken Aufwindes unerwartet auf ca. 12.000 m und geriet in einen unkontrollierbaren Flugzustand. Durch den daraufhin zu hohen Anstellwinkel fielen beide Triebwerke aus, die Maschine sackte ab, ging in einen steilen Sturzflug über und prallte nahe km 636 der Eisenbahnstrecke Moskau-Kasan mit hoher Geschwindigkeit auf den Boden (siehe auch Flugunfall bei Kanasch).
  • Am 16. November 1959 verunglückte eine Antonow An-10 der Aeroflot (CCCP-11167) auf dem Inlandslinienflug von Moskau bei der Landung auf dem Flughafen Lwiw, wobei alle 40 Insassen starben. Der Absturz ereignete sich, weil der Anstellwinkel am Höhenleitwerk unter den herrschenden Vereisungsbedingungen überkritische Werte erreichte. Nach dem Ausfahren der Landeklappen senkte die Maschine ihre Nase und ging in einen Sturzflug über, aus dem sie aufgrund der geringen Flughöhe nicht mehr abgefangen werden konnte (siehe auch Aeroflot-Flug 315 (1959)).
  • Am 26. Februar 1960 verunglückte eine Antonow An-10 der Aeroflot (CCCP-11180) auf dem Inlandslinienflug von Moskau bei der Landung auf dem Flughafen Lwiw, wobei 32 der 33 Insassen starben. Der Absturz ereignete sich, wie schon im Vorjahr bei einer baugleichen Maschine auf einem Flug mit der gleichen Flugnummer, weil der Anstellwinkel am Höhenleitwerk unter den herrschenden Vereisungsbedingungen überkritische Werte erreichte. Nach dem Ausfahren der Landeklappen senkte die Maschine ihre Nase und ging in einen Sturzflug über, aus dem sie aufgrund der geringen Flughöhe nicht mehr abgefangen werden konnte (siehe auch Aeroflot-Flug 315 (1960)).
  • Am 10. Dezember 1960 verunglückte eine Antonow An-2T der Aeroflot (CCCP-33181), mit der ein Flug von Semipalatinsk nach Abai durchgeführt wurde. Die Maschine war ohne einen gültigen meteorologischen Bericht gestartet und traf entlang der Flugstrecke auf sehr schwierige Wetterbedingungen. Als 45 Kilometer vom Startflughafen eine Kehrtwende für die Umkehr nach Semipalatinsk geflogen wurde, bewegten sich mehrere Passagiere in den hinteren Rumpfbereich zur Bordtoilette. Hierdurch kam es zu einer Schwerpunktverlagerung, die zu einem Strömungsabriss und schließlich zum Absturz der Maschine führte. Alle 12 Insassen kamen ums Leben (siehe auch Aeroflot-Flug 11).
  • Am 16. März 1961 musste eine Tupolew Tu-104B der Aeroflot (CCCP-42438) nahe dem Flughafen Swerdlowsk-Kolzowo notlanden. In einer Höhe von etwa 150 Metern fiel kurz nach dem Start das rechte Triebwerk aus. Die Piloten stellten jedoch versehentlich das linke Triebwerk ab. Ohne Triebwerksleistung kam es zur Notlandung auf einem kleinen gefrorenen See, über den die Maschine 870 Meter weit rutschte und dann mit Bäumen und einem Haus kollidierte. Fünf der 51 Insassen und zwei Personen am Boden kamen dabei ums Leben (siehe auch Aeroflot-Flug 068).
  • Am 17. Dezember 1961 berührte auf einem Flug einer Iljuschin Il-18 der Aeroflot (CCCP-75654) von Moskau nach Sotschi einer der Piloten versehentlich in Reiseflughöhe den Hebel zur Aktivierung der Landeklappen. Die Klappen wurden daraufhin auf 40 Grad vollausgefahren, wodurch es zum Kontrollverlust und Absturz kam. Alle 59 Insassen der Maschine starben (siehe auch Aeroflot-Flug 245).
  • Am 27. Januar 1962 stürzte eine Antonow An-10A der Aeroflot (CCCP-11148) einen Kilometer südwestlich des Flughafens Uljanowsk-Baratajewka (Sowjetunion) ab. Auf dem Flug zum Nachtflug-Training ging kurz nach dem Abheben der Propeller Nr. 4 (rechts außen) in den Umkehrschub, woraufhin die Maschine 1090 Meter hinter der Startbahn aufschlug. Von den 14 Insassen wurden 13 getötet, es überlebte nur einer der Auszubildenden; die vier Ausbilder sowie neun Pilotenanwärter kamen ums Leben.
  • Am 30. Juni 1962 stürzte eine Tupolew Tu-104 der Aeroflot (CCCP-42370) auf dem Flug von Belaja nach Omsk nahe Krasnojarsk ab, wobei alle 84 Personen an Bord getötet wurden. Während offizielle Stellen von einem Absturz nach einem Brand im Cockpit berichteten, ließen physische Befunde auf einen versehentlichen Abschuss schließen (siehe auch Aeroflot-Flug 902)
  • Am 6. Juli 1962 kam es bei einer Iljuschin Il-14 der Aeroflot (CCCP-91554) auf dem Flug von Buxoro nach Taschkent zur Bruchlandung nach einem Triebwerksausfall, wobei 11 der 38 Insassen starben (siehe auch Aeroflot-Flug 40).
  • Am 8. Februar 1963 stürzte eine Antonow An-10A der Aeroflot (CCCP-11193) 10 Kilometer östlich des Flughafens von Syktywkar (Sowjetunion) in einen Wald. Die Maschine war auf einem nächtlichen Prüfungsflug im Endanflug, als die Triebwerke 1, 2 und 3 wegen Vereisung der Triebwerkseinläufe ausfielen. Es kam zum Strömungsabriss und Absturz, wobei alle 7 Besatzungsmitglieder, die einzigen Insassen, ums Leben kamen.
