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Andorit IV | |
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Fundort: Itos Mine, Oruro City, Provinz Cercado, Department Oruro, Bolivien – Gesamtgröße der Probe: 4,1 cm | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Symbol |
Ado IV |
Chemische Formel | AgPbSb3S6 |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
II/E.23 II/E.23-040 2.JB.40a 03.04.15.04 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse; Symbol | orthorhombisch-dipyramidal 2/m 2/m 2/m |
Zwillingsbildung | nach {110} |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 3 bis 3,5 |
Dichte (g/cm3) | 5,38 bis 5,44 |
Spaltbarkeit | keine |
Bruch; Tenazität | muschelig |
Farbe | grau bis dunkelgrau, gelb bis buntfarbig anlaufend |
Strichfarbe | schwarz |
Transparenz | undurchsichtig |
Glanz | Metallglanz |
Andorit IV (ursprünglich Andorit, Synonym Quatrandorit) ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung AgPbSb3S6 und entwickelt undurchsichtige, prismatische oder tafelförmige, gestreifte Kristalle, aber auch massige Aggregate von grauer Farbe. An der Luft läuft das Mineral durch Oxidation nach einiger Zeit gelb- oder buntfarbig an.
Etymologie und Geschichte
Benannt wurde Andorit IV nach dem ungarischen adeligen Mineraliensammler und Hobby-Mineralogen Andor von Semsey (1833–1923). Erstmals gefunden und beschrieben wurde es 1892 im Bergwerk zu Baia Sprie in Rumänien.
Bildung und Fundorte
Andorit IV bildet sich vorwiegend hydrothermal in verschiedenen Blei (Pb)- und Silber (Ag)- Lagerstätten. Begleitminerale sind unter anderem Jamesonit, Kassiterit und Stannit.
Fundorte sind unter anderem Jujuy und Salta in Argentinien, Victoria in Australien, Oruro und Potosí in Bolivien, Hausach und Bräunsdorf/Oberschöna in Deutschland, Ontario in Kanada, Baia Sprie in Rumänien, Třebsko in Tschechien, sowie Nevada in den USA.
Verwendung
Andorit IV wird gelegentlich bei lokaler Anhäufung als Rohstoff zur Gewinnung von Silber verwendet.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
- ↑ IMA/CNMNC List of Mineral Names - Andorite IV and Andorite VI (englisch, PDF 1,29 MB; S. 6)
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 57.
- Massimo Nespolo, Tohru Ozawa, Yusuke Kawasaki, Kazumasa Sugiyama: Structural relations and pseudosymmetries in the andorite homologous series (PDF; 2,8 MB). In: Journal of Mineralogical and Petrological Sciences. 107. Jahrgang, 2012, S. 226–243.
Weblinks
- Mineralienatlas:Andorit IV (wiki)
- Webmineral - Andorite (engl.)
- MinDat - Andorite und Andorite IV (englisch)