Das Amtsgericht Zschopau war ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und ein Amtsgericht in Sachsen mit Sitz in Zschopau.

Geschichte

In Zschopau bestand bis 1879 das Gerichtsamt Zschopau als Eingangsgericht. Im Rahmen der Reichsjustizgesetze wurden 1879 im Königreich Sachsen die Gerichtsämter aufgehoben und Amtsgerichte, darunter das Amtsgericht Zschopau, geschaffen. Der Sprengel des Amtsgerichts bestand aus Zschopau, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf mit Bornwaldhäusern, Feldgütern und Gasthäusern, Schlößchen Porschendorf mit Lehnhäusern (Lehnhaus Zschopau), Weißbach bei Zschopau mit der Büchelmühle, Witzschdorf und das Dittersdorfer Forstrevier. Das Amtsgericht Zschopau war eines von 16 Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichtes Chemnitz. Der Amtsgerichtsbezirk umfasste danach 17.888 Einwohner. Das Gericht hatte damals zwei Richterstellen und war ein kleines Amtsgericht im Landgerichtsbezirk.

In der DDR wurde das Amtsgericht Zschopau mit der Verwaltungsreform von 1952 aufgehoben und das Kreisgericht Zschopau an seiner Stelle neu geschaffen. Gerichtssprengel war nun der Kreis Zschopau.

Nach der Wende wurde das Amtsgericht Zschopau 1992 aufgrund des Sächsischen Gerichtsorganisationsgesetzes erneut eingerichtet, aber bereits 1994 wieder aufgehoben.

Gerichtsgebäude

Das Amtsgericht nutzte das Schloss Wildeck als Gerichtsgebäude. Es steht unter Denkmalschutz. Im Schloss nutzte das Amtsgericht das erste Obergeschoss im Südostflügel. Später wurde auch der zweigeschossige klassizistische Anbau mit einem kleinen Gerichtssaal genutzt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Verordnung, die mit dem 1. Oktober 1879 in Wirksamkeit tretenden Gerichte betreffend vom 28. Juli 1879 (Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen 1879, S. 282, Link zum Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  2. Carl Pfafferoth: Jahrbuch der deutschen Gerichtsverfassung, 1888, S. 421 online
  3. Eberhard Hahn: Schloss Wildeck - langjähriger Sitz des Amtsgerichts Zschopa. Nutzung und Gestaltung; in: Justizgebäude in Sachsen - gestern und heute, Band 5 der Schriftenreihe des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz, S. 183 ff.

Koordinaten: 50° 44′ 44,6″ N, 13° 4′ 6,8″ O

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