  • Am 26. Februar 1963 musste eine Iljuschin Il-18W der Aeroflot (CCCP-75732) auf dem gefrorenen Meer der Jemlinskaja-Bucht notlanden. Durch eine undichte Leitung in Triebwerk Nr. 2 war heiße Luft entwichen, die auf weitere Leitungen traf, die für Elektrik, Treibstoffversorgung und die Segelstellung zuständig waren. Dadurch fielen Triebwerke Nr. 1 und Nr. 2 aus, deren Propeller auch nicht in Segelstellung gebracht werden konnten, sondern ins sogenannte „Windmilling“ gerieten; außerdem brach ein Feuer aus. Obwohl mindestens drei Insassen sich nach der Notlandung aus eigenen Kräften aus der Maschine befreien konnten, starben letztlich alle 10 Insassen, da in dem Gebiet Temperaturen von −18 °C herrschten und die Maschine erst nach sechs Tagen gefunden wurde (siehe auch Flugunfall der Iljuschin Il-18 CCCP-75732 der Aeroflot).
  • Am 4. April 1963 schaltete das Triebwerk Nr. 4 einer Iljuschin Il-18W der Aeroflot (CCCP-75866) auf einem Flug von Moskau nach Krasnojarsk in einer Flughöhe von 8.000 Metern in die Schubumkehr, was so viel Luftwiderstand erzeugte, dass die Piloten die Kontrolle über die Maschine verloren. Die Maschine stürzte bei Urachtscha in Tatarstan zu Boden, wobei alle 67 Insassen starben (siehe auch Aeroflot-Flug 25).
  • Am 2. Januar 1965 verunglückte eine Lissunow Li-2 der Aeroflot (CCCP-63842) kurz nach dem Start vom Flughafen Derweze, weil aufgrund einer Fehlbedienung der Treibstoffanlage ein leerer Tank für den Antrieb der Triebwerke ausgewählt wurde. Bei dem Unfall kamen alle 24 Personen an Bord ums Leben (siehe auch Aeroflot-Flug 112).
  • Am 1. Januar 1966 kam es bei einer Iljuschin Il-14P der Aeroflot (CCCP-61618) im Reiseflug von Magadan nach Petropawlowsk zu einem Triebwerksausfall. Da die Höhe nicht gehalten werden konnte, schlug der Copilot eine Notlandung im Schnee vor. Der Kapitän lehnte dies jedoch ab. Die Maschine flog in die Flanke des Berges Yurchik, 60 Kilometer nordwestlich Petropawlowsk-Kamtschatski. Alle 23 Insassen, 5 Besatzungsmitglieder und 18 Passagiere, kamen dabei ums Leben (Flugunfall der Iljuschin Il-14 CCCP-61618 der Aeroflot).
  • Am 14. Januar 1966 verunglückte eine Antonow An-2 der Aeroflot (CCCP-02185) auf dem Flug vom Sowchos Kommunism zum Flughafen Samarqand. Der Flugkapitän war von der vorgeschriebenen Flugroute abgewichen, zumal er in Eile war, da sich seine Frau im Krankenhaus und seine Kinder unbeaufsichtigt zu Hause befanden. Die Flugsicherung wies ihn an, eine Umleitung zu fliegen, für die vom Fluginformationsdienst nur unpräzise und fehlerhafte Wetterangaben vorlagen. Beim Flug entlang eines Gebirgszuges verlor die Maschine durch katabatische Winde an Höhe und kollidierte mit einem Berg, wobei alle 11 Insassen starben (siehe auch Aeroflot-Flug 330).
  • Am 23. April 1966 verunglückte eine Iljuschin Il-14P der Aeroflot (CCCP-61772) auf dem Flug von Baku nach Machatschkala, nachdem Probleme mit beiden Triebwerken aufgetreten waren. Bei dem Unfall wurden alle 33 Insassen getötet. Da die Maschine weitgehend intakt aus dem Kaspischen Meer gehoben wurde, gingen die Unfallermittler davon aus, dass die Piloten nach dem Triebwerksausfall eine Notwasserung vorgenommen hatten (siehe auch Aeroflot-Flug 2723).
  • Am 7. September 1966 stieß ein Passagier einer Antonow An-2 der Aeroflot (CCCP-79816) auf dem Flug von Duschanbe nach Murghob im Flug versehentlich eine Dose Aceton um, welches sich daraufhin entzündete. Die Maschine flog zu diesem Zeitpunkt durch einen Canyon, in dem eine Notlandung praktisch unmöglich war. Der Flugkapitän versuchte dennoch, eine 180-Grad-Kurve für eine Landung zu fliegen. Das Manöver misslang, die Maschine kollidierte mit einem Kamm des Canyons und stürzte ab, woraufhin alle sechs Insassen starben (siehe auch Flugunfall der Antonow An-2 CCCP-79816 der Aeroflot).
  • Am 16. November 1967 stürzte eine Iljuschin Il-18W der Aeroflot (CCCP-75538) kurz nach dem Start zum Flughafen Taschkent drei Kilometer östlich des Flughafens Jekaterinburg auf einen Acker. Nach dem Abheben war ein Triebwerksbrand entstanden; der betreffende Propeller konnte jedoch nicht in Segelstellung gebracht werden. Durch den erhöhten Luftwiderstand in Verbindung mit dem maximalen Startgewicht kam es in einer Höhe von 200 Meter zum Kontrollverlust und Absturz. Keiner der 99 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder überlebte den Absturz.
