Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
Koordinaten: 50° 8′ N, 8° 4′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Rheingau-Taunus-Kreis | |
Höhe: | 306 m ü. NHN | |
Fläche: | 40,27 km2 | |
Einwohner: | 11.430 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 284 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 65307 | |
Vorwahl: | 06124 | |
Kfz-Kennzeichen: | RÜD, SWA | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 39 002 | |
Stadtgliederung: | Kernstadt und 7 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Adolfstraße 38 65307 Bad Schwalbach | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Markus Oberndörfer (SPD) | |
Lage der Stadt Bad Schwalbach im Rheingau-Taunus-Kreis | ||
Bad Schwalbach (bis 21. April 1927 Langenschwalbach) ist die Kreisstadt im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis. Die Stadt ist eines der ältesten hessischen Heilbäder, zugleich ist sie seit 2014 ein anerkannter Kneippkurort.
Geografie
Geografische Lage
Bad Schwalbach ist ein Kurort etwa 20 Kilometer nordwestlich der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Die Kernstadt liegt in 289 bis 465 Meter Höhe im westlichen Hintertaunus sehr langgestreckt auf 2,5 Kilometer Länge in einem linken Seitental der Aar, das vom Nesselbach durchflossen wird. Über 56 Prozent der Gemarkungsfläche besteht aus Wald.
Nachbargemeinden und -kreise
Bad Schwalbach grenzt im Norden an die Gemeinde Hohenstein, im Osten an die Stadt Taunusstein, im Süden an die Gemeinde Schlangenbad sowie im Westen an die Gemeinde Heidenrod.
Stadtgliederung
Die Stadt besteht aus den Stadtteilen Adolfseck, der Kernstadt Bad Schwalbach, Fischbach, Heimbach, Hettenhain, Langenseifen, Lindschied und Ramschied.
Für die sieben außerhalb der Kernstadt Bad Schwalbach liegenden Stadtteile wurde je ein Ortsbezirk gebildet. Jeder Ortsbezirk hat einen Ortsbeirat aus sieben Mitgliedern unter dem Vorsitz eines Ortsvorstehers.
Geschichte
Zur römischen Vergangenheit siehe den Hauptartikel Kleinkastell Adolfseck.
Mittelalter
Bad Schwalbach wurde als Langinswalbach im Jahre 1352 erstmals urkundlich erwähnt und war seit 1364 als Pfarrei bekannt. Weitere historisch dokumentierte Erwähnungen des Ortsnamens sind Swalbach 1360 und Langenschwalbach Anfang des 16. Jahrhunderts. Erste zuverlässige Berichte über die Mineralquellen gibt es ab 1568 durch den Wormser Arzt Tabernaemontanus, der den Ort auch in seinem 1581 erschienenen Werk Neuw Wasserschatz bekannt machte. Der Speyerer Weihbischof Heinrich Fabricius hielt sich bereits 1583 zur Kur am Sauerbrunnen von Bad Schwalbach auf. Obwohl Langenschwalbach im Dreißigjährigen Krieg völlig zerstört wurde, wurde es schnell wieder aufgebaut, der Handel mit dem Heilwasser begann zu blühen. Zunächst wurde das Wasser im Versandhandel in Krügen und Fässern in ganz Europa verkauft. Nur wenige Heilungsuchende nahmen den beschwerlichen Weg in den Taunus auf sich.
Langenschwalbach war im Mittelalter eines der 15 Überhöhischen Dörfer, die zu Kurmainz gehörten. Im Laufe der Zeit gewann die Grafschaft Katzenelnbogen immer mehr Einfluss auf die Orte außerhalb des Rheingauer Gebücks, die schließlich zu einem Teil der Niedergrafschaft Katzenelnbogen wurden und dem Amt Hohenstein unterstellt waren. Nach dem Aussterben des Grafengeschlechts 1479 im Mannesstamme ging die Herrschaft über die Niedergrafschaft Katzenelnbogen an die Landgrafen von Hessen.
Frühe Neuzeit
Nach der Teilung der Landgrafschaft im Jahr 1567 fiel das Gebiet an Hessen-Rheinfels, nach dem Aussterben dieser Linie wechselte das Gebiet mehrmals zwischen Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel aufgrund von Erbstreitigkeiten (Hessenkrieg), ab 1648 (Westfälischer Friede) verblieb es bei Hessen-Kassel, das es der teilsouveränen Linie Hessen-Rotenburg zuordnete. Im Jahre 1729 wurde Langenschwalbach Sitz des Amtes Hohenstein, das seinen Namen aber beibehielt. Nach der französischen Besetzung des Linken Rheinufers im Jahr 1794 wurde die Verwaltung der ganzen Niedergrafschaft von Sankt Goar nach Langenschwalbach verlegt.
