Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 50° 55′ N,  7′ O

Basisdaten (Stand 1968)
Bestandszeitraum: 1843–1968
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Siegen
Fläche: 165,6 km2
Einwohner: 23.179 (1967)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Aufgelöst, auf manuelle EZW umzustellen
Bevölkerungsdichte: 140 Einwohner je km2
Amtsgliederung: 29 Gemeinden

Das Amt Netphen war ein Amt im Kreis Siegen in der preußischen Provinz Westfalen und in Nordrhein-Westfalen. Es verwaltete bis zum 31. Dezember 1968 ein Gebiet mit zuletzt 29 Gemeinden.

Geschichte

Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte das Gebiet des späteren Amtes Netphen zum Fürstentum Siegen. In der Franzosenzeit gehörte das Gebiet zum Großherzogtum Berg (1806–1813). Als die Verwaltung in dieser Region nach französischem Vorbild neu geregelt wurde, wurden dabei auch die „Mairien“ Netphen und Irmgarteichen im Kanton Netphen des Département Sieg eingerichtet.

Nach dem Wiener Kongress wurden aus den Mairien Netphen und Irmgarteichen die Bürgermeistereien Netphen und Irmgarteichen, die 1817 zum Kreis Siegen im Regierungsbezirk Arnsberg der preußischen Provinz Westfalen kamen. 1829 ging die Bürgermeisterei Irmgarteichen in der Bürgermeisterei Netphen auf.

Im Rahmen der Einführung der Landgemeindeordnung von 1841 für die Provinz Westfalen wurde 1843 aus der Bürgermeisterei Netphen das Amt Netphen gebildet. Verwaltungssitz war die Gemeinde Niedernetphen.

Zum 1. Dezember 1885 hatte das Amt Netphen eine Fläche von 177,4 km², auf der 8339 Einwohner lebten.

Durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Siegen schieden am 1. Juli 1966 drei Gemeinden aus dem Amt Netphen aus. Breitenbach wurde in die Stadt Siegen eingegliedert, während Niedersetzen und Obersetzen an die neue Stadt Hüttental fielen.

Am 1. Januar 1969 wurde das Amt Netphen durch das Zweite Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Siegen aufgelöst:

Gemeinden

Einwohnerzahlen

Die Einwohnerzahlen des Amtes Netphen:

Gemeinde1818188518951905193919501967
Afholderbach 168 151 131 140 123 179 163
Anzhausen 237 282 309 351 479 603 827
Beienbach 149 140 151 152 159 230 222
Brauersdorf 130 135 133 138 135 162 297
Breitenbach 73 76 61 53 74 108 -
Deuz 272 309 325 386 838 1.294 1.678
Dreis-Tiefenbach 557 984 1.050 1.352 2.392 3.240 4.280
Eckmannshausen 160 258 314 300 371 436 642
Eschenbach 172 196 199 209 239 316 405
Feuersbach 169 197 193 190 176 267 254
Flammersbach 188 284 283 311 447 545 849
Frohnhausen 134 160 169 152 146 159 220
Gernsdorf 212 262 260 273 452 564 851
Grissenbach 207 186 175 196 300 421 484
Hainchen 255 259 291 313 493 603 762
Helgersdorf 92 133 141 126 182 200 281
Herzhausen 202 292 291 304 287 374 343
Irmgarteichen 203 243 219 233 333 470 558
Nauholz 131 137 127 110 127 141 123
Nenkersdorf 230 296 307 286 309 357 403
Niedernetphen 497 737 791 934 1.629 2.108 3.050
Niedersetzen 134 181 209 292 418 527 -
Obernau 84 80 84 93 81 118 36
Obernetphen 336 404 443 470 787 969 1.668
Obersetzen 218 248 241 314 409 510 -
Oelgershausen 101 111 105 94 135 178 179
Rudersdorf 411 431 477 507 941 1.213 1.952
Salchendorf 230 222 246 267 516 561 844
Sohlbach 57 46 43 38 44 85 88
Unglinghausen 255 375 358 390 396 507 656
Walpersdorf 321 332 351 307 335 376 452
Werthenbach 183 186 183 164 307 466 612
Gesamt 6.768 8.333 8.660 9.445 14.060 18.287 23.179

Einzelnachweise

  1. Johannes von Arnoldi: Geschichte der Oranien-Nassauischen Länder und ihrer Regenten. Band 1, Neue Gelehrtenbuchhandlung zu Dillenburg, 1799, S. 49. (Google Books)
  2. Heinrich Berghaus: Deutschland vor fünfzig Jahren - Geschichte der Gebiets-Eintheilung und der politischen Verfassung des Vaterlandes. (Digitalisat) 1862, S. 353, abgerufen am 11. November 2014.
  3. Deuzer-Forum.de: Netphen-Deuz im Siegerland
  4. Zusammensetzung der Bürgermeisterei Netphen, Stand 1838
  5. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1843, S. 263, abgerufen am 7. Juli 2022.
  6. T. Hundt, G. Gerlach, F. Roth, W. Schmidt: Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach & Müsen. Bonn 1887.
  7. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, DNB 456219528.
  8. Otto Schäfer: Der Kreis Siegen - eine Sachkunde für Grundschulen. Siegen 1968.
  9. Westfälisches Gemeindelexikon. 1887, S. 106–113.
  10. Westfälisches Gemeindelexikon. 1897, S. 110–115.
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