  • Am 7. März 1968 stürzte eine Tupolew Tu-124 der Aeroflot (CCCP-45019) kurz nach dem Start vom Flughafen Wolgograd ab, nachdem die Piloten versehentlich die Störklappen aktiviert hatten. Bei dem Zwischenfall wurde von 49 Menschen an Bord eine Person, der Navigator, getötet (siehe auch Aeroflot-Flug 3153).
  • Am 8. August 1968 verunglückte eine Antonow An-10A der Aeroflot (CCCP-11172) auf dem Flughafen Mirny (Sowjetunion). Als während des Landeanflugs das Fahrwerk ausgefahren wurde, fiel das linke Hauptfahrwerk zu Boden. Die Piloten entschlossen sich zu einer Notlandung auf einem unbefestigten Streifen am Flughafen. Nach dem Aufsetzen drehte die Maschine nach links und kollidierte mit einem Fahrzeug. Das Flugzeug wurde irreparabel beschädigt. Alle Insassen überlebten den Unfall.
  • Am 12. Oktober 1969 wurde eine Antonow An-10 der Aeroflot (CCCP-11169) auf dem Flughafen Mirny (Sowjetunion) bei der Landung vor der verschobenen Landeschwelle auf der verschneiten Landebahn aufgesetzt. Dabei wurde das Flugzeug irreparabel beschädigt. Alle Insassen überlebten den Unfall.
  • Am 1. April 1970 stürzte eine Antonow An-24B der Aeroflot (CCCP-47751) nach einem Zusammenstoß mit zwei Wetterballons ab, wobei alle 45 Insassen starben (siehe auch Aeroflot-Flug 1661).
  • Am 15. Mai 1970 stürzte eine Antonow An-10A der Aeroflot (CCCP-11149) auf einem Trainingsflug am Flughafen Chișinău ab. Beim Durchstarten waren zwei der vier Triebwerke abgestellt. Dabei war das Flugzeug außer Kontrolle geraten. Alle 11 Besatzungsmitglieder, die einzigen Insassen, wurden getötet.
  • Am 8. August 1970 unternahmen die Piloten einer Antonow An-10A der Aeroflot (CCCP-11188) eine Notlandung in einem Feld 38 Kilometer nördlich vom Flughafen Chișinău, nachdem es im Flug von Winnyzja nach Simferopol zu einem uneingedämmten Triebwerksschaden und Brand an Triebwerk Nr. 4 gekommen war. Bei der Notlandung brach ein Teil des Kabinenbodens ein, wodurch ein Passagier so schwer verletzt wurde, dass er auf dem Weg ins Krankenhaus verstarb. Die übrigen 113 Insassen überlebten (siehe auch Aeroflot-Flug 888).
  • Am 31. März 1971 verunglückte eine Antonow An-10 der Aeroflot (CCCP-11145) beim Landeanflug auf den Flughafen Luhansk. Wegen Strukturversagens (Verlust des rechten Außenflügels) stürzte die Maschine 13 Kilometer südwestlich des Zielflughafens ab. Alle 65 Insassen (acht Mann Besatzung und 57 Passagiere) kamen bei dem Unfall ums Leben.
  • Am 10. Oktober 1971 stürzte eine Tupolew Tu-104 auf dem Flug von Moskau nach Simferopol kurz nach dem Start wegen einer Bombenexplosion ab, wobei alle 25 Insassen starben (siehe auch Aeroflot-Flug 773).
  • Am 12. Oktober 1971 brach an einer Antonow An-10A der Aeroflot (CCCP-11137) bei der Landung auf dem Flughafen Chișinău das Hauptfahrwerk zusammen. Das Flugzeug wurde irreparabel beschädigt. Alle Insassen überlebten den Unfall.
  • Am 4. Mai 1972 verunglückte eine Jakowlew Jak-40 der Aeroflot (CCCP-87778) beim Landeanflug auf Bratsk. Als Ursache wurden die Witterungsbedingungen angegeben, von denen die Besatzung überrascht wurde (siehe auch Aeroflot-Flug W-608).
  • Am 18. Mai 1972 stürzte eine Antonow An-10A der Aeroflot (CCCP-11215) 24 Kilometer vor dem Zielflughafen Charkiw bei gutem Wetter ab, nachdem beide Tragflächen abgebrochen waren. Alle 122 Personen an Bord der vollbesetzten Maschine wurden getötet, sieben Besatzungsmitglieder und 115 Passagiere. Es war der folgenschwerste Unfall einer An-10. Das elf Jahre alte Flugzeug hatte erst 15.483 Flugstunden und 11.105 Flüge absolviert. Als Ursache wurden Ermüdungsbrüche an der Rumpf- und Tragflächenstruktur festgestellt. Nach weiteren Untersuchungen an anderen An-10, bei denen sich ebenfalls derartige Schäden zeigten, wurde der Typ 1973 aus dem Dienst der Aeroflot genommen.
  • Am 1. Oktober 1972 stürzte eine Iljuschin Il-18W der Aeroflot (CCCP-75507) kurz nach dem Start vom Flughafen Sotschi ins Schwarze Meer, wobei alle 109 Insassen starben. Da ein Großteil der Trümmer nie geborgen wurde, konnte die Absturzursache nie geklärt werden (siehe auch Aeroflot-Flug 1036).
  • Am 13. Oktober 1972 wurde eine Iljuschin Il-62 der Aeroflot (CCCP-86671) beim Anflug auf den Flughafen Moskau-Scheremetjewo in ein Waldstück 12 Kilometer vor der Landebahn geflogen, nachdem ein Sinkflug in der Endanflugsphase aus ungeklärter Ursache bis zum Aufprall fortgesetzt wurde. Alle 174 Menschen an Bord starben (siehe auch Aeroflot-Flug 217).
