Arles–Salon-de-Provence | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bahnhofsgebäude von Eyguières, 2018 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 47 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Arles–Salon-de-Provence war eine eingleisige, 47 km lange Bahnverbindung zwischen Arles und Salon-de-Provence im Département Bouches-du-Rhône. Sie verband in West-Ost-Richtung die Bahnstrecke Paris–Marseille mit dem südlichen Streckenteil der Bahnstrecke Avignon–Miramas. Sie erschloss damit einen Teil der Landfläche zwischen Rhône im Südwesten und Durance im Nordosten. Die Strecke fand in Salon-de-Provence ihre östliche Fortsetzung mit der Strecke nach La Calade-Éguilles und von Eyguières aus mit der Bahnstrecke Eyguières–Meyrargues, die beide an der damals wichtigen Bahnstrecke Lyon–Marseille lagen. Ein Großteil der Strecke liegt im 2007 definierten Gebiet des Regionalen Naturparks Alpillen am Südrand der gleichnamigen Bergkette Alpilles.
Betrieben wurden alle genannten Strecken von der Compagnie des chemins de fer départementaux des Bouches-du-Rhône (BdR), die mit ihrer größten Streckenausdehnung 1921 ein Netz mit einer Länge von 334 km besaß. Heute wird durch den BdR-Nachfolger Régie départementale des transports des Bouches-du-Rhône (RDT13) nur noch der Abschnitt bis Fontvieille bedient, um das Munitionsdepot der Service interarmées des munitions zu versorgen. Dieser etwa 10 km lange Streckenabschnitt wird auch für die Touristikbahnen Trains touristique des Alpilles genutzt, die für diese Fahrt 45 Minuten Fahrzeit benötigen. Das alte Bahnhofsgebäude der BdR wird dafür noch benutzt.
Geschichte
Konzessionäre und Bau
Der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich verzögerte zunächst die Errichtung der Strecke. Sie ging von Arles aus 1875 in Betrieb, zunächst nur bis Fontvieille, zwei Jahre später, am 28. April 1887 bis Salon-de-Provence. Die dafür notwendige Konzession wurde per Dekret vom 14. Januar 1869 an den Betrieb des Steinbruchs in Fontvieille, Sieurs Henri Michel et Cie, erteilt. Dazu wurde die Société des chemins de fer des Bouches-du-Rhône gegründet, die einen ersten Abschnitt von Arles nach Fontvieille mit metrischer Spurweite baute und betrieb.
Möglich wurde dies durch das Loi Migneret genannte Gesetz vom 12. Juli 1865, dass die Départements ermächtigte, eigene Konzessionen für Bahnstrecken zu erteilen, wenn diese von lokalem Interesse waren. Erst am 18. Juni 1873 tauchte die Frage wieder in der Tagesordnung der Départementsregierung erneut auf.
1881 wurde das Betriebsvermögen von der Société nouvelle des chemins de fer des Bouches-du-Rhône übernommen. 1884 kam eine weitere Bahngesellschaft an die Öffentlichkeit, die ebenfalls ein Eisenbahnnetz von lokalem Interesse im Département Bouches-du-Rhône aufbauen wollte, die Société de construction des Batignolles. Die neue Gesellschaft baute ihre Strecke von Salon-de-Provence aus in Normalspur bis nach Fontvieille, das die Compagnie des chemins de fer régionaux des Bouches-du-Rhône dazu zwang, ihre Spurweite anzupassen. 1906 vereinigten sich die beiden Organisationen zur Compagnie des chemins de fer départementaux des Bouches-du-Rhône (CdBR), die nun die gesamte etwa 45 km Strecke von Arles bis Salon wirtschaftlicher betreiben konnten.
1913 gab es eine erneute Firmenkonsolidierung: die CdBR wurde von einer vom Departement gegründete Organisation, der Régie départementale des chemins de fer des Bouches-du-Rhône abgelöst. Die Strecke wurde 1938 nicht verstaatlicht und 1965 erneut, dieses Mal in Régie départementale des transports des Bouches-du-Rhône umbenannt, kurz RDT13.
Betrieb
Die Betriebsführung war auf den Gütertransport ausgerichtet. Neben dem Transport von Steinen und Bauxit von dem Steinbruch in Fontvieuille waren auch Olivenöl und Wein ein wichtiges Transportgut. Der Personenverkehr wurde aufgrund zu geringer Nachfrage 1933 eingestellt. Die Schienen zwischen Fontvieuille und Salon-de-Provence wurden während des Zweiten Weltkriegs abgebaut und nicht wieder neu gelegt. 1951 wurde dieser östliche Teil entwidmet. Die westlichen 10 km dienen noch heute dem Zubringerverkehr des Marine-Munitionsdepots bei Fontvieuille sowie seit 2021 als Trasse für Freizeit-Eisenbahn-Draisinen mit einer Länge von 8 km.
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 Liste des chemins de fer secondaires. Bouches du Rhône (13). FACS. Patrimoine Ferroviaire, Organisation reconnue d’Utilité Publique
- ↑ Marc André Dubout: Baguenaude: Baguenaude sur la ligne Arles—Salon-de-Provence (Bouches-du-Rhône). Private Website.
- ↑ Arles - Fontvieille. WikiTrains, Le monde des chemins de fer, 30. Oktober 2006.
- ↑ Histoire. FACS. Patrimoine Ferroviaire, Organisation reconnue d’Utilité Publique, 23. November 2017.
- ↑ André Guinde: RDT 13 - L’histoire d’un service public au service du public. Private Website.
- ↑ Rang-Ri Park-Barjot: La société de construction des Batignolles: Des origines à la première guerre mondiale, 1846-1914. Paris 2005, ISBN 978-2-84050-389-7, Seite 159–160
- ↑ Nouveau départ pour le Vélorail des Alpilles. Arles info, 7. Juni 2023.
Anmerkungen
- ↑ siehe dazu den ausführlichen Artikel von Sandra Morettin: Le chemin de fer à la conquête des campagnes. In: Revue dhistoire des chemins de fer, Ausgabe 24–25, 2002, Seite 232–244.