Bürger für Frankfurt
Basisdaten
Art Kommunale Wählervereinigung
Verbreitung Stadt Frankfurt am Main
Gründungsdatum 1994
Vorsitzender Mathias Pfeiffer
Struktur
Mitglieder 101 (Stand 5. Juli 2021)
Adressen
Adresse 60388 Frankfurt am Main
Website www.bff-frankfurt.de

Bürger für Frankfurt BFF ist eine Wählervereinigung, die bei Kommunalwahlen in Frankfurt am Main antritt. Während sie sich als Teil des bürgerlichen Spektrums rechts der CDU sieht, wird sie in der Öffentlichkeit als rechtspopulistisch und rechtskonservativ wahrgenommen. Ein früherer Vorsitzender kandidiert bei den Kommunalwahlen 2021 als Spitzenkandidat der AfD, ein Fraktionsmitglied ist als Vertreter der AfD Mitglied im ehrenamtlichen Magistrat.

Geschichte

Der Verein Bürger für Frankfurt BFF wurde 1994 gegründet und konnte 2001 mit Wolfgang Hübner ein Mandat in der Stadtverordnetenversammlung gewinnen. Von 2006 bis 2011 war die Wählergruppe mit drei Abgeordneten vertreten. Eine zeitweilige Beteiligung der Fraktion an den Freien Wählern Hessen, als Freie Wähler im Römer, wurde 2015 aufgrund politischer Differenzen durch die Freien Wähler beendet, woraufhin sich die Fraktion in BFF im Römer umbenannte. Der Grund für den Ausschluss der BFF aus dem FWG-Landesverband war gemäß Landesverband „die zunehmend nach rechts tendierende politische Ausrichtung“.

Bei den Kommunalwahlen 2021 erreichte die Liste Bürger für Frankfurt BFF mit 2,0 % der Stimmen 2 Sitze (2016: 3 Sitze). Daraufhin bildete die BFF in der Stadtverordnetenversammlung eine Fraktion mit dem Bündnisses für Innovation & Gerechtigkeit (BIG). Für die weiteren Wahlergebnisse siehe Politik in Frankfurt am Main#Stadtverordnetenversammlung.

Die Wählervereinigung beansprucht die Rekonstruktion der Neuen Frankfurter Altstadt als eigenen politischen Erfolg. Sie gehe auf einen im August 2005 vom Stadtverordneten der Freien Wähler im Römer, Wolfgang Hübner, gestellten Antrag in der Stadtverordnetenversammlung zurück. Das Projekt wurde 2007 von der großen Mehrheit der Stadtverordneten beschlossen; dem Beschluss vorangegangen waren ein städtebaulicher Wettbewerb und ein vom damaligen Viererbündnis aus CDU, SPD, FDP und Grünen eingesetzter Sonderausschuss der Stadtverordneten.

Verbindungen zu rechtsradikalen und rechtsextremen Gruppierungen

Ein früherer Vorsitzender kandidierte bei den Kommunalwahlen 2021 als Spitzenkandidat der AfD, ein Fraktionsmitglied ist als Vertreter der AfD Mitglied im ehrenamtlichen Magistrat.

Bevor Rosemarie Lämmer bei der Kommunalwahl 2021 für die BFF antrat, war sie von 2001 bis 2006 Stadtverordnete der Republikaner, und von 2007 bis 2013 deren Kreisvorsitzende.

Der ehemalige Vorsitzende Wolfgang Hübner, Autor sowohl auf der BFF-Homepage als auch dem BFF-Facebook-Profil, publiziert regelmäßig auf dem gesichert rechtsextremen Blog "PI-News". 1999 arbeitete Hübner in der „Frankfurter Initiative“ gegen die doppelte Staatsbürgerschaft mit dem Neonazi Horst Mahler zusammen.

