Düsseldorf-Eller
Bahnhof Düsseldorf-Eller (Foto: 2006)
Daten
Lage im Netz Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung KDE
IBNR 8001587
Preisklasse 5
Eröffnung 18. November 1874
bahnhof.de Düsseldorf-Eller
Lage
Stadt/Gemeinde Düsseldorf
Ort/Ortsteil Eller
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 11′ 59″ N,  51′ 33″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen
i16i16

Der Bahnhof Düsseldorf-Eller liegt etwa 5 Kilometer südöstlich des Düsseldorfer Hauptbahnhofs im Düsseldorfer Stadtteil Eller. Er befindet sich an den Bahnstrecken Troisdorf–Mülheim-Speldorf und Düsseldorf–Solingen, die von hier Richtung Südosten bis zum Bahnhof Hilden parallel verlaufen. Am Bahnhof ist eine Haltestelle mehrerer Buslinien.

Am 1. April 1985 wurde das ehemalige Empfangsgebäude des Bahnhofs in die Denkmalliste der Stadt in der Kategorie Technische Denkmäler eingetragen.

Lage und Aufbau

Der Bahnhof liegt in nordöstlicher Randlage des Düsseldorfer Stadtteils Eller. Er hat vier durchgehende Hauptgleise. Die nördlichen Gleise 4 und 5 sind die Durchgangsgleise der Güterzugstrecke Troisdorf – Opladen – Hilden – Düsseldorf-Eller – Mülheim-Speldorf und haben keinen Bahnsteig. Das mittige Gleis 3 dient der Einfädelung der seit 1980 bestehenden eingleisigen Strecke Abzw. Sturm – Eller in die Verbindung Troisdorf–Mülheim-Speldorf. Die südlichen Gleise 1 und 2 liegen an der von S-Bahn-Zügen der Linien S 1 und S 7 befahrenen Bahnstrecke Düsseldorf–Solingen. Zwischen diesen beiden Gleisen befindet sich ein Mittelbahnsteig mit Zugängen zur Vennhauser Allee. Der Bahnsteig ist durch nachgerüstete Aufzüge inzwischen barrierefrei erreichbar. Drei weitere Hauptgleise befinden sich am südöstlichen Bahnhofsende neben den durchgehenden Hauptgleisen der Güterzugstrecke.

Das Stellwerk des Bahnhofs, ein Relaisstellwerk der Bauform Sp Dr S60, wurde am 1. April 1979 in Betrieb genommen und befindet sich auf der Südseite des Bahnhofs östlich des ehemaligen Empfangsgebäudes in Höhe des südöstlichen Bahnsteigendes. Bis zu dessen Inbetriebnahme gab es zwei mechanische Stellwerke am Westkopf und am Ostkopf, die sofort nach Inbetriebnahme des Relaisstellwerks abgebrochen wurden. Das Stellwerk am Westkopf war auch für die Schließung des Bahnübergangs Vennhauser Allee zuständig.

Geschichte

Die Bahnstrecke Troisdorf–Mülheim-Speldorf und mit ihr der Bahnhof Eller wurde von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft am 18. November 1874 eröffnet. Zuvor waren seit dem 20. Dezember 1845 der Bahnhof Benrath und der erste Düsseldorfer Bahnhof an der Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft die Bahnstationen für Eller, da der Bahnhof Reisholz erst 1899 in Betrieb ging. Die Strecken der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft und der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft verlaufen weitgehend parallel, was eine Folge der Konkurrenz privater Eisenbahngesellschaften im 19. Jahrhundert war. Im Zuge von Bismarcks Verstaatlichungspolitik wurden sowohl die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft als auch die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft mit Wirkung vom 1. April 1881 verstaatlicht. Die einheitliche Betriebsführung durch den Staat führte dazu, dass die durch Eller führende Bahnstrecke Troisdorf–Mülheim-Speldorf primär zu einer wichtigen Güterzugachse mit unbedeutendem und später ganz eingestelltem Personenverkehr wurde.

