Siedlung
Jarki
Karpau

Ярки
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gwardeisk
Erste Erwähnung 1286
Frühere Namen Karpow (nach 1286),
Kerpiow (um 1391),
Kerpiosch (um 1540),
Carpau (nach 1820),
Karpau (bis 1946)
Bevölkerung 78 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40159
Postleitzahl 238222
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 206 000 061
Geographische Lage
Koordinaten 54° 46′ N, 21° 7′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad

Jarki (russisch Ярки, deutsch Karpau, litauisch Karpava) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad im Rajon Gwardeisk. Der Ort gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gwardeisk.

Jarki liegt allerdings nicht (mehr) an der ehemaligen Ortsstelle Karpau, die verlassen ist, sondern im Bereich des ehemaligen Gutes Garbeningken etwa zwei Kilometer nördlich von Slawinsk. Garbeningken gehörte nach 1945 offenbar zunächst mit zum Ort Belowo (deutsch Perpolken).

Geographische Lage

Karpau lag 2,5 Kilometer nordöstlich von Slawinsk (Goldbach) am nördlichen Ufer der Deime (heute russisch: Deima) an der Grenze zum Rajon Polessk (Kreis Labiau). Durch die Ortsstelle verläuft eine Nebenstraße, die Slawinsk über Iwanowka (Adlig Bärwalde) mit der Nachbarkreisstadt Polessk (Labiau) verbindet.

Geschichte

Das bis 1946 Karpau genannte Gutsdorf fand im Jahre 1286 die erste urkundliche Erwähnung.

Als 1874 der neue Amtsbezirk Goldbach (heute russisch: Slawinsk) errichtet wurde, wurde der Gutsbezirk Karpau eingegliedert und gehörte bis 1945 zum Kreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 wurden in Karpau 53 Einwohner gezählt.

Am 30. September 1928 verlor Karpau seine Eigenständigkeit, indem es sich mit den Nachbarorten Garbeningken (nicht mehr existent), Groß Köwe (russisch: Sowchosnoje, existiert ebenfalls nicht mehr) und Goldbach zur neuen Landgemeinde Goldbach zusammenschloss.

1945 wurde Karpau mit dem nördlichen Ostpreußen der Sowjetunion zugeordnet und erhielt 1947 die russische Bezeichnung Jarki. Gleichzeitig wurde der Ort in den Dorfsowjet Slawinski selski Sowet im Rajon Gwardeisk eingegliedert. Von 2005 bis 2014 gehörte der Ort zur Landgemeinde Slawinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gwardeisk.

Kirche

Kirchlich war Karpau bis 1945 mit seiner meist evangelischen Bevölkerung in die Kirche Goldbach (Ostpreußen) eingepfarrt. Sie gehörte zum Kirchenkreis Wehlau in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Ernst Struwe. Heute liegt Jarki im Einzugsbereich der beiden neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinden in Gwardeisk (Tapiau) bzw. Nekrassowo (Groß Scharlack), beides Filialgemeinden der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Karpau
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Goldbach
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.