19. und 20. Jahrhundert
Da Hessen-Kassel 1806 neutral bleiben wollte und nicht dem Rheinbund beitrat, besetzte Napoleon Bonaparte die komplette Landgrafschaft. Deshalb verwaltete seit 1806 der Kaiserliche Präfekturrat Balthasar Pietsch von Langenschwalbach aus im Namen Napoleons das Territorium des Pays réservé de Catzenellenbogen. Als schlussendlich am 17. Oktober 1816 das Herzogtum Nassau von diesem Gebiet Besitz ergriff, bestimmte es Langenschwalbach zum Sitz eines herzoglichen Amtes.
Erst mit der Verbesserung der Verkehrsverhältnisse durch den Straßenbau setzte zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Kurbetrieb ein. Nachdem Francis Head 1830 Bubbles from the Brunnen veröffentlicht hatte, wurden die Taunusbäder unter Briten populär. Zahlreiche gekrönte Häupter, Fürsten und Grafen kamen nun zur Kur und besuchten die Spielbank, wo auch weniger seriöse Herrschaften verkehrten. Während der Zeit des Aufschwungs nach der nassauischen Erwerbung und der Veröffentlichung der „Bubbles“ hatten Schlangenbad und Schwalbach keinen Standortnachteil gegenüber Bad Ems bzw. Wiesbaden. Mit der Errichtung vom Cursaal Bau bis 1879 (heutiges Kurhaus im renaissanceverwandten Baustil) wurde dem Anspruch auf verbesserte Kurbedingungen Rechnung getragen. Parallel zu den Verbesserungen der örtlichen Einrichtungen wurde das Reisen mit Postkutsche (bis um 1845) durch die schnellere, bequemere und günstigere Eisenbahn überholt. Die 1889 fertiggestellte Aartalbahn von Wiesbaden nach Langenschwalbach trug auch wesentlich zum Aufschwung bei. Nach Ende des Ersten Weltkriegs verlor der Zuspruch des Adels als Kurklientel schnell an Bedeutung, und es begann der langwierige und teilweise mit gravierenden wirtschaftlichen Einschnitten verbundene Wandel vom Luxusbad zu einem für die Allgemeinheit offenen Kurbad mit einer Anpassung an andere gesellschaftliche Verhältnisse und Ansprüche, die erst nach dem Zweiten Weltkrieg vollendet wurde.
In einem Wald bei Langenschwalbach soll Katharina Pfeiffer aus Langenhain im Taunus Ende 1800 oder Anfang 1801 dem Räuber Schinderhannes ein Kind geboren haben.
Lord Carnarvon verunglückte 1901 bei einer Autofahrt auf der Bäderstraße schwer und hatte bis zu seinem Lebensende unter den Unfallfolgen zu leiden. Aus gesundheitlichen Gründen hielt er sich fortan in den Wintermonaten gern in Ägypten auf und lernte hier Howard Carter, den Mitentdecker des Königsgrabes von Tut-Ench-Amun, kennen, dessen Ausgrabungen im Tal der Könige er fortan finanzierte. Lord Carnarvon starb am 6. April 1923.
Hessische Gebietsreform
Am 31. Dezember 1971 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bisher selbständigen Gemeinden Adolfseck, Fischbach, Heimbach, Hettenhain, Langenseifen und Ramschied auf freiwilliger Basis eingemeindet. Lindschied wurde am 1. Januar 1977 kraft Landesgesetz in die Stadt eingegliedert. Für alle eingemeindeten Stadtteile wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.
