Das Amtsgericht Limburg a. d. Lahn ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und eines von vier Amtsgerichten (AG) im Bezirk des Landgerichts Limburg a. d. Lahn (Hessen).

Gerichtssitz und -bezirk

Das Gericht hat seinen Sitz im hessischen Limburg an der Lahn. Der Gerichtsbezirk umfasst die Gemeinden Limburg, Hadamar, Bad Camberg, Dornburg, Hünfelden, Elbtal, Selters, Elz, Runkel, Waldbrunn und Brechen.

Die Zweigstelle Hadamar ist für die Betreuungs-, Unterbringungs- und Bußgeldsachen des gesamten Bezirks sowie für die Grundbuchangelegenheiten der Gemeinden Hadamar, Elz, Elbtal, Dornburg und Waldbrunn zuständig.

Insolvenzverfahren sowie Handels- und Genossenschaftsregistersachen bearbeitet das Amtsgericht Limburg auch für den Bezirk des Amtsgerichts Weilburg, das seinerseits für die Familiensachen aus dem Amtsgerichtsbezirk Limburg zuständig ist.

Geschichte

Nach der Annexion des Herzogtums Nassau durch das Königreich Preußen im Deutschen Krieg 1866 wurden auch dort die alten Ämter abgeschafft und die Trennung von Justiz und Verwaltung bis zur untersten Ebene des Staates verwirklicht. Im Zuge dieser Entwicklung verfügte der preußische Justizminister mit Wirkung zum 1. September 1867 die Errichtung eines Amtsgerichts zu Limburg, dessen Sprengel aus dem ehemaligen Amt Limburg gebildet wurde und somit die Ortschaften Limburg, Dauborn, Dehrn, Dietkirchen, Eschhofen, Heringen, Kirberg, Lindenholzhausen, Linter, Mensfelden, Mühlen, Nauheim, Neesbach, Niederbrechen, Oberbrechen, Ohren, Staffel und Werschau umfasste. Anfangs noch zum Bezirk des Kreisgerichts Limburg gehörend, wurde das Amtsgericht Limburg aufgrund des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung zum 1. Oktober 1879 dem Bezirk des neu errichteten Landgerichts Limburg zugeteilt, der Amtsgerichtsbezirk selbst wurde dabei nicht geändert.

1943 wurde das Amtsgericht Camberg zur Zweigstelle des Amtsgerichts Limburg erklärt, dadurch erweiterte sich dessen Sprengel um die Gemeinden Camberg, Dombach, Eisenbach, Erbach, Haintchen, Hasselbach, Niederselters, Oberselters, Schwickershausen und Würges. Mit dem Ablauf des 31. Mai 1968 wurde das Zweigstellen-Amtsgericht Camberg dann ganz aufgehoben.

Zu weiteren Veränderungen kam es im Zuge der Gebietsreform in Hessen, so wurde am 12. April 1972 der nach Limburg eingemeindete Ort Ahlbach vom Amtsgericht Hadamar und am 1. Juni 1976 die Gemeinde Runkel und der nach Selters eingemeindete Ortsteil Münster vom Amtsgericht Weilburg sowie der Limburger Stadtteil Offheim vom AG Hadamar zugelegt.

Die bislang letzte Erweiterung des Limburger Gerichtsbezirkes durch Zulegung der Gemeinden Dornburg, Elbtal, Elz, Hadamar und Waldbrunn (Westerwald) fand am 1. Januar 2005 statt, als das Amtsgericht Hadamar zur Zweigstelle des AG Limburg wurde.

Gebäude

Das Amtsgericht Limburg befindet sich in der Walderdorffstraße 12. Die Zweigstelle Hadamar ist im Schloss Hadamar in der Gymnasiumstraße 2 untergebracht.

Übergeordnete Gerichte

Dem Amtsgericht Limburg ist das Landgericht Limburg übergeordnet. Zuständiges Oberlandesgericht ist das Oberlandesgericht Frankfurt am Main.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 26. Juni d. J. in dem vormaligen Herzogthum Nassau und den vormals Großherzoglich Hessischen Gebietstheilen, mit Ausschluß des Oberamtsbezirks Meisenheim, zu bildenden neuen Gerichte (Pr. JMBl. S. 218–220)
  2. 13. Amt Limburg. In: Staats- und Adreß-Handbuch des Herzogthums Nassau für das Jahr 1866. Stein, Wiesbaden, S. 129–132.
  3. Verordnung, betreffend die Errichtung der Amtsgerichte vom 26. Juli 1878 (PrGS 1878, S. 275–283)
  4. Verordnung, betreffend die Bildung der Amtsgerichtsbezirke vom 5. Juli 1879 (PrGS 1879, S. 548)
  5. Verfügung des Oberlandesgerichtspräsidenten in Frankfurt am Main vom 9. Juni 1943 — 320/SB — I 1210 — Betrifft: Errichtung der Zweigstelle Camberg des Amtsgerichts Limburg a. d. Lahn
  6. Aufhebung der Zweigstelle Camberg des Amtsgerichts Limburg a. d. Lahn vom 8. Mai 1968. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1968 Nr. 22, S. 856, Punkt 830 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,9 MB]).
  7. Achtzehnte Verordnung zur Berichtigung der Anlage zum Gerichtsorganisationsgesetz (Ändert GVBl. II 210–16) vom 9. März 1972. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 8, S. 84–93, §1, Abs. 41 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 298 kB]).
  8. Siebentes Gesetz zur Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes (Ändert GVBl. II 210-16 und 212-05) vom 26. März 1976. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1976 Nr. 8, S. 212–214, Artikel 1, Abs. 8 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 935 kB]).
  9. Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes (GVBl. I S. 507–508) vom 20. Dezember 2004. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 2004 Nr. 24, S. 507–508 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,4 MB]).
  10. Vierte Verordnung zur Anpassung gerichtsorganisatorischer Regelungen. Art. 1 §4 Abs. 4 (GVBl. I S. 552) vom 29. Dezember 2004. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 2004 Nr. 25, S. 552 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).

Koordinaten: 50° 23′ 17,2″ N,  3′ 28,3″ O

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