Arsenjew (russisch Арсеньев) ist der Familienname eines russischen und kurländischen Adelsgeschlechts, das von einer Moskauer Uradelsfamilie abstammt. In Russland waren sie bereits seit der Mitte des 15. Jahrhunderts urkundlich bekannt. Im Russischen Kaiserreich standen sie im Dienste der Kaiser, bekleideten führende Ämter in der öffentlichen Verwaltung und im Militär, sie wurden niemals in Kurland ansässig.

Urahnen

Das Moskauer Adelsgeschlecht Arsenjew führte seine Herkunft auf den aus der Khanfamilie abstammenden Fürsten Oslan zurück. Dieser hatte die Goldene Horde verlassen und sich auf die Seite des Moskauer Großfürsten Dmitri Donskoi gestellt. Oslan wurde 1389 getauft und erhielt den Namen Prokopi, er heiratete Maria, eine Tochter Dimitris. Das Paar hatte fünf Söhne, einer davon war Arseni und gilt als der Urahn der Arsenjews.

Vorfahren

Die nachweisbare urkundliche Ahnenfolge wird auf Ignati Arsenjew zurückgeführt, er wird in einem Seelenmessenregister des Dreifaltigkeitsklosters von Sergijew Possad aus dem 15. Jahrhundert erwähnt. Aus der Familiengeschichte geht hervor, dass 1538 Nasar Iwanowitsch Arsenjew Statthalter zu Medyn war. Des Weiteren sind 1540 Kyrillowitsch Arseniew und 1548 Filimon Iwanowitsch Arsenjew als Moskauer Edelmänner benannt, die am Krieg gegen Schweden teilgenommen hatten. 1556 wird auch der Gerichtsbeamte Fjodor Markarjewitsch Arsenjew, der bei Wenden in einer Schlacht gefallen war, beurkundet. Die urkundlichen Nachweise lassen sich nur mit großen Jahreslücken verfolgen, die Stammesangehörigen wurden in den Adelsmatrikeln der Gouvernements Moskau, Tula, Smolensk, Orel, Jaroslaw, Kursk, Wladimir, Pensa, Twer, Pleskau, Sankt Petersburg, Kaluga, Tambow, Woronesch, Poltawa und Rjasan geführt.

Kurländischer Stammvater

Das Adelsgeschlecht der Arsenjews ist kein ursprüngliches Geschlecht in Kurland, sie wurden erst auf ausdrücklichen Wunsch der kaiserlich-russischen Herrschermacht in die Kurländische Ritterschaft aufgenommen. Nikolai Iwanowitsch Arsenjew (1760–1830) war Gouvernementsprokureur des Gouvernement Twer, er wurde 1797 Vizegouverneur des Gouvernement Kurland und war von 1800 bis 1808 Gouverneur von Kurland. Am 18. März 1808 erhielt er das Kurländische und am 27. April 1808 das Piltensche Indigenat. Er war seit 1802 Nutznießer des Krongutes in Baldone (Kurland).

Stammfolge des kurländischen Geschlechts

Nikolai Iwanowitsch Arsenjew (* 1760 in Moskau; † 1830 in Moskau), Stammvater der kurländischen Linie, Gouverneur von Kurland

Wappen

Das Wappen der kurländischen Arsenjews leitet sich aus dem Urwappen der russischen Großfamilie ab. Es wird wie folgt beschrieben: Das Wappenschild in blau ein abwärts fliegender silberner Pfeil, überlegt mit zwei abwärtsgerichteten verschränkten silbernen Türkensäbeln, beiderseits rechts von einem abgekehrten gebildeten goldenen Mond, links von einem goldenen Stern. Im Schildfuß unter der Pfeilspitze ein aufgerichtetes Hufeisen. Gekrönter Helm ohne Helmzier, die Helmdecke blau-silber und rot-silber.

Literatur

Commons: Arsenjew – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Die Bauernkommissare waren mit der Kontrolle und Beaufsichtigung der bäuerlichen Selbstverwaltung betraut.“ Quelle: Artikel „Bauernkommissar“ (Memento des Originals vom 20. Juni 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. In: Baltisches Rechtswörterbuch.
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