Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft
APEC
 

Mitglieder der APEC
Englische Bezeichnung Asia-Pacific Economic Cooperation
Organisationsart Forum
Mitgliedstaaten 21
Gründung 1989, Canberra
www.apec.org

Die Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft (für englisch Asia-Pacific Economic Cooperation, kurz APEC, auch übersetzt als Asiatisch-Pazifische Wirtschaftskooperation oder Asien-Pazifik-Forum) ist eine internationale Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, im pazifischen Raum eine Freihandelszone einzurichten.

In den 21 APEC-Staaten lebt knapp die Hälfte der Weltbevölkerung. Der Wirtschaftsraum erbringt mehr als die Hälfte der Weltwirtschaftsleistung und ist eine der am schnellsten wachsenden Wirtschaftsregionen der Welt.

Die APEC repräsentiert 60 % der weltweiten Wirtschaftsleistung und 47 % des Welthandels (2022).

Geschichte

1989 gründeten – auf Initiative von Australien, Japan und den USA – zwölf Länder die APEC. In den ersten Jahren kamen nur hochrangige Ministeriumsvertreter zu den jährlichen Treffen; seit 1993 treffen sich die Regierungschefs der Mitgliedsstaaten. Diese Treffen heißen „Leaders' Meetings“ und nicht wie sonst üblich „summit“ (Gipfel).

Auf APEC-Ebene wurden und werden zahlreiche politische – nicht nur wirtschaftspolitische – Themen diskutiert, z. B. Zukunftstechnologien, Bildung, Frauen, Jugend und die Bekämpfung des internationalen Terrorismus.

1994 wurde in Bogor, Indonesien, das Ziel der Errichtung einer Freihandelszone im asiatisch-pazifischen Raum für die Industrienationen bis 2010 und für die Entwicklungsländer bis 2020 entworfen. Zur Förderung dieses Zieles erarbeiteten die Mitgliedstaaten nationale Aktionspläne. Eine Überprüfung der Ergebnisse findet in Form jährlicher Fortschrittsberichte auf den Gipfeltreffen statt.

Von 1997 an wurden zehn Jahre lang keine neuen Mitglieder aufgenommen. Dieser Zeitraum sollte der Konsolidierung der Zusammenarbeit dienen.

Prinzipien

Die APEC agiert auf der Basis nicht-bindender Abkommen. Alle Entscheidungen des Forums werden im Konsens getroffen. Seit 2002 sind auch bilaterale oder multilaterale Abkommen untereinander zugelassen. Die Abkommen müssen den Regeln der WTO entsprechen. Apec-Mitglieder haben bisher mehr als 40 solcher Abkommen unterschrieben.

Das Budget der APEC ist relativ gering. Es beläuft sich auf knapp 3,5 Mio. US-Dollar pro Jahr, welche durch Mitgliedsbeiträge der APEC-Staaten aufgebracht werden. Allein Japan investiert mehr Geld (3 bis 4 Mio. US-Dollar jährlich) in einen speziellen Liberalisierungsfonds der Organisation.

Die Treffen auf APEC-Ebene werden stets von Gästen und Beobachtern begleitet. Dazu gehören Vertreter des Verbandes südostasiatischer Nationen (ASEAN), des „Pacific Economic Cooperation Council“ (PECC), des Pacific Islands Forum (PIF) und anderen Interessenvertretern aus dem öffentlichen und privaten Sektor. Die APEC wird darüber hinaus auch als Möglichkeit genutzt, um hinter geschlossenen Türen das Nordkoreaproblem zu diskutieren.

Treffen 2018 ohne Abschlusserklärung

Der Gastgeber des Landes Papua-Neuguinea, Peter O’Neill, machte China und die USA dafür verantwortlich, dass 2018 keine gemeinsame Abschlusserklärung zustande kam. „Das liegt daran, dass es im Raum zwei große Giganten gibt“, sagte er. Zu den strittigen Punkten zählte er die Frage von Reformen für die Welthandelsorganisation WTO. Justin Trudeau aus Kanada sprach allgemeiner von unterschiedlichen Ansichten über zwischenstaatlichen Handel.