Der Vorsitzende Mathias Pfeiffer (ehemals Mathias Mund) gründete Anfang 2015 mit seiner damaligen Frau Heidi Mund, einer christlichen Fundamentalistin, den Frankfurter Pegida-Ableger. Bei Pegida-Veranstaltungen stand er mit Kadern der NPD, Hooligans und anderen Rechtsextremen auf einem Platz.

Die BFF veranstaltet Demonstrationen mit dieBasis und Querdenken, etwa 2023 gegen die Verleihung des Ludwig-Börne-Preises an den Politiker und Schriftsteller Robert Habeck.

Einzelnachweise

  1. Wir sind die Bürger Für Frankfurt BFF, auf bff-frankfurt.de
  2. Der eine bekämpfte den Islam, der andere lebt danach. Und jetzt machen sie zusammen Politik? zeit.de, 5. Juli 2021, abgerufen am 24. Juli 2023.
  3. Martin Benninghoff: BFF und BIG kooperieren im Frankfurter Römer. In: FAZ.NET. 7. April 2021, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 5. September 2023]).
  4. Claus-Jürgen Göpfert: Rechtspopulisten empfehlen Volker Stein, in: Frankfurter Rundschau vom 30. Januar 2018
  5. Gefährliche Nähe zur BFF in Frankfurt. 24. Juli 2023, abgerufen am 5. September 2023.
  6. Tobias Rösmann: Sieben rechts der CDU, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 24. November 2015
  7. 1 2 3 Florian Leclerc: Frankfurt: BFF wollen Mandate verdoppeln. Frankfurter Rundschau, 14. Januar 2021, abgerufen am 11. Februar 2021.
  8. Bürger Für Frankfurt (BFF) im Römer statt Freie Wähler. bff-frankfurt.de, 16. April 2015, abgerufen am 11. Februar 2021.
  9. Bürger für Frankfurt unter W. Hübner wurden aus dem hessischen Landesverbandes der FREIEN WÄHLER ausgeschlossen. fwg-hessen.de, abgerufen am 20. Juli 2023.
  10. 1 2 Gespaltene Zunge. Frankfurter Rundschau, 8. April 2021, abgerufen am 24. Juli 2023.
  11. Matthias Alexander: Sonderausschuß zur Altstadt. Viele Wünsche und manche Bedenken. In: faz.net, 8. Dezember 2005.
  12. Tobias Rösmann: Verschweigen der Lämmer. In: FAZ.NET. 8. Dezember 2017, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 24. Juli 2023]).
  13. BFF setzt bei Kommunalwahl auf Frauen an der Spitze. 15. Oktober 2020, abgerufen am 24. Juli 2023.
  14. Keine Stimme den Kandidaten der Panzer-Parteien! bff-frankfurt.de, 10. Februar 2023, abgerufen am 24. Juli 2023.
  15. Hübner verlässt den Römer. Frankfurter Rundschau, 25. Oktober 2016, abgerufen am 24. Juli 2023.
  16. Distanzierung der Partei "Die Grauen" von Wolfgang Hübners Wahlbündnis BFF. Abgerufen am 24. Juli 2023.
  17. Mathias Mund heißt jetzt (wieder) Pfeiffer. bff-frankfurt.de, 27. Januar 2022, abgerufen am 24. Juli 2023.
  18. Heidi Mund hat eine neue Vision. Frankfurter Neue Presse, 5. August 2015, abgerufen am 24. Juli 2023.
  19. Tobias Rösmann, Frankfurt: Stadtparlament zu Pegida: „Was Herr Mund hier äußert, ist nicht Frankfurt“. In: FAZ.NET. 30. Januar 2015, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 24. Juli 2023]).
  20. Die Frankfurter Habeck-Schande nimmt ihren Lauf. bff-frankfurt.de, 8. Juni 2023, abgerufen am 24. Juli 2023.
  21. tagesschau.de: Hessen: Klimaminister Habeck mit Ludwig-Börne-Preis ausgezeichnet. Abgerufen am 24. Juli 2023.
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