Territorial- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Territorien, in denen Bad Schwalbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:
- 1530 und später: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Niedergrafschaft Katzenelnbogen, Amt Hohenstein
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Hessen-Rheinfels, Niedergrafschaft Katzenelnbogen, Amt Hohenstein
- ab 1583: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Niedergrafschaft Katzenelnbogen, Amt Hohenstein
- ab 1648: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niedergrafschaft Katzenelnbogen, Amt Hohenstein
- 1806–1813: Kaiserreich Frankreich, Niedergrafschaft Katzenelnbogen (Pays réservé de Catzenellenbogen)
- ab 1816: Herzogtum Nassau, Amt Langen-Schwalbach
- ab 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreisamt Langen-Schwalbach
- ab 1854: Herzogtum Nassau, Amt Langenschwalbach
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Untertaunuskreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Untertaunuskreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Bad Schwalbach 10.394 Einwohner. Darunter waren 1082 (10,4 %) Ausländer, von denen 402 aus dem EU-Ausland, 501 aus anderen Europäischen Ländern und 178 aus anderen Staaten kamen. Von den deutschen Einwohnern hatten 20,0 % einen Migrationshintergrund. (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 21,1 %.) Nach dem Lebensalter waren 1749 Einwohner unter 18 Jahren, 3549 zwischen 18 und 49, 2364 zwischen 50 und 64 und 2268 Einwohner waren älter.
Die Einwohner lebten in 4734 Haushalten. Davon waren 1617 Singlehaushalte, 1428 Paare ohne Kinder und 1176 Paare mit Kindern, sowie 381 Alleinerziehende und 132 Wohngemeinschaften. In 1098 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 3138 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.
Einwohnerentwicklung
- 1587: 107 Hausgesesse
- 1809: 1455 Einwohner (darunter 80 Juden)
Bad Schwalbach: Einwohnerzahlen von 1809 bis 2020 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1809 | 1.455 | |||
1827 | 1.766 | |||
1834 | 2.040 | |||
1840 | 2.050 | |||
1846 | 2.258 | |||
1852 | 2.121 | |||
1858 | 2.072 | |||
1864 | 2.384 | |||
1871 | 2.644 | |||
1875 | 2.731 | |||
1885 | 2.658 | |||
1895 | 2.702 | |||
1905 | 2.836 | |||
1910 | 2.708 | |||
1925 | 2.790 | |||
1939 | 3.506 | |||
1946 | 4.982 | |||
1950 | 5.475 | |||
1956 | 5.609 | |||
1961 | 5.789 | |||
1967 | 6.146 | |||
1973 | 8.937 | |||
1975 | 8.972 | |||
1980 | 9.254 | |||
1985 | 9.412 | |||
1990 | 10.222 | |||
1995 | 10.937 | |||
2000 | 10.979 | |||
2005 | 11.069 | |||
2010 | 10.718 | |||
2011 | 10.394 | |||
2015 | 10.697 | |||
2020 | 11.207 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS; Hessisches Statistisches Informationssystem; Zensus 2011 Nach 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte. |
Religionszugehörigkeit
• 1885: | 1637 evangelische (= 61,56 %), 826 katholische (= 31,08 %), 5 anderes christliche-konfessionelle (= 0,19 %), 190 jüdische (= 7,15 %) Einwohner |
• 1961: | 3362 evangelische (= 58,08 %), 2210 katholische (= 38,18 %) Einwohner |
• 1987: | 4789 evangelische (= 47,96 %), 3323 katholische (= 33,38 %), 1874 sonstige (= 18,77 %) Einwohner |
• 2011: | 3780 evangelische (= 36,37 %), 2590 katholische (= 24,92 %), 4020 sonstige (= 38,78 %) Einwohner |
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis, in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 26,0 | 8 | 16,8 | 6 | 19,0 | 7 | 11,1 | 4 | 9,3 | 4 | |
SWA & BSB | Wählergemeinschaft SWA & BSB | 24,1 | 7 | 22,2 | 8 | – | – | – | – | – | – | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 21,1 | 7 | 31,6 | 12 | 26,5 | 10 | 34,1 | 13 | 33,0 | 12 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 18,6 | 6 | 20,8 | 8 | 24,5 | 9 | 30,8 | 11 | 32,8 | 12 | |
BLF | Bürgerlich Liberaler Fortschritt | 10,3 | 3 | 8,6 | 3 | – | – | – | – | – | – | |
SWA | SWA – Unser Bad Schwalbach | – | – | – | – | 18,1 | 7 | – | – | – | – | |
BSB | Bad Schwalbacher Bürgerblock | – | – | – | – | 7,9 | 3 | 15,8 | 6 | 11,2 | 4 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | – | – | – | – | 4,2 | 1 | 4,0 | 1 | 3,9 | 1 | |
FWG | Freie-Wähler-Gemeinschaft | – | – | – | – | – | – | 4,1 | 2 | 9,8 | 4 | |
Gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | ||
Wahlbeteiligung in Prozent | 49,2 | 48,6 | 49,0 | 46,6 | 52,4 |
Bürgermeister
Bei der Stichwahl am 24. November 2019 setzte sich Markus Oberndörfer (SPD) mit 56,5 Prozent der Stimmen gegen Andreas Ruck (parteilos) durch. Die Wahlbeteiligung betrug 42 Prozent.