Mitglieder

Mitglieder der APEC Mitglied seit
 Australien 1989
 Brunei 1989
 Kanada 1989
 Indonesien 1989
 Japan 1989
 Südkorea 1989
 Malaysia 1989
 Neuseeland 1989
 Philippinen 1989
 Singapur 1989
 Thailand 1989
 Vereinigte Staaten 1989
 Chinesisches Taipei 1991
 Hongkong
Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China,
bis Juni 1997 britische Kronkolonie
1991 (1997)
 Volksrepublik China 1991
 Mexiko 1993
 Papua-Neuguinea 1993
 Chile 1994
 Peru 1998
Russland 1998
 Vietnam 1998

Leaders' Meetings der APEC

Gipfeltreffen der APEC
DatumAusrichterOrtFoto
1.7. November 1989 AustralienCanberra
2.29.–31. Juli 1990 SingapurSingapur
3.12.–14. November 1991 SüdkoreaSeoul
4.10.–11. September 1992 ThailandBangkok
5.19.–20. November 1993 Vereinigte StaatenSeattle
6.15. November 1994 IndonesienBogor
7.19. November 1995 JapanOsaka
8.25. November 1996 PhilippinenManila und Subic
9.24.–25. November 1997 KanadaVancouver
10.17.–18. November 1998 MalaysiaKuala Lumpur
11.12.–13. September 1999 NeuseelandAuckland
12.15.–16. November 2000 BruneiBrunei
13.20.–21. Oktober 2001 Volksrepublik ChinaShanghai
14.26.–17. Oktober 2002 MexikoLos Cabos
15.20.–21. Oktober 2003 ThailandBangkok
16.20.–21. November 2004 ChileSantiago de Chile
17.18.–19. November 2005 SüdkoreaBusan
18.18.–19. November 2006 VietnamHanoi
19.8.–9. September 2007 AustralienSydney
20.22.–23. November 2008 PeruLima
21.14.–15. November 2009 SingapurSingapur
22.13.–14. November 2010 JapanYokohama
23.12.–13. November 2011 Vereinigte StaatenHonolulu
24.2.–9. September 2012 RusslandWladiwostok
25.5.–7. Oktober 2013 IndonesienBali
26.7.–12. November 2014 Volksrepublik ChinaPeking
27.18.–19. November 2015 PhilippinenManila
28.19.–20. November 2016 PeruLima
29.10.–11. November 2017 VietnamĐà Nẵng
30.17.–18. November 2018 Papua-NeuguineaPort Moresby
31. 16.–17. November 2019
(abgesagt wegen Unruhen)
 Chile Santiago de Chile
32. 20. November 2020
(virtuell wegen COVID-19)
 Malaysia Kuala Lumpur
33. 12. November 2021
(virtuell wegen COVID-19)
 Neuseeland Auckland
34. 18.–19. November 2022  Thailand Bangkok

Literatur

  • Patrick Ziltener (2005): „Pazifische Drift – Die APEC zwischen Bi- und Multilateralismus“, in: Blätter für deutsche und internationale Politik, 12, S. 1465–1474.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Asien-Pazifik-Gipfel ohne gemeinsame Abschlusserklärung., In: WirtschaftsWoche, 18. November 2018, abgerufen am 23. September 2021.
  2. Aufgrund der komplexen politischen Beziehungen zur Volksrepublik China tritt die Republik China auf Taiwan in der APEC nicht unter ihrem offiziellen Namen auf, sondern als „Chinese Taipei“. Außerdem wird sie nicht durch ihren Staatspräsident repräsentiert, sondern üblicherweise durch einen Vertreter aus dem Umfeld des Wirtschaftsministeriums oder des Präsidenten.
  3. 2017 Leaders' Declaration. In: apec.org. Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft – APEC, 11. November 2017, abgerufen am 26. Februar 2018 (englisch).
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