FFH-Gebiet „Bodenseeufer westlich Friedrichshafen“

Lipbachmündung

Lage Bodenseekreis, Baden-Württemberg, Deutschland
Kennung DE-8322-341
WDPA-ID 555522212
Natura-2000-ID DE8322341
FFH-Gebiet 5,17 km²
Geographische Lage 47° 40′ N,  24′ O
Einrichtungsdatum 1. Januar 2005
Verwaltung Regierungspräsidium Tübingen

Das Gebiet Bodenseeufer westlich Friedrichshafen ist ein durch das Regierungspräsidium Tübingen nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) ausgewiesenes Schutzgebiet (SG-Nummer DE-8322341) im Südosten des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg.

Lage

Das rund 517 Hektar große Schutzgebiet Bodenseeufer westlich Friedrichshafen gehört naturräumlich zum Bodenseebecken. Seine drei Teilflächen liegen auf einer Höhe von 388 bis 424 m ü. NHN und erstrecken sich in den zum Bodenseekreis gehörenden Gemeinden Hagnau, Immenstaad und Stetten sowie der Stadt Friedrichshafen.

Im Wesentlichen umfassen die Teilflächen den Bereich des Bodenseeufers zwischen Stetten im Nordwesten (südlich der Ehrenstätte) und Hagnau, zwischen Hagnau und dem Immenstaader „Kippenhorn“, sowie Immenstaad und Friedrichshafen im Südosten.

Schutzzweck

Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung der Flachwasser- und Uferzone des Bodensees mit der Mündung des Lipbachs südlich des „Grenzhofs“.

Lebensraumtypen

Die Vielfalt von Lebensraumtypen wie nährstoffarme Stillgewässer, kleinflächige Strandrasen, Röhrichtbestände und Auwälder sind Zeugnis einer postglazialen Landschaftsentwicklung. Das Schutzgebiet zeichnet sich durch folgende Lebensräume aus: Binnengewässer (95 %), Laubwald (3 %) sowie Moore, Sümpfe und Uferbewuchs (2 %).

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor:

EU
Code
* Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung
3130 Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und/oder der Isoëto-Nanojunceata Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Stillgewässer
3140 Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen kalkreiche, nährstoffarme Stillgewässer mit Armleuchteralgen
91E0 * Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide
91F0 Hartholzauenwälder mit Quercus robur, Ulmus laevis, Ulmus minor, Fraxinus excelsior oder Fraxinus angustifolia (Ulmenion minoris) Hartholzauenwälder

Arteninventar

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse kommen im Gebiet vor:

Bild EU
Code
* Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
1163 Groppe Cottus gobio Fische und Rundmäuler
1670 Bodensee-Vergissmeinnicht Myosotis rehsteineri Pflanzen

Zusammenhängende Schutzgebiete

Folgende vier Schutzgebiete sind Bestandteil des FFH-Gebiets:

Nr. Name Ort/e Flächenanteil
[%]
Bild
LSG 4.35.031 Bodenseeufer
Bodenseeuferlandschaft mit kleinräumigen Wechsel von bewaldeten Kuppen, steilen Molassefelsen, Streuobst- und Wiesenflächen mit eingestreuten Äckern.
Hagnau, Immenstaad, Stetten 3
NSG 4.102 Lipbachmündung
Gehölzbestand sowie Uferzone des Bodensees und der vorgelagerten Flachwasserzone am untersten Abschnitt des Lipbachs; das Gebiet dient als Lebensraum zahlreicher seltener und zum Teil von Aussterben bedrohter Rast-, Überwinterungs- und Brutvogelarten sowie als Laichgebiet vieler Fischarten.
Friedrichshafen, Immenstaad 3
LSG 4.35.001 Württembergisches Bodenseeufer
Naturstrände und Strandwälder des Bodensees mit Schwarz-Pappel- und Eichenbeständen als vorherrschende Ufergehölze.
Friedrichshafen 1
LSG 4.35.042 Württembergisches Bodenseeufer – Neufassung Teilbereich Friedrichhafen-West
Seenahe Freiflächen als Teile der wichtigen Vernetzungslinien zwischen Bodenseeufer und Hinterland sowie als wertvoller Grüngürtel entlang des Bodensees mit Seehag, Röhrichten und Galeriewäldern.
Friedrichshafen 1

Siehe auch

Commons: Bodenseeufer westlich Friedrichshafen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet "Bodenseeufer westlich Friedrichshafen". bearbeitet von Büro 365° freiraum + umwelt, Arbeitsgruppe Bodenseeufer (AGBU). 9. Dezember 2009 (64 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).
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