  • Am 21. Januar 1973 stürzte eine Antonow An-24 der Aeroflot (CCCP-46276) im Distrikt Bolshesosnovsky nach einem Zusammenstoß mit einem unbekannten Objekt ab, vermutlich einem Wetterballon. Die Maschine war auf einem Linienflug von Krasnodar nach Perm, als sie aus einer Höhe von 5400 Metern abstürzte. Dabei starben alle 39 Insassen.
  • Am 19. Februar 1973 unterschritt eine aus Moskau-Scheremetjewo kommende Tupolew Tu-154 (CCCP-85023) der Aeroflot während des Anflugs auf die Landebahn 25 (heute Landebahn 24) am Flughafen Prag den Gleitpfad und schlug 467 Meter vor der Bahn mit dem Bugrad zuerst auf dem Boden auf. Anschließend brach in dem Flugzeugwrack ein Feuer aus. Von den 100 Insassen kamen 66 ums Leben, vier von 13 Crewmitgliedern und 62 von 87 Passagieren.
  • Am 28. Februar 1973 stürzte eine Jakowlew Jak-40 der Aeroflot (CCCP-87602) kurz nach dem Start vom Flughafen Semipalatinsk ab. Die Absturzursache konnte nie vollständig geklärt werden. Alle 32 Insassen, drei Besatzungsmitglieder und 29 Passagiere, kamen ums Leben (siehe auch Aeroflot-Flug X-167).
  • Am 18. Mai 1973 zündete ein Flugzeugentführer in einer Tupolew Tu-104B der Aeroflot (CCCP-42411) eine Bombe, woraufhin das Flugzeug östlich des Baikalsees abstürzte. Alle 81 Insassen kamen ums Leben.
  • Am 9. Juli 1973 kam es in einer Tupolew Tu-124 der Aeroflot (CCCP-45062) auf dem Flug von Kuibyschew nach Simferopol zu einem uneingedämmten Triebwerksschaden, wodurch zwei der 61 Insassen starben und das Flugzeug schwer beschädigt wurde. Nach dem Zwischenfall entstand eine Panik an Bord, wodurch die Steuerung der Maschine erschwert wurde. Der Besatzung gelang eine Notlandung auf dem Flughafen Kuibyschew (heuta Samara) (siehe auch Aeroflot-Flug 5385).
  • Am 18. August 1973 kam es bei einer Antonow An-24 (CCCP-46435) kurz nach dem Abheben vom Flughafen Baku-Bina mit Ziel Schewtschenko zum Ausfall des linken Triebwerks. Anstatt über dem Kaspischen Meer auf die Sicherheitsmindestshöhe zu steigen, flogen die Piloten eine Linkskurve und stürzten auf einem Ölbohrgelände ab. Von den 64 Insassen überlebten der Kapitän, der Flugingenieur und 6 Passagiere. (siehe auch Aeroflot-Flug A-13).
  • Am 30. September 1973 stürzte eine Tupolew Tu-104B der Aeroflot (CCCP-42506) vier Minuten nach dem Start vom Flughafen Swerdlowsk (heute Jekaterinburg) zum Flughafen Omsk zehn Kilometer südwestlich des Startflughafens in einen Wald. Offensichtlich führte ein Ausfall der Wechselstromversorgung zum Versagen beider künstlicher Horizontinstrumente und daraus resultierend zum Kontrollverlust und folgenden Absturz. Alle 108 Insassen, die acht Besatzungsmitglieder und 100 Passagiere kamen ums Leben (siehe auch Aeroflot-Flug 3932).
  • Am 13. Oktober 1973 kam es an Bord einer Tupolew Tu-104W der Aeroflot (CCCP-42486) im Flug zu einem Ausfall der Künstlichen Horizonte und der Kurskreisel aufgrund eines Stromausfalls. Weil es schon dunkel und wolkig war, verloren die Piloten die räumliche Orientierung; die Maschine stürzte 17 Kilometer nordwestlich des Zielflughafens Moskau-Domodedowo ab. Bei dem Absturz starben alle 122 Personen an Bord der Maschine, acht Besatzungsmitglieder und 114 Passagiere.
  • Am 16. Dezember 1973 stürzte eine Tupolew Tu-124W der Aeroflot (CCCP-45061) auf dem Flug von Vilnius zum Flughafen Moskau-Wnukowo durch einen Kontrollverlust infolge einer unkommandierten Verstellung der Höhenflosse bei Karacharovo ab, 16 Kilometer nördlich von Sobinka. Bei dem Unfall kamen alle 51 Insassen ums Leben, die sechs Besatzungsmitglieder und 45 Passagiere.
  • Am 23. Dezember 1973 verunglückte eine Tupolew Tu-124W der Aeroflot (CCCP-45044) auf dem Flug nach Kiew. Kurz nach dem Start vom Flughafen Lwiw löste sich eine Verdichterschaufel im linken Triebwerk, wodurch es zu heftigen Vibrationen kam, die wiederum eine Treibstoffleitung zerrissen. Daher brach ein Feuer im Rumpfheck aus. Es kam zum Absturz bei Wynnyky, 13 Kilometer östlich des Startflughafens, wobei alle 17 Insassen starben, die sechs Besatzungsmitglieder und 11 Passagiere.
  • Am 27. April 1974 explodierte kurz nach dem Start einer Iljuschin Il-18W der Aeroflot (CCCP-75559) vom Flughafen Leningrad zu einem Charterflug die Kompressorscheibe am Triebwerk Nr. 4, woraufhin Treibstoffleitungen durchtrennt wurden und das Triebwerk in Brand geriet. Den Piloten gelang es nicht mehr, den Flughafen für eine Notlandung zu erreichen. Bei dem Absturz in einem Feld starben alle 109 Insassen (siehe auch Flugunfall bei Leningrad 1974).
