Asolo | ||
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Staat | Italien | |
Region | Venetien | |
Provinz | Treviso (TV) | |
Lokale Bezeichnung | Àxol | |
Koordinaten | 45° 48′ N, 11° 55′ O | |
Fläche | 25 km² | |
Einwohner | 8.960 (31. Dez. 2022) | |
Postleitzahl | 31011 | |
Vorwahl | 0423 | |
ISTAT-Nummer | 026003 | |
Website | www.comune.asolo.tv.it |
Asolo ist eine italienische Gemeinde mit 8960 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Treviso in der Region Venetien. Sie ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia (Die schönsten Orte Italiens).
Geografie
Asolo liegt etwa 40 Kilometer nordwestlich von Treviso und 15 Kilometer östlich von Bassano del Grappa.
Nachbargemeinden sind: Altivole, Castelcucco, Fonte, Maser, Monfumo, Pieve del Grappa und Riese Pio X.
Geschichte
Die Hügel von Asolo wurden bereits im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. von den Venetern besiedelt. Ruinen von Thermen und eines Theaters zeugen noch von der römischen Stadt Acelum. Verschiedene Signorien herrschten in Asolo, bis es unter venezianische Herrschaft gelangte.
1489 wurde die junge Adelige Caterina Cornaro mit dem König von Zypern verheiratet, um die Vorherrschaft Venedigs im Mittelmeer zu sichern. Nach dessen Ermordung wurde sie gezwungen die Krone abzutreten. Als Ausgleich erhielt sie Asolo als Domäne und residierte dort mit ihrem Hofstaat im Castello della Regina bis 1509. Berühmt waren ihre Feste mit Schauspielen und Turnieren.
Als die Reformation um 1540 auch Italien erreichte und sich ausbreitete, waren Asolo, Bassano del Grappa und Cittadella Zentren der Evangelischen in der etwas toleranteren Republik Venedig geworden. Der neue evangelische Glaube wurde eher subversiv auf dem Markt, in Werkstätten und in Privathäusern geteilt und weitergegeben. Während des Konzils von Trient (1545–1563), in der Zeit der Gegenreformation, wurden die Protestanten vor allem durch die Inquisition aufgespürt, bekämpft und eliminiert. So wurden in diesen drei Städten unter anderen acht evangelische Notare wegen Häresie angeklagt und verurteilt.
Weinbau
Asolo und seine Umgebung sind bekannt für ihren Weinbau. Der Ort liegt im klassischen Prosecco-Gebiet. Hier wird ein besonderer Prosecco hergestellt – der Asolo Prosecco, der eine DOCG-Auszeichnung für eine kontrollierte und garantierte Herkunftsbezeichnung trägt.
Sehenswürdigkeiten
- Santa Maria Assunta: Der Dom Santa Maria Assunta war bis 969 Bischofskirche und erhielt seine heutige Gestalt 1747 von Giorgio Massari. Die Fassade entstand erst 1889. Im Inneren ist ein Gemälde von Lorenzo Lotto zu sehen, das die Himmelfahrt Mariens darstellt. Ferner befindet sich dort die Kopie eines Gemäldes von Tizian zum selben Thema.
Die Villa Scotti-Pasini aus dem 17. Jahrhundert mit ihren hängenden Gärten war der Wohnsitz von Robert Browning. Er schätzte den Blick als eines der schönsten Panoramen, die er je gesehen hatte.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Giuseppe Torretti, auch Torretto (1664–1743), Bildhauer
- Giovanni Antonio Faldoni (1689–~1770), Kupferstecher und Maler
- Arnoldo Onisto (1912–1992), römisch-katholischer Bischof von Vicenza
- Emilio Bergamin (* 1937), Entwerfer von Essgeschirr
- Dino Boffo (* 1952), Journalist
- Riccardo Bonetto (* 1979), Fußballspieler
- Matteo Grassotto (* 1980), Automobilrennfahrer
- Giorgio Sernagiotto (* 1981), Automobilrennfahrer
- Giulia Momoli (* 1981), Beachvolleyballspielerin
Personen mit Beziehung zur Stadt
- Caterina Cornaro (1454–1510), Königin von Zypern, lebte nach ihrer Abdankung als Königin 1489 bis zu ihrem Tod in Asolo
- Pietro Bembo (1470–1547), humanistischer Gelehrter und Kardinal verfasste einen Dialog über die Liebe – Gli Asolani (Asolaner Gespräche), der am Hof der Caterina Cornaro in Asolo angesiedelt ist
- Robert Browning (1812–1889), englischer Dichter und Dramatiker, hielt sich ab 1878 immer wieder in Italien auf, bewohnte in Asolo die Villa Scotti-Pasini
- Wilhelmine Neruda (1839–1911), mährische Violinistin, lebte in Asolo im Palazzo Beltramini, jetzt Gemeindehaus, von 1895 bis 1898, dem Jahr des Todes ihres Sohnes Ludwig Norman-Neruda
- Eleonora Duse (1858–1924), italienische Schauspielerin, hatte ihren Wohnsitz in Asolo, beerdigt auf dem Friedhof in Asolo
- Gian Francesco Malipiero (1882–1973), italienischer Komponist und Musikwissenschaftler, lebte von 1910 bis zu seinem Tod in der Stadt, der er mit seinem Klavierzyklus Poemi asolani 1916 ein klingendes Denkmal setzte
- Freya Madeline Stark (1893–1993), englische Forschungsreisende und Reiseschriftstellerin, verbrachte die letzten Jahre ihres hundertjährigen Lebens in Asolo, wo sie auch starb und beigesetzt ist
Sonstiges
Im Castello, welches 1820 von den Asolanern weitgehend abgerissen wurde, gab es einen großen hölzernen Theatersaal aus dem Jahre 1698. Unter anderen spielte hier auch Eleonora Duse. Das Interieur wurde 1949 von John Ringling gekauft und nach Sarasota in Florida verschifft. Dort wurde es originalgetreu im Ringling Museum wieder aufgebaut und wird von einer Theatertruppe der Florida State University genutzt.
Sport
Asolo war im Jahre 2010 Zielort der 205 km langen 14. Etappe des Giro d’Italia und damit erstmals bei dieser Radsportveranstaltung im Etappenplan vertreten.
Weblinks
- Informationen zu Asolo (Memento vom 1. Januar 2013 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑ I borghi più belli d’Italia. Borghipiubelliditalia.it, abgerufen am 4. August 2017 (italienisch).
- ↑ Silvana Seidel Menchi: Häretiker im Italien des 16. Jahrhunderts. In: Uwe Israel, Michael Matheus (Hrsg.): Protestanten zwischen Venedig und Rom in der Frühen Neuzeit (= Studi. Schriftenreihe des Deutschen Studienzentrums in Venedig). Walter de Gruyter, 2013, ISBN 978-3-05-006326-3, S. 25–46 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Paul Althof (Alice Gurschner): Der Tragödie letzter Akt. Die Begräbnisfeier der Duse in Asolo. In: Neues Wiener Journal, 17. Mai 1924, S. 4 f. (Digitalisat bei ANNO).
- ↑ http://www.gazzetta.it/Speciali/Giroditalia/2010/de/tappe.shtml (Link zu 14. Etappe)