Am 1. Oktober 1891 wurde zusammen mit dem ersten Düsseldorfer Hauptbahnhof auch eine neue Bahnstrecke von dort zum Bahnhof Eller eröffnet, so dass eine durchgehende Bahnverbindung zwischen Düsseldorf Hauptbahnhof und Hilden über Eller bestand. Mit der Inbetriebnahme der Bahnstrecke Hilden–Ohligs-Wald (später Solingen-Ohligs, heute Solingen Hauptbahnhof) am 3. Januar 1894 wurde diese über Ohligs-Wald zum damaligen Solinger Hauptbahnhof verlängert. Mit der Inbetriebnahme der Müngstener Brücke am 15. Juli 1897 erfolgte eine weitere Verlängerung über Remscheid bis Lennep.

Der elektrische Betrieb auf beiden Strecken wurde zum Fahrplanwechsel am 27. Mai 1962 aufgenommen. Die meisten Züge des Personenverkehrs fuhren aber noch bis zur Aufnahme des S-Bahn-Verkehrs mit Dieseltriebfahrzeugen, da die Strecke von Hilden nach Solingen-Ohligs noch nicht elektrifiziert war. Lediglich die Nahverkehrszüge von Düsseldorf Hauptbahnhof über Hilden nach Opladen, die nur montags bis freitags dreimal täglich verkehrten, wurden elektrisch betrieben. Ebenfalls mussten die Züge der Linie Düsseldorf Hbf – Remscheid-Lennep Wuppertal-Vohwinkel noch bis zum 30. Juli 1979 im Abschnitt Düsseldorf-Eller – Hilden die stark belastete Güterzugstrecke Troisdorf–Mülheim-Speldorf mitbenutzen, was häufig zu Verspätungen führte.

Im Zuge der baulichen Vorbereitung des S-Bahn-Betriebes wurde der Abschnitt Abzw. Sturm (in der Nähe des Haltepunktes Düsseldorf-Eller Mitte) – Düsseldorf-Eller auf 3 Gleise (Inbetriebnahme 1980) und der Abschnitt Düsseldorf-Eller – Hilden auf 4 Gleise (Inbetriebnahme 30. Juli 1979) erweitert, so dass die Züge des Personenverkehrs seitdem ungestört vom Güterverkehr verkehren können. Weitere Baumaßnahmen betrafen die Beseitigung des Bahnübergangs Vennhauser Allee und dessen Ersatz durch eine Straßenunterführung mit Bushaltestellen sowie den Bau eines Mittelbahnsteiges, der von der Unterführung der Vennhauser Allee erreicht werden kann. Zuvor hielten die Züge in Richtung Hilden am Hausbahnsteig vor dem damals noch durch die Deutsche Bundesbahn genutzten Bahnhofsgebäude und in Richtung Düsseldorf Hauptbahnhof an einem schmalen Zwischenbahnsteig, der nur vom Hausbahnsteig aus durch Überschreiten des Gleises in Richtung Hilden erreicht werden konnte. Zeitgleich mit der Betriebsaufnahme der S 7 bis Solingen-Ohligs erfolgte am 28. September 1980 auch die Inbetriebnahme des elektrischen Betriebes zwischen Hilden und Solingen-Ohligs.

Mit der Inbetriebnahme des S-Bahn-Verkehrs am 28. September 1980 wurde der Bahnhof zunächst durch die Linie S 7 (Düsseldorf Flughafen Düsseldorf Hbf Hilden Solingen-Ohligs) bedient, in den nachfolgenden Jahren in der Hauptverkehrszeit ergänzt durch einzelne Fahrten der Linie S 1 (Dortmund Hbf Duisburg Hbf – Düsseldorf Hbf), die über Düsseldorf Hbf hinaus verlängert wurden bis/ab Hilden oder Solingen-Ohligs. Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2009 wurde das Netz der S-Bahn Rhein-Ruhr überarbeitet. Die S 7 entfiel, ihre Aufgaben wurden von zwei anderen S-Bahn-Linien übernommen. Ihr Nordast (Düsseldorf-Flughafen Terminal – Düsseldorf Hbf) fiel der S 11 und ihr Südast (Düsseldorf Hbf – Solingen Hbf) der S 1 zu. Seitdem wird der Bahnhof Düsseldorf-Eller von der Linie S 1 bedient. Die Liniennummer S 7 wird seit dem 15. Dezember 2013 für die mit Dieseltriebwagen betriebene Linie Solingen Hbf Remscheid-Lennep Wuppertal Hbf verwendet („Der Müngstener“).