  • Am 2. Mai 1974 verunglückte eine Jakowlew Jak-40 der Aeroflot (CCCP-87398) beim Start in Rostow aufgrund eines zu spät eingeleiteten Startabbruchs. Einer der 38 Passagiere starb (siehe auch Aeroflot-Flug 1255).
  • Am 28. November 1976 verunglückte eine Tu-104B (CCCP-42471) kurz nach dem Start vom Flughafen Moskau-Scheremetjewo resultierend aus Kontrollverlust bei Schlechtwetter. Alle 67 Passagiere und sechs Crewpersonen kamen dabei ums Leben.
  • Am 17. Dezember 1976 wählten die Piloten einer Jakowlew Jak-40 der Aeroflot (CCCP-88208) beim Start vom Flughafen Ust-Kut die falsche Starttechnik, als sie die Landeklappen zu früh einfuhren und den Nickwinkel reduzierten. In der Dunkelheit erkannten sie den anschließenden Sinkflug der Maschine nicht. Die Jak-40 schlug 1,5 Kilometer hinter dem Flughafen auf dem Boden auf, wobei alle sieben Insassen getötet wurden (siehe auch Flugunfall der Jakowlew Jak-40 CCCP-88208 der Aeroflot).
  • Am 30. März 1977 kam es auf dem Flughafen Schdanow (nach 1989 Mariupol) zu einem Unfall, als die Piloten einer Jakowlew Jak-40 der Aeroflot (CCCP-87738) aus Dnepropetrowsk in aufsteigendem Nebel bei der Landung die Orientierung verloren. Beim Durchstarten kollidierte das Flugzeug 1,5 Kilometer vom Flughafen entfernt in einer Höhe von nur 6 Metern über dem Boden mit einem neun Meter hohen Mast, geriet in Seitenlage, stürzte auf ein Feld und fing Feuer. Durch diesen CFIT (Controlled flight into terrain) wurden 8 Insassen getötet, außerdem 20 verletzt.
  • Am 7. Oktober 1978 stürzte eine Jakowlew Jak-40 auf dem Flug von Swerdlowsk nach Qostanai kurz nach dem Start ab, wobei alle 38 Insassen starben (siehe auch Aeroflot-Flug 1080).
  • Am 23. Oktober 1978 verunglückte eine Antonow An-24 auf dem Flug von Stawropol nach Simferopol, wobei alle 26 Insassen starben. Ursächlich für den Unfall war ein Kontrollverlust infolge vereister Triebwerke, da die Enteisungsanlage während des Fluges zu spät eingeschaltet wurde (siehe auch Aeroflot-Flug 6515).
  • Am 11. August 1979 stießen auf Grund des Fehlers eines Fluglotsen zwei Aeroflot-Maschinen des Typs Tupolew Tu-134 im Luftraum von Dniprodserschynsk zusammen. Alle 178 Insassen an Bord beider Flugzeuge kamen bei dem Zusammenstoß ums Leben, darunter auch 17 Fußballspieler des damaligen sowjetischen Erstligisten Paxtakor Taschkent (siehe auch Flugzeugkollision von Dniprodserschynsk).
  • Am 29. August 1979 fuhren an einer von Kiew nach Kasan fliegenden Tupolew Tu-124 der Aeroflot (CCCP-45038) im Reiseflug die Landeklappen aus. Es kam daraufhin zum Kontrollverlust und Absturz, wobei alle 63 Insassen starben (siehe auch Aeroflot-Flug 5484)
  • Am 24. August 1981 kollidierte ein Bomber des Typs Tupolew Tu-16 siebzig Kilometer östlich Sawitinsk, Oblast Amur (Sibirien) mit einer Antonow An-24 der Aeroflot (CCCP-46653). Dabei wurden alle 6 Insassen des Bombers sowie 31 der 32 Personen an Bord der Antonow getötet. Eine Passagierin überlebte den Absturz. Ursache war mangelhafte Koordination zwischen militärischer und ziviler Flugsicherung (siehe auch Aeroflot-Flug 811).
  • Am 28. Juni 1982 verunglückte eine Jakowlew Jak-42 auf dem Flug von Leningrad nach Kiew durch einen mechanischen Defekt in der Trimmung des Höhenleitwerks. Alle 132 Insassen kamen bei dem Absturz ums Leben (siehe auch Aeroflot-Flug 8641).
  • Am 6. Juli 1982 stürzte eine Iljuschin Il-62 auf dem Flug vom Flughafen Moskau-Scheremetjewo nach Freetown in Sierra Leone ab. Sekunden nach dem Start war ein Triebwerk explodiert und hatte einen Brand im Heck der Maschine ausgelöst. Die Piloten stellten nacheinander zwei Triebwerke ab und änderten den Kurs, um zum Flughafen zurückzukehren. Bei dem Versuch, die Flughöhe zu halten, kam es zu einem Strömungsabriss und das Flugzeug stürzte ab. Von den 90 Personen an Bord starben 89 durch den Absturz, der letzte überlebende Fluggast erlag zwei Tage später seinen schweren Verletzungen (siehe auch Aeroflot-Flug 411).
  • Am 29. September 1982 kam eine Iljuschin Il-62 der Aeroflot (CCCP-86470) bei der Landung auf dem Flughafen Luxemburg-Findel nach rechts von der Landebahn 06 ab und fing Feuer, nachdem kurz vor der Landung die Schubumkehr des Triebwerks Nr. 1 versagt hatte. Die Maschine sollte von Moskau über Luxemburg nach Lima fliegen. Sieben Menschen starben, 26 wurden verletzt. Die restlichen 44 Passagiere blieben unversehrt (siehe auch Aeroflot-Flug 343).
