Arnbuch Stadt Beilngries | |
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Koordinaten: | 48° 58′ N, 11° 32′ O |
Höhe: | 486 (483–504) m |
Einwohner: | 90 (31. Dez. 2020) |
Postleitzahl: | 92339 |
Vorwahl: | 08461 |
Arnbuch |
Arnbuch ist ein Ortsteil der Stadt Beilngries im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.
Lage
Das Kirchdorf liegt südlich des Altmühltales auf der Hochfläche der Südlichen Frankenalb im Naturpark Altmühltal westlich der B 299. Verbindungsstraßen führen nach Wolfsbuch und Kirchbuch.
Geschichte
Vermutlich bedeutet der Ortsname „Waldlage (=„buch“) mit Auerochsen“.
Nachrichten von Arnbuch setzen im 14. Jahrhundert ein. 1304 verkauften Ulrich und Khunegundt von Stein das Gericht und das Dorf „Aurenbuch“ mit Untertanen und Gut an Heinrich von Töging und seinen Erben. Es muss aber zu einem Rückkauf gekommen sein, denn laut Urkunden des Klosters Schamhaupten von 1379 bis 1485 gehört der Ort wieder zur Herrschaft Altmannstein. Das Kloster hatte in dieser Zeit teils durch Kauf, teils durch Schenkungen Besitz in „Auerpuech.“ 1380 hatte auch das Kloster Plankstetten einige Güter im Dorf erworben.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Arnbuch niedergebrannt. 1665 ist der Ort in einem Rechnungsbuch des Weißen Brauhauses Kelheim als „Ärnbuech“ erwähnt. Das Wirtsgut des Dorfes unterstand 1812 bis 1819 und 1842 bis 1848 der Hofmark Schönbrunn.
Das Dorf gehörte mit Wolfsbuch seit 1806 zum Bezirksamt Beilngries und seit 1908 zum neu gebildeten oberpfälzischen Bezirksamt (dem späteren Landkreis) Riedenburg. Mit der Gebietsreform in Bayern wurde Arnbuch als Gemeindeteil von Wolfsbuch am 1. Juli 1972 ein Ortsteil von Beilngries im vergrößerten nun mehr oberbayerischen Landkreis Eichstätt. 2001 wurde in der Nähe der Kirche im Anschluss an das Feuerwehrhaus ein Dorfgemeinschaftshaus errichtet.
Einwohnerentwicklung
- 1812: 129 Einwohner
- 1831: 108 Einwohner, 19 Häuser
- 1867: 121 Einwohner, 37 Gebäude
- 1938: 140 Einwohner
- 1961: 113 Einwohner, 24 Wohngebäude
- 1973: 114 Einwohner
- 1983: 96 Einwohner
- 2016: 84 Einwohner
Sehenswürdigkeiten
- Die Kirche St. Rupert, eine im Kern romanische Chorturmanlage mit Turm im Osten, ist eine Saalkirche mit Walmdach, die im 18. Jahrhundert barockisiert wurde, wobei der Eingang und die Fenster verändert wurden. Der quadratische Chor im Turmuntergeschoss zeigt ein nicht ursprüngliches Kreuzgewölbe, aber ein romanisches Ostfenster. 1866 wurden die Altäre durch den Kunstmaler Detter restauriert. 1885 wurde das Langhaus erweitert und der Turm erhöht. 1999 wurde ein neuer Altar des Künstlers Stefan Weyergraf, genannt Streit, geweiht. Arnbuch gehört kirchlich zusammen mit Aschbuch zur katholischen Pfarrei Kirchbuch der Diözese Eichstätt und wird seelsorgerlich von Paulushofen mitversorgt.
- Spuren einer ehemals langen Mauer und eines 2005 entdeckten Grabenwerks am westlichen Ortsrand von Arnbuch (fälschlicherweise „Schwedengraben“ genannt) sind die Reste einer kurbayerischen Landesdefensionslinie von 1702, die vor 300 Jahren das Kurfürstentum Bayern gegen Angriffe aus dem Hochstift Eichstätt schützen sollte.
- In die Baudenkmälerliste Bayerns ist das Bauernhaus Arnbuch Nr. 8 eingetragen; es handelt sich um einen zweigeschossigen Massivbau aus dem Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem traditionellen gegendtypischen Kalkplattendach. Es zeigt eine Putzbandgliederung und Eckquaderbemalung aus jüngerer Zeit.
- Der Ortsfriedhof an der Kirche St. Rupert wurde im Jahre 2015 im Friedhofsprojekt des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde fotografiert. Die Grabinschriften sind abrufbar.
Vereine
- Freiwillige Feuerwehr
- Kriegerverein Wolfsbuch-Arnbuch
- Dorfgemeinschaftsverein „Arnbucha Haisl“
- PSV (Pferdesportverein) Arnbuch 8 e. V.
Persönlichkeiten
- Augustin Spies OSB, Pater der Benediktinerabtei Plankstetten, (* 17. Juni 1908 in Arnbuch; † 18. März 1996).
Literatur
- Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart. 2. Auflage. Sparkasse Eichstätt, Eichstätt 1984, S. 156.
Weblinks
- Arnbuch in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 2. September 2020.
Quellenangaben
- ↑ Einwohnerzahl Arnbuch. 31. Dezember 2020, abgerufen am 3. Februar 2020.
- ↑ Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 45 (1930), S. 84
- ↑ Dieser Abschnitt nach Franz Xaver Mayer: Monographien, oder topographisch-historische Ortsbeschreibungen des Landgerichtsbezirks Ritenburg in der Oberpfalz. In: Verhandlungen des historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 2. u. 3. Heft, Regensburg 1838, S. 209f.
- ↑ http://www.schneider-archiv.de/index.php?page=buecher.view&buch=26&ort=2077
- ↑ Gerhard Hirschmann: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Reihe I, Heft 6 (Eichstätt). München 1959, 237
- ↑ gemeindeverzeichnis.de
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 433.
- ↑ Eichstätter Kurier vom 3./4. Februar 2001 und vom 5. April 2001
- 1 2 3 4 Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart. 2. erw. Auflage, Eichstätt: Sparkasse Eichstätt 1984, S. 156
- ↑ Joseph Anton Eisenmann und Karl Friedrich Hohn: Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern. 1. Band. Erlangen: Joh. Jac. Palm und Ernst Enke 1831, S. 66
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 688, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 602 (Digitalisat).
- ↑ Georg Hager (Hg.): Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz & Regensburg, 13. Bezirksamt Beilngries. II, Amtsgericht Riedenburg. München: R. Oldenbourg 1908, S. 24
- ↑ Eichstätter Kurier vom 13. April 1999
- 1 2 Bayer. Landesamt für Denkmalpflege: Denkmalliste Beilngries, Baudenkmäler, Stand 17. März 2012. S. 1
- ↑ Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt vom 25. Juli 1999
- ↑ Historische Blätter für Stadt und Landkreis Eichstätt 53 (2005), Nr. 3, S. 3
- ↑ http://www.bodenfundforum.com/index.php?showtopic=20829
- ↑ Bayerischer Landesverein für Familienkunde: Bayerisches Friedhofsprojekt des BLF: Friedhofsliste. In: blf-friedhofsprojekt.de. 17. September 2022, abgerufen am 17. September 2022.
- ↑ Bayerischer Landesverein für Familienkunde: Bayerisches Friedhofsprojekt. In: blf-online.de. Abgerufen am 17. September 2022.
- ↑ Archivierte Kopie (Memento vom 26. November 2013 im Internet Archive)
- ↑ Archivierte Kopie (Memento des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.