Der katabatische Wind (Griechisch: katabatikos – herunterfließend) ist ein kalter ablandiger Fallwind. Zu den katabatischen Winden zählen:

Gletscherwinde gehören ebenfalls zu den katabatischen Winden.

Ein katabatischer Wind entsteht in der Regel als Folge einer stabilen Atmosphärenschichtung (potentielle Lufttemperatur nimmt mit der Höhe zu) unter der Einwirkung der Gravitation (vertikal abwärts gerichtete Kraft) und eines Druckausgleichs mit wärmerer Luft (horizontal auswärts gerichtete Kraft). Bei größeren Flächen, zum Beispiel die Küsten der Antarktis ist auch noch der Effekt der Corioliskraft von Bedeutung.

Über der Eisfläche eines Hochplateaus, eines Gebirges oder eines Gletschers kühlt sich Luft ab, so dass ihre Dichte zunimmt. Als Druckausgleichsströmung mit der wärmeren Umgebung entsteht der kalte, katabatische Fallwind. Katabatische Winde spielen eine wesentliche Rolle bei der Bildung von antarktischem Meereis und damit der Entstehung von antarktischem Bodenwasser sowie bei der Entstehung von küstennahen Polynjas (Öffnungen im Meereis). Das Phänomen ist vor den ausgedehnten Schelfeisfeldern im Ross-Meer und im Weddell-Meer besonders ausgeprägt.

Die katabatischen Winde der Antarktis können Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erreichen.

Der Föhn gehört nicht zu den katabatischen Winden, da es sich beim Föhn um einen warmen Wind handelt. Sein Antrieb kommt nicht direkt aus der Gravitation.

Generell sind katabatische Winde für die Meteorologie relativ schwer vorherzusagen, da neben den oben genannten Antrieben auch die Orographie, Reibung und Luftmischung an Grenzflächen berücksichtigt werden muss.

Commons: Katabatischer Wind – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Winds of the world auf weatheronline.co.uk
  2. Ferenc Baki: Diplomarbeit: Der Joran – Ein Fallwind am Jurasüdfuss. (PDF; 6,7 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) 2007, archiviert vom Original am 15. Juli 2017; abgerufen am 1. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Die Antarktis auf den Seiten des Bundesumweltamts, abgerufen am 6. Februar 2016.
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