Bahnhofsgebäude

Das Bahnhofsgebäude wurde 1872 als Ziegelbau errichtet. 1909 wurde ein Wartesaal angebaut. Mit der Inbetriebnahme des heutigen – ohne Überschreitung von Gleisen erreichbaren Mittelbahnsteiges im Jahr 1979 wurde das Gebäude nicht mehr für Bahnzwecke genutzt, sondern Künstlern als Atelier zur Verfügung gestellt. 1982 fand die erste öffentliche Ausstellung statt, gefolgt von über 100 weiteren Ausstellungen, an denen mehr als 400 Künstler teilnahmen. 1986 wurde der Freundeskreis Kulturbahnhof Eller e. V. gegründet.

Linien

2023 wird der Bahnhof von einer Linie der S-Bahn Rhein-Ruhr, einer Metrobuslinie und vier Stadtbuslinien, sowie einer saisonalen Shuttlebuslinie zum nahegelegenen Strandbad Unterbacher See angefahren.

S-Bahn

Linie Verlauf Takt
S 1 Solingen Hbf  SG-Vogelpark Hilden Süd Hilden D-Eller D-Eller Mitte  D-Oberbilk  D-Volksgarten Düsseldorf Hbf  D-Wehrhahn  D-Zoo D-Derendorf D-Unterrath D-Flughafen  Angermund DU-Rahm DU-Großenbaum DU-Buchholz – DU-Schlenk Duisburg Hbf  MH-Styrum Mülheim (Ruhr) Hbf   E-Frohnhausen Essen West Essen Hbf  E-Steele E-Steele Ost E-Eiberg Wattenscheid-Höntrop BO-Ehrenfeld Bochum Hbf    BO-Langendreer West BO-Langendreer DO-Kley DO-Oespel DO-Universität – DO-Dorstfeld Süd DO-Dorstfeld Dortmund Hbf  
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
30 min
20 min (Solingen–Duisburg wochentags)
15 min (Essen–Dortmund wochentags)