  • Am 24. Dezember 1983 stürzte eine Antonow An-24RW der Aeroflot (CCCP-46617) nach einem Strömungsabriss beim Durchstarten nach einem misslungenen Landeanflug auf den Flughafen Leschukonskoje ab. Von den 49 Personen an Bord überlebten nur 5 den Unfall.
  • Am 11. Oktober 1984 kollidierte eine Tupolew Tu-154B-1 der Aeroflot (CCCP-85243) bei der Landung auf dem Flughafen Omsk um 5:41 Uhr (UTC+7) mit drei auf der Landebahn befindlichen Arbeitsfahrzeugen. Dabei starben 174 der 179 Menschen an Bord sowie vier Insassen der Fahrzeuge. Die Maschine sollte von Krasnodar nach Nowosibirsk über Omsk fliegen. Es war einer der schwersten Flugunfälle Russlands. Einer der Fluglotsen des Kontrollturms war eingeschlafen und hatte daher den Anfluglotsen nicht über die Fahrzeuge informiert (siehe auch Aeroflot-Flug 3352).
  • Am 4. Dezember 1984 verloren die Piloten einer Let L-410MA der Aeroflot im Anfangssteigflug nach dem Start vom Flughafen Kostroma die Kontrolle über die Maschine, nachdem sie beim Durchfliegen einer Wolkendecke wegen defekter Künstlicher Horizonte die Orientierung verloren. Es gelang ihnen, beim Austreten aus der Wolkendecke die Kontrolle über die Maschine wiederzuerlangen, jedoch flogen sie kurz darauf erneut in eine Wolkendecke ein, woraufhin es zur erneuten räumlichen Desorientierung und zum Absturz kam. Bei dem Unfall kamen alle 10 Personen an Bord ums Leben (siehe auch Aeroflot-Flug F-637).
  • Am 23. Dezember 1984 verunglückte eine Tupolew Tu-154 auf dem Flug von Krasnojarsk nach Irkutsk. Wenige Minuten nach dem Start war eine Niederdruckkomperessorscheibe in einem der Triebwerke gebrochen, die umherfliegenden Trümmer beschädigten Kraftstoffleitungen sowie die elektrischen Leitungen zu einem weiteren Triebwerk und es kam zu einem Feuer an Bord. Die Piloten versuchten, zum Flughafen Jemeljanowo zurückzukehren. Während der Notlandung stürzte das Flugzeug ab, wobei 110 der 111 Passagiere an Bord starben (siehe auch Aeroflot-Flug 3519).
  • Am 1. Februar 1985 machten die Piloten einer Tupolew Tu-134 der Aeroflot (CCCP-65910) kurz nach dem Start vom Flughafen Minsk 2 (Weißrussland) eine Notlandung in einem Wald, 10 Kilometer vom Flughafen entfernt. Kurz nacheinander waren beide Triebwerke ausgefallen, da sie abgelöste Eisklumpen von den nicht korrekt enteisten Tragflächen eingesaugt hatten. Bei dem Unfall wurden 58 Insassen getötet, 55 Passagiere und 3 Besatzungsmitglieder; 22 Insassen überlebten (siehe auch Aeroflot-Flug 7841).
  • Am 10. Juli 1985 war es während des Flugs einer Tupolew Tu-154 von Qarshi nach Sankt Petersburg nach dem Abheben auf Grund zu geringer Fluggeschwindigkeit zu Vibrationen gekommen. Die Piloten nahmen irrtümlicherweise ein Triebwerkproblem als Ursache an und zogen die Schubhebel zweimal hintereinander in den Leerlauf. Dadurch erhöhte sich der Anstellwinkel um 25°, es kam zum Strömungsabriss an den Tragflächen und einem Flammabriss an den Triebwerken. Das Flugzeug stürzte nahe Uchquduq ab, wobei alle 200 Personen an Bord starben (siehe auch Aeroflot-Flug 5143).
  • Am 17. Mai 1986 flogen die Piloten einer Jakowlew Jak-40 der Aeroflot (CCCP-87928) während eines Testfluges verbotene Kunstflugmanöver, darunter eine Fassrolle. Dabei wurden die strukturellen Belastungsgrenzen der Maschine überschritten, woraufhin diese in der Luft zerbrach und zu Boden stürzte. Bei dem Zwischenfall kamen alle fünf Insassen ums Leben (siehe auch Flugunfall der Aeroflot bei Chanty-Mansijsk).
  • Am 2. Juli 1986 musste eine Tupolew Tu-134 der Aeroflot (CCCP-65120) auf dem Flug von Syktywkar nach Moskau im Gelände notlanden, nachdem ein Feuer ausgebrochen war, wobei 54 der 92 Insassen starben. Mutmaßliche Brandquelle waren Gefahrgüter, die durch einen Passagier an Bord genommen wurden (siehe auch Aeroflot-Flug 2306).
  • Am 14. Oktober 1986 kam es bei einer Let L-410 der Aeroflot beim Start vom Flughafen Ust-Maja zu einem Strömungsabriss. Die Maschine stürzte in den Fluss Aldan und ging innerhalb von zwei bis drei Minuten komplett unter. Alle 14 Insassen überlebten den Absturz zunächst weitestgehend unverletzt, ertranken jedoch im Wrack der Maschine, da sie die Türen wegen des Wasserdrucks nicht öffnen konnten (siehe auch Aeroflot-Flug 763).
  • Am 20. Oktober 1986 verunglückte durch einen Pilotenfehler eine Tupolew Tu-134 auf dem Flug von Jekaterinburg nach Grosny. Von 94 Personen an Bord starben 70.
