Stróże–Krościenko
Streckennummer:108
Kursbuchstrecke:131, 133
Streckenlänge:161,074 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:Stróże–Jasło: 3 kV =
Höchstgeschwindigkeit:100 km/h
von Leluchów (vorm. Tarnów–Leluchówer StB)
0,585 Stróże 315 m
nach Tarnow (vorm. Tarnów–Leluchówer StB)
3,615 Polna 339 m
5,860 Szalowa 373 m
10,090 Wola Łużańska 344 m
14,704 Moszczenica Małopolska 293 m
von Gorlice (vorm. Galizische Transversalbahn)
20,232 Gorlice Zagórzany 272 m
24,132 Libusza 262 m
27,479 Biecz 254 m
31,016 Siepietnica 250 m
35,012 Skołyszyn 242 m
39,154 Przysieki 236 m
43,828 Jasło Niegłowice 233 m
45,820 Jasło 238 m
nach Rzeszów Główny
Verbindungskurve von Jasło Towarowa
48,205 podg. Sobniów 230 m
51,164 Gliniczek 240 m
54,007 Tarnowiec 239 m
58,172 Jedlicze Męcinka 250 m
60,511 Jedlicze 266 m
64,333 Krosno Turaszówka 275 m
66,231 Krosno Polanka 273 m
68,258 Krosno 276 m
70,481 Krosno Miasto 280 m
75,707 Targowiska 300 m
78,308 Widacz 308 m
81,478 Wróblik Szlachecki 309 m
83,479 Milcza 289 m
87,736 Besko 292 m
92,426 Zarszyn 289 m
94,678 Długie 298 m
97,943 Nowosielce 327 m
103,645 Sanok Dąbrówka 294 m
106,874 Sanok Miasto 295 m
107,922 Sanok 291 m
113,256 Nowy Zagórz 313 m
nach Łupków
Verbindungskurve von Zagórz (vorm. EUGE)
114,097 Zagórz R101 306 m
117,707 Załuż 308 m
120,805 Łukawica Ppd
121,744 Lesko Łukawica 327 m
127,62 Tunnel Uherce (50 m)
128,074 Uherce Tunel 377 m
130,251 Uherce 360 m
133,521 Olszanica 376 m
Staatsgrenze PolenSowjetunion (1944–1951)
141,679 Ustianowa 456 m
Obóz Szybowcowy 499 m
149,655 Ustrzyki Dolne 461 m
157,747 Krościenko 417 m
Krościenko Przejście graniczne
161,074
115,700
Staatsgrenze PolenUkraine (seit 1951)
109,170 Starjawa (Старява) früher Starzawa 375 m
Saritschja (Заріччя) früher Zarzecze
101,033 Chyriw (Хирів) früher Chyrów 337 m
nach Przemyśl Glówny (vorm. EUGE)
nach Stryj (vorm. Dniester Bahn)

Die Bahnstrecke Stróże–Krościenko ist eine Eisenbahnverbindung in Polen, deren zwei Teilstrecken ursprünglich durch die Erste Ungarisch-Galizische Eisenbahn (EUGE) und durch den österreichischen Staat als Teil der Galizischen Transversalbahn erbaut und betrieben wurden. Sie zweigt in Stróże von der Bahnstrecke Tarnów–Leluchów ab und führt in den Beskiden über Jasło, Krosno, Zagórz und Sanok zur ukrainischen Staatsgrenze bei Krościenko, wo sie in die Bahnstrecke Stryj–Starjawa einmündet.

Geschichte

Vorgeschichte und Bau

Erste Ungarisch-Galizische Eisenbahn

Die Konzession für die Strecke von der Landesgrenze bei Lupkow über Zagórz und Chiriw nach Przemysl erhielt die EUGE am 11. September 1869. Der Abschnitt zwischen Stroze und Chiriw und weiter bis Przemysl wurde bis November 1873 eröffnet. Die gesamte Strecke über die Landesgrenze nach Ungarn ging am 30. Mai 1874 in Betrieb.

Eröffnungsdaten:

  • Krościenko–Chyrów: 1. Juli 1872
  • Ustrzyki Dolne–Krościenko: 3. September 1872:
  • (Komańcza–) Zagórz–Ustrzyki Dolne: 12. November 1872

Den Betrieb führte die EUGE auf ihrer Strecke zunächst selbst aus. Ab 1. Jänner 1889 übernahmen das k.k. Staatsbahnen (kkStB) für Rechnung des Eigentümers. Am 1. April 1905 ging die EUGE ganz in das Eigentum des Staates über.