Buslinien

Linie Verlauf Takt
M 1 Stockum, Freiligrathplatz  – Falkenweg Unterrath, Eckenerstraße D-Unterrath   D-Rath Mitte    Rather Broich  Grafenberg, Burgmüllerstraße   Gerresheim, Torfbruchstraße D-Gerresheim    Knuppertsbrück Vennhausen, Siedlung Freiheit D-Eller   Eller, Vennhauser Allee  – Am Schönenkamp D-Reisholz    Benrath, Forststraße – Urdenbacher Allee  D-Benrath  
keine weiteren Haltestellen; Mo–Fr 7–21 Uhr und Sa 9–21 Uhr alle 20 min
20 min
722 Stadthalle1 Messe Congress Center2 – Messe, Osteingang – Messe Ost/Stockumer Kirchstr.  Stockum, Am Hain ← Birkhahnweg Nordfriedhof  Victoriaplatz/Klever Straße  Pempelfort, Venloer Str. – Marienhospital Schloss Jägerhof – Pempelfort, Adlerstraße Pempelforter Straße  Stadtmitte, Worringer Platz Düsseldorf Hbf    Oberbilk, Flügelstraße Ellerstraße  Lierenfeld, Schlesische Straße 3 – Lierenfeld, Posener Straße Vennhausen, Gubener Straße – In den Kötten – Vennhausen, Siedlung Freiheit  D-Eller   Eller, Vennhauser Allee   4
Abschnitt 1–2 nur bei Veranstaltungen; Abschnitt 2–3: Mo–Sa 6–19 Uhr alle 20 min; Abschnitt 3–4: Mo–Sa ganztägig und So 9–13 alle 20 min, So 6–8 Uhr alle 30 min, So 13–19 Uhr alle 15 min; weitere Haltestellen auf dem gesamten Linienweg; alle Umsteigehaltestellen sind aber aufgeführt.
20 min
730 (Merkur Spiel-Arena/Messe Nord 1 ←) Freiligrathplatz   2 – Falkenweg  Unterrath, Eckenerstraße  D-Unterrath   Unterrath, Kirche D-Rath Mitte   Rather Broich   Mörsenbroicher Weg   Grafenberg, Staufenplatz Ostparksiedlung Gerresheim, Torfbruchstraße  – Morper Straße D-Gerresheim   – Knuppertsbrück  Vennhausen, Siedlung Freiheit  D-Eller   Eller, Vennhauser Allee   Hassels, Am Schönenkamp D-Reisholz   Hassels, Kirche – Forststraße  Urdenbacher Allee   D-Benrath     3 ( Koblenzer Straße (Haydnstraße) – Urdenbach, Tübinger Straße Josef-Kürten-Platz4)
Verkehrt von 2 nach 1 nur vor Großveranstaltungen in der Arena
10 min
(20 min)
735 Bilk, Südpark  1 Universität Mensa – Universität Mitte  – Universität Süd – Universität Südost  Wersten, Otto-Hahn-Straße2 – Ohmweg – Dechenweg – Ickerswarder Straße  Eller, Friedhof D-Eller Süd  – Alt Eller  – Vennhauser Allee   3 Eller   Vennhausen, Siedlung Freiheit  Unterbach, Strandbad Nord – Unterbach, Am Zault Erkrath-Unterfeldhaus, Neuenhausplatz4
Abschnitt 2–4 Mo–Fr 6–20 Uhr alle 20 min; Abschnitt 3–4 Mo–Fr 20–21 Uhr, Sa 6–21 Uhr alle 30 min, Mo–Sa 21–23 Uhr, So 7–23 Uhr alle 60 min; weitere Haltestellen nur im Abschnitt 2–4
20 min
736 Kirchplatz   Bilker Allee/Friedrichstraße (D-Bilk   , 200–300 m) – Morsestraße Friedrichstadt  Oberbilker Markt  Lierenfeld, Langenberger Straße – Ronsdorfer Straße  – Lierenfeld, Posener Straße Vennhausen, Gubener Straße – In den Kötten Vennhausen, Siedlung Freiheit  – Am Ellerforst Eller   60 min
891 Eller, Vennhauser Allee  D-Eller  D-Unterbacher See, Campingplatz Südstrand D-Unterbacher See, Standbad Süd
verkehrt nur im Sommer täglich und im Frühling und Herbst bei schönem Wetter von 9 bis 19 Uhr alle 30 Minuten
30 min

Siehe auch

NRWbahnarchiv von André Joost:

Einzelnachweise

  1. Gleise in Serviceeinrichtungen Düsseldorf-Eller. (PDF) Deutsche Bahn, abgerufen am 24. Januar 2016 (deutsch).
  2. Stationspreisliste 2020. (PDF) In: deutschebahn.com. DB Station&Service, S. 16, abgerufen am 23. November 2020.
  3. Eintrag in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Düsseldorf beim Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege, Stand: 20. November 2009
  4. Stationsausstattung Düsseldorf-Eller, Stand 24. Juli 2020, DB Station&Service, abgerufen am 23. November 2020
  5. stellwerke.de
  6. NRW-Bahnarchiv, Strecke Mülheim-Speldorf – Niederlahnstein
  7. NRW-Bahnarchiv, Strecke Düsseldorf Hbf – Düsseldorf-Eller
  8. NRW-Bahnarchiv, Strecke Hilden – Solingen Hbf
  9. NRW-Bahnarchiv, Strecke Solingen Hbf – Remscheid Hbf
  10. NRW-Bahnarchiv, Strecke Mülheim-Speldorf – Niederlahnstein
  11. NRW-Bahnarchiv, Strecke Düsseldorf Hbf – Düsseldorf-Eller
  12. NRW-Bahnarchiv, Strecke Düsseldorf-Eller – Abzw. Sturm
  13. NRW-Bahnarchiv, Strecke Düsseldorf-Eller – Hilden
  14. NRW-Bahnarchiv, Strecke Hilden – Solingen Hbf
  15. Kultur Bahnhof Eller in Düsseldorf. 2020. Freundeskreis Kulturbahnhof Eller e. V. Auf Kultur-Bahnhof-Eller.de, abgerufen am 2. Dezember 2020.
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