  • Am 12. Dezember 1986 verunglückte eine Tupolew Tu-134 am Flughafen Berlin-Schönefeld. Die Piloten flogen während des Landeanflugs irrtümlich eine gesperrte Landebahn an. Als das Flugzeug durch die tiefliegende Wolkendecke stieß, bemerkte die Besatzung ihren Irrtum, versuchte aber nicht, ein Durchstartmanöver einzuleiten, sondern änderte im letzten Moment den Kurs. Dabei streifte das Flugzeug mehrere Baumwipfel und stürzte in das angrenzende Waldstück. Von 82 Personen an Bord starben 72 (siehe auch Aeroflot-Flug 892).
  • Am 13. Januar 1990 fielen in einer Tu-134A der Aeroflot (CCCP-65951) auf dem Weg von Tjumen nach Ufa durch einen Brand in einem Frachtabteil Triebwerke und Elektrik aus. Bei der folgenden Notlandung nahe Perwouralsk (Russland) verloren 27 der 71 Insassen ihr Leben.
  • Am 23. März 1991 schoss eine aus Taschkent kommende Antonow An-24 der Aeroflot (CCCP-46472) bei der Landung in Nawoi, Usbekistan über die Bahn hinaus und fing Feuer. Die vierköpfige Besatzung sowie 34 der 63 Passagiere kamen ums Leben. Die Maschine ist für 50 Passagiere zugelassen.
  • Am 26. November 1991 verunglückte vermutlich wegen eines vereisten Höhenleitwerks eine Antonow An-24 der Aeroflot (CCCP-47823) mit 41 Menschen an Bord beim Durchstartversuch im Landeanflug auf Bugulma, Tatarstan, Russland. Niemand überlebte.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991

Hier sind Unfälle aufgeführt, von denen Flugzeuge mit russischen Luftfahrzeugkennzeichen (RA-) oder ausländischen Kennzeichen (bei geleasten Maschinen) betroffen waren. Solche mit sowjetischen Kennzeichen (CCCP-) werden im vorhergehenden Abschnitt erwähnt. In wenigen Einzelfällen wurden auch nach 1990 noch illegal die CCCP-Kennzeichen verwendet.

Seit den frühen 1990er Jahren verbesserte sich die bis dahin sehr negative Sicherheitsbilanz der Aeroflot, da aufgrund der regionalen und strukturellen (Agrarflüge etc.) Aufteilung ihre Flotte ab 1992 um ca. 98 % verkleinert wurde. Aber auch seit 1990 kam es zu etlichen Totalverlusten bei Aeroflot und ihren verschiedenen „Civil Aviation Directorates“ bis zu deren Auflösung oder Verselbständigung. Beispiele:

  • Am 8. März 1994 wurde mit einer Boeing 737-200 der indischen Sahara Airlines (VT-SIA) ein Trainingsflug am Flughafen Neu-Delhi durchgeführt. Fünf Touch-and-Go-Landungen erfolgten ohne besondere Vorkommnisse, nach der sechsten neigte sich die Maschine plötzlich stark nach links und stürzte auf das Vorfeld des internationalen Terminals. Das brennende Wrack der Maschine rutschte gegen eine Iljuschin Il-86 der Aeroflot (RA-86119), welche daraufhin ebenfalls in Brand geriet und zerstört wurde. Bei dem Unfall starben alle vier Besatzungsmitglieder der Boeing, in der Iljuschin vier weitere Menschen sowie eine Person auf dem Vorfeld. Ursache war die Betätigung des Seitenruders durch einen auszubildenden Piloten in die falsche Richtung bei einem simulierten Triebwerksausfall (siehe auch Flugunfall am Flughafen Delhi 1994).
  • Am 23. März 1994 stürzte nahe dem sibirischen Ort Meschduretschensk ein Airbus A310-300 der Aeroflot (F-OGQS) ab, nachdem der Pilot seinen Sohn ans Steuer gelassen hatte. Dieser deaktivierte versehentlich einen Kanal des Autopiloten, wodurch das Flugzeug allmählich in eine abnormale Fluglage geriet, die von der Besatzung zu spät bemerkt wurde (siehe auch Aeroflot-Flug 593).
  • Am 8. November 1996 verunglückte eine Antonow An-124-100 (RA-82069), die zur Flotte der Aeroflot gehörte und von Ajax betrieben wurde, auf einem Charterfrachtflug vom Militärflugplatz Tschkalowski zum Flughafen Turin. Der Flug war ein Leerflug, in Turin sollten Ferrari-Sportwagen für den Sultan von Brunei verladen werden. Kurz vor dem Aufsetzen auf der Landebahn des Zielflughafens führten die Piloten einen Fehlanflug durch. Anschließend gelang es ihnen nicht, die in niedriger Höhe fliegende Maschine hochzuziehen. Die Antonow streifte im hinter dem Flughafen gelegenen Dorf San Francesco al Campo Bäume und Hausdächer, ehe sie schließlich mit einem Wohnhaus kollidierte. Bei dem Unfall wurden zwei der 23 Insassen der Maschine getötet, außerdem starben zwei Hausbewohner (siehe auch Aeroflot-Flug 9981).
  • Am 14. September 2008 stürzte eine Boeing 737-500 (VP-BKO) aus Moskau kommend während des Landeanflugs auf den Flughafen von Perm ab. Alle 88 Insassen kamen dabei ums Leben. Obwohl der Flug aus dem Flugplan von Aeroflot stammte, war er nicht von Aeroflot selbst, sondern von deren Tochtergesellschaft Aeroflot-Nord im Rahmen eines gegenseitigen Beförderungsabkommens durchgeführt worden. Die Untersuchung ergab, dass der übermüdete und unter Alkoholeinfluss stehende Kapitän nach räumlicher Desorientierung die Kontrolle verloren hatte (siehe auch Aeroflot-Flug 821).