Galizische Transversalbahn

Die Strecke von Stróże bis Zagórz baute der österreichische Staat selbst als Teil der Galizischen Transversalbahn. Der Bau dieser Strecke diente insbesondere militärischen Zwecken. Die Hauptstrecke der Galizischen Carl Ludwig-Bahn von Krakau nach Lemberg verlief parallel zur russischen Grenze, wo im Kriegsfalle eine Unterbrechung der strategisch wichtigen Verbindung drohte. Im Zusammenhang mit der gleichzeitig gebauten Böhmisch-Mährischen Transversalbahn, der Mährisch-Schlesischen Nordbahn und der Mährisch-Schlesischen Städtebahn entstand so eine strategische Eisenbahnverbindung, die im Kriegsfalle schnelle Truppenverlegungen in West-Ostrichtung quer durch Galizien bis in die Bukowina ermöglichen würde.

Am 20. August 1884 wurde die Strecke eröffnet. Den Betrieb führten die kkStB.

Betrieb

Während des Ersten Weltkrieges war das Bahngebiet von Kampfhandlungen zwischen kaiserlich russischen Truppen und der k.u.k. Armee betroffen, was zu umfassenden Zerstörungen an der Strecke führte. Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns infolge des Krieges lag die Strecke zur Gänze auf dem Staatsgebiet der Zweiten polnischen Republik. Betreiber der Strecke waren fortan die neugegründeten Polnischen Staatsbahnen (PKP).

Nach dem deutschen Überfall auf Polen und der Sowjetischen Besetzung Ostpolens am Beginn des Zweiten Weltkrieges lag die Demarkationslinie ab September 1939 am Fluss San bei Olszanica. Der durchgehende Eisenbahnbetrieb über die neue Staatsgrenze zwischen dem nunmehrigen Generalgouvernement und der Sowjetunion wurde eingestellt. Auf sowjetischem Gebiet wurde das Eisenbahnnetz auf Russische Breitspur umgebaut.

Betreiber der Strecke auf deutscher Seite war fortan die Generaldirektion der Ostbahn (Gedob). Der Sommerfahrplan 1941 verzeichnete vier durchlaufende Personenzugpaare von Stróże nach Nowy Zagórz, ergänzt durch ein weiteres zwischen Jasło und Krosno. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 wurde auch das östliche Galizien in das Generalgouvernement eingegliedert. Die Strecken wurden dort wieder auf Normalspur umgebaut und der Eisenbahnverkehr in Richtung Przemysl und Sambir war wieder möglich.

Nach der Befreiung des Gebietes durch die Rote Armee im Herbst 1944 zerschnitt die bereits von 1939 bis 1941 gültige Staatsgrenze zur Sowjetunion die Strecke erneut. Die Züge der wieder begründeten PKP endeten fortan in Olszanica. Erst ein Gebietsaustausch verschob die Staatsgrenze 1951 wieder weiter nach Osten. Seitdem ist Krościenko Grenzbahnhof zur heutigen Ukraine. Obwohl die Strecke jenseits der Grenze in russischer Breitspur ausgeführt ist, blieb in der Relation Krościenko–Chyriw–Przemysl Główny ein Gleis in Normalspur erhalten, sodass Züge der PKP im Privilegierten Durchgangsverkehr über ukrainisches Gebiet verkehren konnten.

Im Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Bahnstrecke Tarnów–Leluchów in den 1980er Jahren erhielt auch die Strecke zwischen Stróże und Jasło eine elektrische Oberleitung. Am 1. Dezember 1988 wurde der elektrische Zugbetrieb aufgenommen. Am 31. März 2006 stellten die PKP den Reiseverkehr zwischen Biecz und Jasło ein. Grenzüberschreitenden Reiseverkehr von Zagorz nach Chyriw in der Ukraine gab es bis 2010, wobei zuletzt nur noch Züge an den Wochenenden im Sommerhalbjahr verkehrten.

Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine und die dadurch ausgelösten Flüchtlingsströme wurde die grenzüberschreitende, seit 2010 gesperrte Strecke zwischen Uherce und Krościenko ab 28. Februar 2022 innerhalb von drei Tagen wieder betriebsfähig hergerichtet. Der erste planmäßige Reisezug am 3. März 2022 entgleiste allerdings in dem nur notdürftig instandgesetzten Abschnitt.

Im Jahresfahrplan 2022 verkehren planmäßige Reisezüge lediglich zwischen Stróże und Zagórz. Neben einzelnen Personenzügen der Relationen Kraków Główny–Gorlice–Jasło, Nowy Sacz–Gorlice–Jasło und Rzeszów Główny–Jasło–Sanok gibt es auch ein einzelnes Zugpaar von Rzeszów Główny nach Gorlice. Dazu kommen Fernzüge verschiedener Relationen, die teilweise nur während der Touristensaison an den Wochenenden fahren. Täglich verkehrt der IC-TLK BIESZCZADY von Kraków Główny nach Zagórz.

Commons: Railway line 108 (Poland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt 180/1869
  2. Fahrplan 1941
  3. „Polsko kvůli pomoci Ukrajině rychle opravilo zavřenou trať, první vlak na ní vykolejil“ auf zdopravy.cz
  4. Jahresfahrplan 2022
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