Siedlung
Belowo
Perpolken

Белово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gwardeisk
Frühere Namen Perpolcken (um 1540),
Perpolken (bis 1946)
Bevölkerung 43 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)
Höhe des Zentrums 17 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40159
Postleitzahl 238222
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 206 000 002
Geographische Lage
Koordinaten 54° 47′ N, 21° 4′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad

Belowo (russisch Велово, deutsch Perpolken, litauisch Perpulkos) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gwardeisk im Rajon Gwardeisk. Auch Überbleibsel der Ortsstelle Perkeisten/zu Roddau gehören offenbar mit zu Belowo.

Geographische Lage

Belowo liegt im Osten des Samlandes westlich der russischen Fernstraße R 512. Bis zur einstigen Kreisstadt Snamensk (Wehlau) sind es 21 Kilometer in südöstlicher Richtung. Eine Bahnanbindung besteht nicht. Bis 1945 waren Roddau und Perkuiken (heute beide russisch: Nachimowo und bereits zum Rajon Polessk gehörig) die nächsten Bahnstationen an der Bahnstrecke Tapiau–Labiau (russisch: GwardeiskPolessk) der Wehlau–Friedländer Kreisbahnen, die heute nicht mehr betrieben wird.

Geschichte

Das Gutsdorf Perpolken wurde 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Goldbach (heute russisch: Slawinsk) im Kreis Wehlau, Regierungsbezirk Königsberg, in der preußischen Provinz Ostpreußen eingegliedert. Im Jahre 1910 zählte das Dorf 70 Einwohner.

Im Jahre 1438 wurde der Ort Perkeisten erwähnt, der in unmittelbarer Nachbarschaft von Perkuiken lag und 1683 als dessen Vorwerk galt. Er war damals im Besitz des Achatz von der Trenck. Den Ort prägte ein großer Hof, und die Zahl der Einwohner betrug 1905 immerhin 41. 1911 wurde der Ort als zu Roddau zugehörig genannt, und danach verschwand der Name Perkeisten völlig.

Am 30. September 1928 gab Perpolken seine Eigenständigkeit auf und schloss sich mit der Landgemeinde Roddau-Perkuiken und dem Gutsbezirk Wilhelminenhof zur neuen Landgemeinde Roddau-Perkuiken zusammen.

Als Kriegsfolge kam Perpolken mit dem nördlichen Ostpreußen 1945 zur Sowjetunion und erhielt 1947 die russische Bezeichnung „Belowo“. Gleichzeitig wurde der Ort in den Dorfsowjet Slawinski selski Sowet im Rajon Gwardeisk eingegliedert. Von 2005 bis 2014 gehörte der Ort zur Landgemeinde Slawinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gwardeisk.

Kirche

Die Bevölkerung Perpolkens war vor 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche Goldbach (Ostpreußen) (heute russisch: Slawinsk) im Kirchenkreis Wehlau in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. Heute liegt Belowo im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Turgenewo (Groß Legitten), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Goldbach
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau
  4. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Perkeisten
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR vom 17. November 1947: Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad).
  6. propstei-kaliningrad.info: Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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