Städtepartnerschaften
Eine offizielle Städtefreundschaft besteht seit 1993 mit der in der Nähe von Versailles gelegenen Gemeinde Buc in der französischen Region Île-de-France.
Museen
- Das Kur-, Stadt- und Apothekenmuseum wurde 2002 mit neuen Ausstellungsstücken eröffnet. Mit seinen Exponaten führt es die Besucher durch die Geschichte Bad Schwalbachs und dessen Kurleben. Das Museum beherbergt unter anderem das früher in Privaträumen betriebene Apothekenmuseum. Das Apothekenmuseum zeigt die im Jahre 1642 gegründete und vollständig eingerichtete älteste Apotheke im Taunus, die Adler-Apotheke. Im Museum ist auch das Stadtarchiv untergebracht.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Besonderen Zugang zur Stadt- und Kurgeschichte bietet die Bad Schwalbacher Kurbahn, die auf den historischen Gleisen der ehemaligen Moortransportbahn im Kurpark verkehrt. Von April bis Oktober fahren die Züge des Bad Schwalbacher Kurbahnvereins an allen Sonn- und Feiertagen. Von der Station Moorbadehaus aus führt die Strecke zu den Moorgruben, vorbei am Golfhaus, Schwalbenbrunnen und Waldsee.
- Vom 28. April 2018 bis zum 7. Oktober 2018 fand in Bad Schwalbach die Hessische Landesgartenschau 2018 statt.
- Sehenswert sind außerdem die sieben Brunnen und viele Tempel, u. a. der Elisabethentempel, der von der Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn bei einem Kuraufenthalt in Langenschwalbach gestiftet wurde. Von dort aus hat man eine gute Aussicht über die Stadt.
- Nördlich der Stadt befindet sich Alexander’s Rest, eine überdachte Sitzbank, die als Gedenkstätte dient.
Religion und Kirchen
- Kreuzkirche
- Martin-Luther-Kirche
- Neuapostolische Kirche
- St.-Elisabeth-Kirche
- Islamische Mosche (Osmanlı Camii, überwiegend sunnitisch, türkisch)
- Bis 1938 gab es in Bad Schwalbach auch eine Synagoge, die in der Reichspogromnacht in Brand gesetzt wurde.
Infrastruktur und Wirtschaft
Unternehmen
Größter Arbeitgeber ist die Schwälbchen Molkerei. Das Klinikzentrum Lindenallee ist eine interdisziplinäre Rehabilitationsklinik und beschäftigt etwa 190 Mitarbeiter. Entsprechend dem Bäderstatus kann Bad Schwalbach auf eine Reihe weiterer Kliniken verweisen, z. B. auf die Klinik am Park der DRV Hessen, die Montanus-Klinik der DRV Oldenburg-Bremen, das Otto-Fricke-Krankenhaus Paulinenberg.
Behörden
Das Amtsgericht Bad Schwalbach hat seinen Sitz in der Stadt. Neben den städtischen Behörden haben die Agentur für Arbeit, das Finanzamt und die Polizei ihren örtlichen Dienstsitz in Bad Schwalbach, die beiden Letztgenannten im Behördenzentrum an der Emser Straße.
Feuerwehr
Das Feuerwehrwesen liegt in Händen der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Bad Schwalbach.
Verkehr
Bad Schwalbach liegt an der Bundesstraße 260, auch Bäderstraße genannt, sowie an der B 54 und der B 275. Autobahnanschluss besteht in 15 Kilometer Entfernung an die A 66 und in 20 Kilometer Entfernung an der Anschlussstelle Idstein der A 3.