  • Am 20. November 2018 erfasste eine Boeing 737-8LJ (VP-BCG) beim Start in Moskau einen Menschen. Dieser wurde tödlich verletzt (siehe auch Aeroflot-Flug 2112).
  • Am 5. Mai 2019 setzte ein Pilot einer Maschine des Typs Suchoi Superjet-100 (RA-89098) sieben Minuten nach dem Start von Moskau-Scheremetjewo nach Murmansk ein Notsignal zu einem Funkausfall ab; laut Aussage einiger Passagiere und Besatzungsmitglieder war das Flugzeug vom Blitz getroffen worden. Die Besatzung entschied sich aufgrund des ausgefallenen Funks und ausgefallenen Autopiloten zu einer Rückkehr nach Scheremetjewo. Das Flugzeug setzte nach zweimaligem Wiederaufspringen mit maximalem Landegewicht hart auf, und nach Versagen der Hauptfahrwerke geriet auslaufender Treibstoff in Brand, der hintere Rumpf geriet in Vollbrand. Es gab 41 Tote. Das Flugzeug fing Feuer und der hintere Teil der Maschine brannte aus (siehe auch Aeroflot-Flug 1492).

Sanktionen

Am 24. Februar 2022 kündigte die britische Regierung ein Landeverbot für Aeroflot-Flugzeuge auf britischem Gebiet an. Am 25. Februar 2022 sperrten auch Polen, Tschechien und Bulgarien sowie am Tag darauf die baltischen Staaten (Estland, Litauen, Lettland) ihren Luftraum für russische Flugzeuge. Am 27. Februar 2022 sperrten auch Deutschland und Österreich den Luftraum für russische Fluggesellschaften. Am selben Tag verkündete die Präsidentin der Europäischen Kommission, die Maßnahme werde auf alle Mitgliedsstaaten ausgeweitet. Am 2. März 2022 gaben auch die USA bekannt, ihren Luftraum für Aeroflot zu sperren.

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine kündigte Aeroflot an, ab dem 8. März 2022 keine internationalen Verbindungen mehr zu bedienen, ausgenommen davon ist lediglich Belarus. Hintergrund sind die mit den westlichen Sanktionen gegen Russland zu erwartenden Beschlagnahmungen geleaster Maschinen aufgrund der gekündigten Leasing-Verträge für Flugzeuge. Am 12. März trat der Vizechef Andrej Panow wegen des Krieges zurück und verließ Russland.

Zwischenzeitlich ist der Flughafen Sotschi Russlands einziges Drehkreuz für Flüge ins Ausland. Aufgrund der Randlage von Sotschi können von Aeroflot von dort aus internationale Fernziele wie Dubai oder Delhi mit Flugzeugen begrenzter Reichweite aus russischer Produktion angeflogen werden. Auf diese Weise will Aeroflot vermeiden, dass Leasinggeber geleaste Airbus- und Boeing-Jets mit deutlich höheren Reichweiten wegen Zahlungsrückständen im Ausland beschlagnahmen lassen.

Trivia

Durch eine Gesetzesänderung können seit Juli 2014 auch ausländische Piloten für die Aeroflot fliegen. Am 24. September 2014 flog der Deutsche Klaus-Dieter Rohlfs (* 1968) als Pilot eines Airbus A320 von Moskau nach Prag und ist damit der erste ausländische Pilot der Aeroflot.

Siehe auch

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Einzelnachweise

  1. 1 2 Designators for Aircraft Operating Agencies, Aeronautical Authorities and Services. ICAO Doc 8585. 197. Auflage. International Civil Aviation Organization, 2021, ISBN 978-92-9265-522-8, ISSN 1014-0123.
  2. Jahresbericht der Aeroflot-Gruppe 2016. (PDF; 18,7 MB) Aeroflot, 25. Mai 2017, S. 101, abgerufen am 9. November 2017 (russisch).
  3. Jahresbericht der Aeroflot-Gruppe 2016. (PDF; 18,7 MB) Aeroflot, 25. Mai 2017, S. 2 ff., abgerufen am 9. November 2017 (russisch).
  4. Russische Luftfahrtagentur: Passagierstatistik russischer Fluggesellschaftwn 2016/2017. (PDF; 236 kB) Archiviert vom Original am 27. Januar 2018; abgerufen am 28. Januar 2018 (russisch).
  5. Russische Luftfahrtagentur: Frachtstatistik russischer Fluggesellschaften 2016/2017. (PDF; 238 kB) Archiviert vom Original am 27. Januar 2018; abgerufen am 28. Januar 2018 (russisch).
  6. 1 2 Aeroflot-Geschichte. (Memento vom 19. September 2012 im Internet Archive) In: aeroflot.ru, Aeroflot, abgerufen am 25. Januar 2017.
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  15. Alex Goldfarb: Death of a Dissident: The Poisoning of Alexander Litvinenko and the Return of the KGB Verlag Simon and Schuster, 2010, ISBN 978-1-4165-6076-0, S. 142, (Sinngemäß übersetzt: Die Spione hatten die Fluggesellschaft in eine Milchkuh zur Finanzierung der Auslandsaktivitäten verwandelt. Alle Leiter der Auslandsbüros waren Geheimdienstmitarbeiter und dem Management keine Rechenschaft schuldig.) Zitiert auch als Fußnote 73 in Manfred Quiring: Russland: Orientierung im Riesenreich. Ch. Links Verlag, 2013, ISBN 978-3-86284-230-8.
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