Der Bahnhof Bad Schwalbach liegt an der Aartalbahn, auf der seit 1986 kein regulärer öffentlicher Personennahverkehr mehr betrieben wird. Bad Schwalbach ist damit eine der wenigen deutschen Kreisstädte, die im fahrplanmäßigen Eisenbahnverkehr nicht mehr bedient werden. Die Strecke ist als Kulturdenkmal Hessens längstes Baudenkmal und wurde bis 2009 saisonal am Wochenende mit historischen Zügen von der Nassauischen Touristik-Bahn befahren. Im Rahmen des Projekts Stadtbahn Wiesbaden war zwischen 1998 und 2001 eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs zwischen Bad Schwalbach und Wiesbaden im Gespräch. Heute existieren Planungen zur Reaktivierung der Aartalbahn als Stadt- oder Regionalbahn. Die Bad Schwalbacher Kurbahn ist eine an Wochenenden betriebene Schmalspurbahn für den Ausflugsverkehr vom Moorbadehaus zu den Moorgruben.
Schule und Bildung
- Nikolaus-August-Otto-Schule (kooperative Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, ca. 1200 Schüler)
- Wiedbachschule (Grundschule)
- Janusz-Korczak-Schule (Schule für Lernhilfe Sonderpädagogisches Beratungs- und Förderzentrum)
- Internationale Opernakademie (Berufsfachschule für Opernsänger)
Die Volkshochschule Bad Schwalbach hat ihre Vertretung am Ort in der Adolfstraße. Weiter kann Bad Schwalbach auf mehrere Kindergärten bzw. -tagesstätten verweisen.
Persönlichkeiten
In Bad Schwalbach wurden geboren:
- Polyxena von Hessen-Rotenburg-Rheinfels (1706–1735), Königin von Sardinien-Piemont
- Ludolf von Langen (1803–1872), nassauischer Amtmann und Abgeordneter
- Edmund Heusinger von Waldegg (1817–1886), Eisenbahningenieur
- Heinrich Maurer (1834–1918), evangelischer Geistlicher
- Otto Frickhoeffer (1892–1968), Komponist und Dirigent
- Robert Philipp Nöll von der Nahmer (1899–1986), FDP-Politiker
- Carl Rachor (1910–1975), Landrat
- Hans Rumpf (1911–1976), Verfahrenstechniker, Hochschullehrer und -politiker
- Reinhard Suhren (1916–1984), Fregattenkapitän, U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg
- Benno Erhard (1923–2011), Jurist und Politiker (CDU)
- Bodo-Maria Erhard ISch (* 1924), Physiker und römisch-katholischer Geistlicher und Generaloberer des Säkularinstituts der Schönstatt-Patres (1968–1974)
- Hans-Klaus Jungheinrich (1938–2018), Kulturjournalist und Autor mit Schwerpunkt Musik
- Günther Schütz (1940–2020), Molekularbiologe
- Jörg Fauser (1944–1987), Journalist und Schriftsteller
- Renate Kohn (* 1947), Schauspielerin
- Harald Fuhr (* 1954), Politikwissenschaftler
- Peter Beck (* 1954), Komiker und Kabarettist
- Michael Siebel (* 1957), SPD-Politiker
- Stefan Rohrbacher (* 1958), Judaist und Hochschullehrer
- Klaus-Peter Willsch (* 1961), CDU-Politiker
- Christian Werner (* 1979), Radrennfahrer
- Erol Bulut (* 1975), Fußballtrainer bei Fenerbahce Istanbul
- Ayse Asar (* 1975), Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
- Stefan Müller (* 1977), Politiker (FDP), Mitglied des Hessischen Landtags
- Christian Stolz (* 1977), Hochschullehrer
- Florian Kunze (* 1981), Wirtschaftswissenschaftler
- Matthias Boosch (* 1982), Schriftsteller
Außerdem lebten und wirkten in der Gemeinde:
- Anton Mirou (1578 – um 1627), flämisch-niederländischer Maler, Zeichner des Zyklus Schwalbacher Reise
- Matthäus Merian der Ältere (1593–1650), Kupferstecher und Verleger, starb in Bad Schwalbach
- Johann Heinrich Fenner von Fenneberg (1774–1849), Badearzt
- Philipp Hoffmann (1806–1889), Architekt und Baumeister, Erbauer des Kurhauses. Dieses wurde in den 1960er Jahren grundrenoviert von Helmut Hofmann
- Philipp Gosebruch (1835–1905), praktischer Arzt, sein Denkmal steht noch heute im Kurpark
- Adolphus Busch (1839–1913), Unternehmer, starb in Lindschied
- Paul Wallot (1841–1912), Architekt des Reichstagsgebäudes, starb in Bad Schwalbach
- Friedrich Delitzsch (1850–1922), Assyriologe, starb ebenfalls hier
- Julius Lippert (1895–1956), NSDAP-Politiker, u. a. Oberbürgermeister von Berlin, verstarb in Bad Schwalbach
- Bernhard Bendel (1908–1980), Gründer der katholischen Organisation Opus Spiritus Sancti
- Alexej Jawlensky (1864/65–1941), russisch deutscher Maler, Kur 1927
Die Realschule im damaligen Langenschwalbach (Hufeisenschule) besuchte in den Jahren 1846 bis 1848 Nikolaus Otto (1832–1891), der im nahen Holzhausen an der Haide geborene Miterfinder des Viertaktprinzips, dem zu Ehren seit 1940 der Ottomotor seinen Namen trägt.
Literatur
- David François Merveilleux, Pierre Joseph de LaPimpie Solignac: Amusemens des Eaux de Schwalbach, Oder Zeitvertreibe Bey den Wassern zu Schwalbach, Denen Bädern zu Wiesbaden, und dem Schlangenbade. Lüttich 1739 (Digitalisat).
- Jörg Diefenbacher: Die Schwalbacher Reise. Mannheim 2002, ISBN 3-00-008209-3.
- Peter Bayerlein: Schinderhannes-Ortslexikon. Mainz-Kostheim 2003.
- Gisela Ephan: Nur die Erinnerung bleibt … Bad Schwalbach u. a. 2007, ISBN 3-85251-015-5.
- Literatur über Bad Schwalbach nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
Weitere Inhalte in den Schwesterprojekten der Wikipedia: | ||
Commons | – Medieninhalte (Kategorie) | |
Wikisource | – Quellen und Volltexte | |
Wikivoyage | – Reiseführer | |
Wikidata | – Wissensdatenbank |
- Bad Schwalbach, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Website der Stadt Bad Schwalbach
- Website des Museums Bad Schwalbach
Einzelnachweise
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ 79. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 21. November 2012. In: Staatszeiger für das Land Hessen. Nr. 9, 2014, ISSN 0724-7885, S. 187.
- ↑ Ortsbeiräte in Bad Schwalbach (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive)
- 1 2 3 4 5 6 7 8 Bad Schwalbach, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 14. Oktober 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 15. August 2022.
- ↑ Franz Xaver Remling: Geschichte der Bischöfe zu Speyer. Band 2, S. 410
- ↑ Francis Head: Bubbles from the brunnen of Nassau (Auflage 1866)
- ↑ Henry Lohner: Nur wer tot ist, geht kein Risiko mehr ein. Books on Demand, Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8448-0977-0, S. 87.
- ↑ Peter Bayerlein: Schinderhannes-Ortslexikon. Wiesbaden 2013, S. 214.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 377.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Rheingaukreises und des Untertaunuskreises (GVBl. II 330-30) vom 26. Juni 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 22, S. 312, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,5 MB]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 85 kB) § 6. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Bad Schwalbach, archiviert vom am 24. Februar 2019; abgerufen im Februar 2019.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- 1 2 Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Stadt Bad Schalbach. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
- ↑ Bevölkerung nach Migrationshintergrund und -erfahrung: Stadt Bad Schalbach. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
- 1 2 Hessisches Statistisches Informationssystem (Memento des vom 11. September 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Statistik.Hessen.
- 1 2 Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 42 und 96, archiviert vom am 27. Oktober 2020 .
- 1 2 Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 161 ehemals im . (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom ; abgerufen im April 2016.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, ehemals im ; abgerufen im April 2011. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom ; abgerufen im April 2006.
- ↑ Bürgermeisterwahl 2019 - Stichwahl. Abgerufen am 17. Juni 2020.
- ↑ Die Städtefreundschaft mit Buc/Frankreich (Memento vom 14. März 2014 im Internet Archive)
- ↑ Eckart Roloff, Karin Henke-Wendt: Klein, aber fein – die älteste Apotheke im Taunus (Kur-Stadt-Apothekenmuseum, Bad Schwalbach). In: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 2, Süddeutschland. Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7776-2511-9, S. 174–176.
- ↑ Mathias Gubo: Bildgeschichten. Wie das Bad-Schwalbach-Bild von Alexej Jawlensky über viele Umwege in die Sammlung Brabant in Wiesbaden gelangte. Wiesbadener Kurier, 13. April 2019.